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Baustellen und Feuerwehr in Frankfurt

Feuerwehrauto in Frankfurt

Trotz Blaulicht und Martinshorn - für Einsatzkräfte in Frankfurt geht es im Straßenverkehr oft nicht vorwärts. Besonders die vielen Baustellen in der Stadt stellen die Feuerwehr vor Probleme. Ein spezielles Blaulicht-Navi soll nun helfen.

Radwege oder ähnliche Verkehrsmaßnahmen im Zuge der Verkehrswende verändern die Stadt, manch einer befürchtet offenbar, dass Feuerwehr und Rettungskräfte deswegen nicht rechtzeitig zum Einsatzort kommen. "Es gab ja diverse Aussagen, die so getan haben, als müssten die Frankfurter wegen der Verkehrswende in ihren Betten verbrennen. Das ist einfach nicht wahr", stellte Brandschutzdezernentin Anette Rinn (FDP) am Mittwoch bei einem Termin zum Thema Mobilitätswende und Anforderungen der Feuerwehr im Verkehrsdezernat der Stadt klar.

Die Verkehrswende mit weniger Auto- und mehr Fahrradverkehr sei nicht das Problem, bestätigt Markus Röck von der Frankfurter Feuerwehr. Vielmehr sei eine Innenstadt ohne Autos und Lkw "ein positives Szenario" für die Feuerwehr und mache Platz für die Rettungskräfte. Bei der Planung von Radwegen ist die Feuerwehr übrigens einbezogen und kann ihr Veto einlegen, wenn etwa Abgrenzungen ausweichende Autos behindern würden.

7.000 Baustellen im Jahr in Frankfurt

Was allerdings tatsächlich Probleme bereitet, sind nach Angaben von Feuerwehr und Straßenverkehrsamt die vielen Baustellen in der Stadt: Rund 7.000 gibt es jedes Jahr in Frankfurt - Tendenz steigend.

Da das Fernwärmenetz ausgebaut werden soll und die vielen neuen Rechenzentren und Tankstellen für Elektroautos ein funktionierendes Stromnetz benötigten, gebe es derzeit "sehr viele" Stellen, an denen gebaut werde, sagt Ingmar Bolle vom Straßenverkehrsamt. Für die Fernwärme etwa würden in naher Zukunft ganze Straßenzüge aufgerissen.

Blaulicht-Navi führt auch gegen Einbahnstraßen

Damit die Feuerwehr dennoch rechtzeitig bei Unfällen oder Bränden helfen kann und gesetzliche Hilfszeiten eingehalten werden, sei eine neue Art von Verkehrsplanung nötig. "Wir müssen sicherstellen, dass wir in den großen Straßen, die wir für fast jeden Einsatz benutzen, freie Fahrt haben", sagt Markus Röck. Ziel sei es, "Planungskapazitäten und Fachwissen" aufzubauen.

Auch sei ein intelligentes Navigationssystem bis Ende des Jahres geplant, das Blaulichtfahrzeuge besser durch die Stadt führe." Die Feuerwehr fährt zwar auf der Straße, aber wir haben ja hier und da auch Möglichkeiten, von dieser Straße abzuweichen: Einbahnstraßen, die wir gegen die Fahrtrichtung benutzen können, oder wir können ja auch auf Schienen fahren." All das sollte ein spezielles Navigationssystem für die Feuerwehr nach Ansicht des Praktikers tagesaktuell berücksichtigen.

Auch die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Straßenverkehrsamt soll nach Angaben beider Stellen verbessert werden: Denn im Straßenverkehrsamt werden die Baustellen geplant und dort liegen die Informationen, die die Feuerwehr beim Einsatz dringend braucht.

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