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Land Hessen unterstützt Rheinfähre bei Trebur finanziell

Fähre an Flussufer

Die vom finanziellen Aus bedrohte Rheinfähre bei Trebur steht vor der Rettung. Nach dem Land Rheinland-Pfalz sicherte nun auch Hessen seine Unterstützung zu. Baustellen auf beiden Flussseiten hatten für einen Passagierschwund gesorgt.

Die Fähre zwischen dem Rheinübergang Kornsand in Trebur-Geinsheim (Groß-Gerau) und Nierstein in Rheinland-Pfalz stand vor dem Aus – nun scheint es doch Rettung zu geben. Das Betreiberunternehmen erhält vom Land Hessen wegen "der hohen Bedeutung des Fährbetriebs für die Straßenverbindung zwischen den beiden Bundesländern" eine finanzielle Unterstützung in Form einer sogenannten Billigkeitsleistung.

Das teilte das hessische Verkehrsministerium am Dienstag auf Anfrage des hr mit. Um wie viel Geld es geht, blieb zunächst unklar. "Die Höhe der Summe hängt von verschiedenen Faktoren ab, die in den nächsten Tagen im Dialog mit dem Unternehmen geklärt werden", sagte der Sprecher.

Wegen Baustellen Passagierrückgang um zwei Drittel

Der Fährbetreiber war nach eigenen Angaben wegen Baustellen auf beiden Rheinseiten in Geldnot geraten. Cornelia Dries, Geschäftsführerin der Rheinfähre "Landskrone", hatte Anfang Mai von einem Passagier-Rückgang um zwei Drittel gesprochen. "Wir sind von Hilfen abhängig. Alle unsere Reserven sind aufgebraucht", betonte sie.

Das hessische Verkehrsministerium hatte daraufhin auf SWR-Anfrage zunächst mitgeteilt, dass eine Entschädigung nach dem hessischen Straßengesetz nicht möglich sei, weil die auf hessischer Rheinseite gesperrte L3096 nicht direkt zum Fähranleger führe. Dazu sagte der Ministeriumssprecher am Dienstag: "Unser Haus hat daher nach Unterstützungsmöglichkeiten außerhalb des Straßenrechts gesucht."

60.000 Euro Ausfallentschädigung aus Rheinland-Pfalz

Auf rheinland-pfälzischer Seite geht es um Bauarbeiten an der B420. Das Land Rheinland-Pfalz hatte ein Gutachten über die ausgefallenen Einnahmen beauftragt und eine Ausfallentschädigung wegen der Straßenarbeiten in Höhe von 60.000 Euro gezahlt.

Das sei keinesfalls ausreichend, hatten die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der rheinland-pfälzischen und hessischen Rheinseite erklärt, die sich gemeinsam für den Erhalt der Fährverbindung einsetzten. Die Rheinfähre sei nicht nur für die vielen Pendler zwischen den Bundesländern, sondern auch für Touristen auf beiden Seiten des Rheins eine wichtige Verbindung, hieß es in der Erklärung.

Am vergangenen Wochenende gab es zwei Benefizveranstaltungen zur Rettung der Fähre. Seit Anfang Mai läuft auch eine Petition.

Bis zu 1.500 Passagiere täglich

Die Verbindung zwischen Nierstein und Trebur ist eine der wenigen Möglichkeiten, zwischen Mainz und Worms den Rhein zu queren. Im Durchschnitt wird die Fähre von bis zu 1.500 Menschen täglich genutzt. Die Alternative sind lange Umwege: Im Süden die über 20 Kilometer entfernte Fähre zwischen Eich und Gernsheim, Richtung Norden sind es rund 13 Kilometer bis zur Weisenauer Autobahnbrücke über den Rhein.

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