Pfungstädter Bier in Plastikbechern

Das Aus der Pfungstädter Brauerei am jetzigen Standort ist besiegelt. Die Biermarke werde allerdings erhalten bleiben, sagt das Unternehmen. Dafür gebe es mehrere Optionen, ein Verkauf der Marke gehöre aber nicht dazu.

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Pfungstädter Bier gibt es auch weiterhin

Ein Gabelstapler nimmt eine Palette mit Bierkisten auf.
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Noch im Dezember schien das Aus der Pfungstädter Brauerei besiegelt, doch jetzt ist zumindest klar: Das südhessische Bier mit dem markanten Hufeisen auf dem Etikett wird es auch in Zukunft zu kaufen geben.

"Wir werden weiter im Brauerei-Geschäft bleiben und weiter Bier vertreiben", sagte Geschäftsführer Peter Winter dem hr. Demnach wird das Pfungstädter Sortiment auch noch in den Supermarktregalen zu finden sein, wenn die Brauerei am jetzigen Standort bis Ende 2023 abgerissen worden ist.

Wo und wie genau das Pfungstädter Bier dann den Weg in die Flaschen findet, sagt Winter noch nicht. Klar sei nur, dass keine große Brauerei Pfungstädter übernehmen wird: "Wir werden die Marke nicht verkaufen."

Ob die Brauerei jetzt doch noch einen neuen Standort gefunden hat, oder ob eine bestehende Brauerei erst einmal einspringt – das sei alles noch in Verhandlungen. In den nächsten Tagen und Wochen will Winter weitere Details bekanntgeben.

Brauerei verspricht lückenlosen Betrieb

Klar ist aber auch: Die Brauerei, wie sie jetzt besteht, wird es definitiv nicht mehr geben. Der Pachtvertrag läuft Ende 2023 aus, dann muss Pfungstädter weichen. Man wolle aber "so lange wie möglich" am bisherigen Standort in Pfungstadt (Darmstadt-Dieburg) brauen, sagt Winter. Das werde aber nicht bis zum 31.12. sein, da die Anlagen ja auch zurückgebaut werden müssten. "Spätestens im Juni oder Juli ist Schluss." Aber Winter verspricht: "Es wird auch dann keine Vertriebslücken geben."

Unklar ist dagegen, wie es für die rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weitergeht, die teilweise seit der dritten oder vierten Generation in der 1831 gegründeten Brauerei arbeiten. Die Kündigung haben sie bereits erhalten. Von der Brauerei gibt es keine Auskunft dazu, ob auch sie eine berufliche Zukunft unter dem Dach der Marke Pfungstädter haben. Einige suchen laut Winter bereits nach einer neuen Anstellung, andere hätten die Möglichkeit, im Unternehmen des Brauereibesitzers Uwe Lauer unterzukommen.

Wohngebiet auf Brauerei-Areal

Die Brauerei wird seit zwei Jahren vom Anlagenbauer Lauer GmbH aus Seeheim-Jugenheim (Darmstadt-Dieburg) betrieben. Das Gelände gehört aber der Immobilienfirma Conceptaplan und dem Unternehmer Daniel Hopp, die dort die Wohnanlage "Stadtgärten Pfungstadt" errichten wollen.

Letzte Gespräche zum Erhalt der Brauerei waren im Januar gescheitert. Conceptaplan hatte die Verhandlungen um einen Verbleib oder eine mögliche finanzielle Unterstützung bei einer Umsiedlung der Brauerei für beendet erklärt. Ein Bürgerbegehren zum Erhalt des Traditionsunternehmens war bereits im Dezember von der Stadt wegen nicht eingehaltener Fristen abgelehnt worden.

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