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Homeoffice in Hessen im Jahr 2022: Unterschiede in den Branchen immens

Ein Mann sitzt an seinem Arbeitsplatz im Homeoffice.

In Hessen haben im vergangenen Jahr überdurchschnittlich viele Menschen im Homeoffice gearbeitet. Große Unterschiede, ob Homeoffice möglich ist oder nicht, gibt es zwischen den Branchen. Und: Vor allem Selbstständige arbeiten eher von zuhause.

Im vergangenen Jahr haben 902.000 Hessinnen und Hessen im Homeoffice gearbeitet. Das zeigen Zahlen, die das Statistische Landesamt in Wiesbaden am Dienstag veröffentlicht hat.

Demnach nahmen 28 Prozent aller Erwerbstätigen im Jahr 2022 die Möglichkeit wahr, von zuhause aus zu arbeiten. Hessen liegt damit über dem Bundesdurchschnitt: Deutschlandweit waren es den Angaben zufolge lediglich 24 Prozent.

Acht Prozent arbeiten komplett von zuhause

Neun Prozent aller Erwerbstätigen gaben bei der Datenerhebung an, mindestens die Hälfte der Arbeitstage im Homeoffice zu arbeiten. Komplett von zuhause aus arbeiteten mit 265.000 Personen rund acht Prozent der Erwerbstätigen.

Dabei seien es vor allem Selbstständige, die die Möglichkeit, von zuhause zu arbeiten, in Anspruch nehmen: Laut Statistischem Landesamt sind es 51 Prozent aller Selbstständigen, die im Jahr 2022 zumindest zeitweise im Homeoffice gearbeitet haben.

Der Anteil unter den Angestellten sei dabei lediglich rund halb so hoch: Nur 26 Prozent der abhängig Beschäftigten gaben an, auch von daheim aus arbeiten zu können.

Große Unterschiede in den Branchen

Offenbar kommt es dennoch enorm darauf an, in welcher Branche man fragt: Während im Informations- und Kommunikationssektor rund 70 Prozent der Beschäftigten Homeoffice nutzten, waren es nur 17 Prozent der Angestellten im Handel oder der Fahrzeugreparatur.

Besonders wenig kann Homeoffice im Gesundheits- und Sozialwesen genutzt werden. Nur zwölf Prozent der Hessinnen und Hessen, die in dieser Branche arbeiteten, gaben an, zeitweise von zuhause zu arbeiten.

Je höher das Einkommen desto mehr Homeoffice

Die Zahlen des Statistischen Landesamts zeigen auch: Je höher das Einkommen, desto eher ist Homeoffice möglich und wird auch in Anspruch genommen. Erwerbstätige mit einem monatlichen Nettoeinkommen von weniger als 1.000 Euro nutzten zu 14 Prozent das Homeoffice, diejenigen, die zwischen 1.000 und 2.000 Euro zum Leben haben, zu 16 Prozent.

In der Gruppe, die zwischen 2.000 und 3.000 Euro netto verdiene, sei es gut ein Viertel (28 Prozent) gewesen, ab 3.000 Euro arbeitete bereits mehr als die Hälfte anteilig von zuhause aus. Ab 4.000 Euro waren es ganze 63 Prozent. 

Zahlen im Vergleich zum Vorjahr stabil

Im Vergleich zum Vorjahr seien die Zahlen stabil und nur leicht rückläufig: 2021 hatten 29 Prozent der Erwerbstätigen im Rahmen des Mikrozensus angegeben, Homeoffice zu nutzen. 2019, im Jahr vor Ausbruch der Corona-Pandemie, hatten lediglich 16 Prozent aller hessischen Erwerbstätigen zumindest zeitweise von zuhause aus gearbeitet. 

Zur Ermittlung der Homeoffice-Nutzung hat das Statistische Landesamt Erwerbstätige im Rahmen der jährlichen Mikrozensus-Erhebung befragt, ob sie ihre Erwerbstätigkeit in den vergangenen vier Wochen an mindestens einem Tag von daheim aus ausgeübt haben.

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