Ein verkleideter Mann auf einem Hochrad rollt als Teil des Fastnachtsumzugs durch die Straßen von Heddernheim.

Endspurt in der fünften Jahreszeit: In Frankfurt-Heddernheim, Dieburg und Limburg haben am Dienstag etwa 200.000 Narren Karneval, Fastnacht oder Fasching gefeiert. Mit einem 50 Jahre alten Brauch endet die närrische Saison in Hessen.

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Fastnachtsumzüge in "Klaa Paris" und Dieburg

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Zum Ende der Fastnachtssaison 2023 haben die Narren in Hessen noch einmal kräftig gefeiert. Ab 14.31 Uhr zogen 111 Zugnummern durch Hessens älteste Fastnachtshochburg "Klaa Paris", wie der Frankfurter Stadtteil Heddernheim in der närrischen Zeit genannt wird.

Bereits zum 184. Mal wurde dort ein Umzug organisiert. Das Motto in diesem Jahr: "Endlich! Wieder wird gelacht - in Klaa Paris zur Fassenacht". Rund 100.000 Besucherinnen und Besucher kamen, um die zahlreichen Motivwagen und Tanzgruppen zu sehen.

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Narren feiern beim Fastnachtszug in Klaa Paris

Ein verkleideter Mann auf einem Hochrad rollt als Teil des Fastnachtsumzugs durch die Straßen von Heddernheim.
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Feldmann mit Stewardess, Putin und die Ukraine

Einer der Motivwagen zeigte Frankfurts abgewählten Ex-Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) mit einer Stewardess auf dem Schoß, dazu der Spruch "Pattex-Peter und die Hormone - auf den Balkon kommt man auch ohne". Darin sind gleich zwei Anspielungen rund um den Europapokalsieg der Eintracht enthalten:

Feldmann hatte auf dem Hinflug zum Spiel im Mai vergangenen Jahres geäußert, die Flugbegleiterinnen würden ihn hormonell außer Gefecht setzen. Bei der Siegesfeier im Römer riss er hinterher den Pokal an sich, was ebenfalls für Irritationen sorgte.

Auch Weltpolitisches holten die Narren nach Heddernheim: Russlands Präsident Wladimir Putin verschlang auf einem anderen Wagen symbolisch die Ukraine, "Erstick daran!" wünschten ihm die Närrinnen und Narren. Bereits am Sonntag war dieses Motiv auf dem Fastnachtsumzug in der Frankfurter Innenstadt zu sehen.

Ulrich Fergenbauer, Vorsitzender der Zuggemeinschaft Klaa Paris, die den Umzug organisierte, freute sich, dass nach zwei Jahren Corona-Pause in Heddernheim "endlich wieder der Bär tobt". Sogar das Wetter spielte mit, die Sonne lachte passend zum Motto vom strahlend blauen Himmel. "Einfach toll, es läuft", sagte Fergenbauer.

Weitere 100.000 Narren in Dieburg und Limburg

Bei Kaiserwetter startete auch um 13.33 Uhr der Fastnachtsumzug in Dieburg. 99 Zugnummern waren laut Veranstalter gemeldet - 12 weniger als üblicherweise, denn für einige Gruppen kam die endgültige Entscheidung, dass der Umzug in diesem Jahr wieder stattfinden kann, offenbar zu kurzfristig. Trotzdem zog er nach Angaben des Polizeipräsidiums ungefähr 75.000 Zuschauerinnen und Zuschauer an.

In Limburg kamen etwa 25.000 Menschen zum gemeinsamen "Dreierbundumzug" mit den Nachbarstädten Diez (Rheinland-Pfalz) und Hadamar (Limburg-Weilburg). Unter den 52 Zugnummern war unter anderem ein Wagen, der wie eine venezianische Gondel aussah, die Narren hatten entsprechende Masken aufgesetzt.

Auch in Heuchelheim (Gießen) fand der große Fastnachtsumzug am Dienstag statt. Gefeiert wurde das 66-jährige Bestehen des Heuchelheimer Carnevalsvereins 1957.

50 Jahre alter Brauch beendet die Saison

Mit dem Haalfeuer endet die Fastnachtszeit am Dienstagabend im Lorcher Stadtteil Espenschied. Seit November haben junge Männer aus dem Dorf im Rheingau-Taunus-Kreis den Haal, einen zehn Meter hohen Turm aus Baumstämmen, zusammengezimmert.

Der Brauch wird dort seit 50 Jahren gepflegt, gefeiert wird damit auch das Ende des Winters.

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