"Jugend debattiert" und Co. Schüler aus Hessen wollen die Besten in Deutschland sein
Es winken Preise und Auszeichnungen und vor allem der ganz große persönliche Erfolg: In mehreren bundesweiten Schülerwettbewerben wollen Jugendliche aus Hessen zeigen, was sie drauf haben.
Für viele Kinder und Jugendliche aus Hessen wird es zum Ende des Schuljahrs ruhiger. Der Fokus liegt vielleicht sogar schon mehr auf den Sommerferien als auf dem Endspurt in Mathe, Englisch und Co.
Für einige geht es dagegen noch mal richtig um was: So treten vier Schülerinnen und Schüler in der Endrunde des Bundeswettbewerbs "Jugend debattiert" an, ein Zehntklässler aus Sinntal (Main-Kinzig) hatte am Freitag den Titel "Geographie-Champion 2025" im Blicke.
Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin
Aufreibend wird es zum Wochenende für die hessischen Finalistinnen und Finalisten im Bundeswettbewerb "Jugend debattiert": in der Altersgruppe 1 (Klassen 8 bis 10) Ella Milke aus Oberursel (Hochtaunus) und Lejla Sefo aus Frankfurt sowie in der Altersgruppe 2 (Jahrgangsstufen 11 bis 13) Marius Kümmel aus Künzell (Kreis Fulda) und Leopold Heuberger aus Darmstadt. Diese vier sind Hessens junge Elite, wenn es um Diskussionen geht.
Das zeigten sie Anfang April im Landesfinale von "Jugend debattiert" im Plenarsaal des Landtags. Sie setzten sich dort vor rund 250 Zuschauerinnen und Zuschauern gegen vier weitere Landesfinalisten durch. Es ging unter anderem um verschärfte Sicherheitskontrollen an Bahnhöfen und um die Anzahl öffentlich-rechtlicher Fernseh- und Radioprogramme.
Die große Bühne ist Ella Milke, Lejla Sefo, Marius Kümmel und Leopold Heuberger also nicht ganz unbekannt. Am Freitag können sie über eine Qualifikationsrunde in Berlin ins Bundesfinale einziehen. Dazu müssten sie sich gegen 60 andere Teilnehmende durchsetzen.
Nur acht der 64 Debattierenden in der Qualifikationsrunde ziehen in das große Finale ein. Das findet dann am Samstag statt und wird live auf YouTube übertragen.
24 Minuten, um die Jury zu überzeugen
Diskutiert wird bei "Jugend debattiert" in Zweierteams, eine Debatte dauert 24 Minuten. Alle erhalten zunächst zwei Minuten ungestörte Redezeit, in der sie die ihnen zugeteilte Position - Pro oder Contra - zu einem ausgelosten Thema darlegen. Es folgen zwölf Minuten freie Aussprache.
Für ein Schlusswort steht jeder Finalistin und jedem Finalisten eine Minute zur Verfügung. Eine Jury bewertet die Teilnehmenden nach Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft.
Deutschlands größter Geographie-Wettbewerb
In ein Finale ging auch Lukas Iser aus Sinntal-Sterbfritz (Main-Kinzig). Der 16-Jährige hatte den Titel "Geographie-Champion 2025" ins Auge gefasst.
Die Auszeichnung winkt der Siegerin oder dem Sieger von Deutschlands größtem Geographie-Wettbewerb. Bei "Diercke Wissen" nehmen rund 300.000 Jugendliche teil. Iser hatte sich beim hessischen Landesentscheid für das Finale qualifiziert.
Showdown am Freitag in Braunschweig
In Braunschweig trat er am Freitag gegen die Champions der anderen Bundesländer und einen Vertreter deutscher Schulen im Ausland an. Es ging um alles, auch thematisch: Der Zehntklässler vom Ulrich-von-Hutten-Gymnasium in Schlüchtern musste zum Beispiel Länder anhand ihrer Umrisse identifizieren oder mehreren deutschen Bundesländern das korrekte Bruttoinlandsprodukt zuordnen.
Was manchen anderen Kopfzerbrechen bereitet, ist für ihn ein Vergnügen: "An Geographie Spaß machen besonders die Vielfalt des Faches sowie das Wissen über verschiedene Länder der Welt. Ich freue mich darauf, im Bundesfinale meinen Horizont zu erweitern und neue Leute kennen zu lernen", so Iser im Vorfeld. Für den Sieg hat es am Ende nicht gereicht, er schaffte es nicht unter die besten Drei. Den weltwissenschaftlichen Wettstreit kann man ebenfalls live auf YouTube verfolgen.
Schon ausgezeichnet: Hessen bei "Jugend forscht"
Einen großen Erfolg für Hessen hatten schon Misha Hegde und Mia Maurer aus Seeheim-Jugenheim (Darmstadt-Dieburg): Sie gewannen in der vergangenen Woche für die Entdeckung eines Virus gegen Pflanzenschädlinge bei "Jugend forscht" den ersten Preis im Fach Biologie.
Auch zwei fünfte Klassen des Albert-Einstein-Gymnasiums in Maintal (Main-Kinzig) dürfen sich über eine Auszeichnung freuen: Sie wurden vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat für "Echt-kuh-l!" befunden. Bei diesem Wettbewerb werden innovative Konzepte zur ökologischen Landwirtschaft und Ernährung prämiert. Die Schülerinnen und Schüler aus Maintal haben dazu eine Zeitung mit mehreren Beiträgen zusammengestellt.