Auch die Autohersteller Hyundai und Kia stehen nun im Verdacht, in Dieselmodellen illegale Abschalteinrichtungen verbaut zu haben. In ihren Deutschlandzentralen in Offenbach und Frankfurt rückte die Staatsanwaltschaft an.

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Razzia bei Hyundai und Kia wegen Schummelsoftware

Bürogebäude von außen, auf welchen der Schriftzug "Hyundai" angebracht ist.
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Im Skandal um illegale Abschalteinrichtungen bei Dieselfahrzeugen stehen nun auch die koreanischen Hersteller Hyundai und Kia unter konkretem Betrugsverdacht. Zur Sicherung von Beweisen ließ die Frankfurter Staatsanwaltschaft am Dienstag Räume der beiden Firmen an ihren Deutschlandsitzen am Offenbacher Kaiserlei (Hyundai) und an der Frankfurter Messe (Kia) durchsuchen.

Eine Razzia gab es auch beim Automobilzulieferer BorgWarner, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Beteiligt waren demnach rund 180 Ermittler, durchsucht wurden acht Gebäude in Deutschland und Luxemburg. Die EU-Behörde Eurojust koordinierte die Aktion.

Sichergestellt werden sollten vor allem Planungsunterlagen, Kommunikationsdaten und Software. Ein Sprecher der Hyundai-Zentrale in Offenbach sagte am Dienstag, dass man die Ermittlungen vollständig unterstütze.

Es geht um 210.000 Dieselfahrzeuge

Es geht um mehr als 210.000 Dieselfahrzeuge, die bis 2020 zugelassen wurden. Betroffen sind nach Auskunft der Frankfurter Staatsanwaltschaft alle Hyundai- und Kia-Modelle mit 1.1-, 1.4-, 1.6-, 1.7-, 2.0- und 2.2-Liter-Dieselmotoren. Die Motorsteuerungssoftware soll von Bosch und dem damaligen Zulieferer Delphi stammen, der im BorgWarner-Konzern aufging.

Die Motorsteuerung soll den Ermittlern zufolge dafür gesorgt haben, dass die Abgasreinigung in vielen Alltagssituationen abgeschaltet oder eingeschränkt wurde. Die Autos hätten die entsprechenden Abgasnormen für eine Euro-5- und Euro-6-Zulassung dadurch nicht erreicht, die Konzerne ihre Kunden dahingehend getäuscht.

Seit 2015 ermitteln Strafverfolger zu Betrugsvorwürfen gegen Autohersteller wegen illegaler Abschalteinrichtungen. Zuerst hatte der Volkswagen-Konzern derartige Schummelsoftware zugegeben. Auch gegen zahlreiche andere Hersteller und Zulieferer wurde oder wird deswegen ermittelt. Zuletzt gab es eine Razzia wegen möglicher Abschalteinrichtungen bei Suzuki in Bensheim (Bergstraße) und beim Opel-Mutterkonzern Stellantis.

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