Illegale Brücken in Biedenkopf und erneut Revision von falscher Narkoseärztin
Zweite illegale Brücke in Biedenkopf, die Revision der falschen Narkoseärztin aus Fritzlar und hessische Schülerinnen und Schüler in diversen Endrunden: Das und mehr gibt es in Sven-Oliver Schibats Blick auf den Tag.
Dass die Polizei und die Feuerwehr in Hessen zuletzt häufiger Enten aus gefährlichen Situationen retten mussten, haben wir hier bereits erwähnt - zuletzt erst heute Morgen im Morgenticker.
Aber "andere Bundesländer, andere Tiere in Not": In Bremerhaven musste heute Morgen ein Baby-Seehund gerettet werden, während an der A30 bei Osnabrück gestern ein Pfau herumlief. Da können wir in Hessen nicht mithalten. Sollten Sie also auch einmal einen Baby-Seehund sehen, beispielsweise am Edersee, lassen Sie es uns unbedingt wissen!
Gleich gibt es hier noch eine Maus, aber mehr Tiere haben wir bei den heutigen Themen leider nicht im Angebot:
- Pfingsten wird laut - und nass
- Illegale Brücke über die Lahn gebaut - schon zum zweiten Mal
- Falsche Narkoseärztin legt erneut Revision ein
- Schüler aus Hessen wollen die Besten in Deutschland sein
- Weitere Themen des Tages
- Blick über den Tellerrand
Pfingsten wird laut - und nass
Pfingsten steht vor der Tür, und damit das Wochenende im Jahr, an dem traditionell besonders viele Festivals stattfinden: Rock am Ring und Rock im Park sind die Klassiker an Pfingsten, aber auch der World Club Dome in Frankfurt, das Schlossgrabenfest in Darmstadt und Tapefabrik in Wiesbaden werden tausende Musikfans anlocken.
Wer mit Festivals nichts anfangen kann, kann sich auf Veranstaltungen wie den Frankenberger Pfingstmarkt oder das Bonifatiusfest in Fulda freuen. Und das sind noch längst nicht alle.
Es gibt also jede Menge gute Gründe, am Wochenende das Haus zu verlassen - und einen, der eher dagegen spricht: das Wetter. In der Wettervorhersage findet man unangenehm oft Begriffe wie Gewitter, Schauer oder stürmische Böen.
Wenn das Wetter es zulässt, dürften auch die hessischen Zoos und Tierparks wieder zu den beliebten Ausflugszielen gehören. Da lohnt es sich übrigens, immer mal genauer hinzuschauen.
So wie hessenschau.de-Nutzerin Susanne Noster, die für die heutige Momentaufnahme bei den Graupapageien im Opel-Zoo etwas entdeckt hat, das zwar grau war, aber definitiv kein Papagei.
Illegale Brücke über die Lahn gebaut - schon zum zweiten Mal
"Und, was habt ihr gestern gemacht?" - "Och, wir haben eine Brücke gebaut." Dieser Dialog könnte möglicherweise in Biedenkopf stattgefunden haben, denn dort geht auf einmal eine Brücke über die Lahn, die eigentlich gar nicht da sein sollte. Und das bereits zum zweiten Mal.
Ende April musste dort eine marode Fußgänger- und Radfahrerbrücke, die bis dahin ein Wohngebiet und ein Gewerbegebiet verbunden hatte, dauerhaft gesperrt werden. Offenbar war der neue reguläre Weg dann einigen zu weit, weshalb Anfang Mai von Unbekannten die erste illegale Ersatzbrücke gebaut wurde. Sie durfte dort jedoch nicht bleiben und wurde im Auftrag des Regierungspräsidiums Gießen abgerissen.
Nun steht an einer etwas versteckteren Stelle auf einmal eine neue Brücke, bei der wieder niemand weiß, wer sie gebaut hat. Doch auch diese Brücke wird nicht bleiben dürfen, zumal sie unter anderem nicht kindersicher ist.
Dass die Stadt noch keine eigene, legale Brücke gebaut hat, liegt übrigens am Geld: Der erste Entwurf für einen Neubau wurde mit 350.000 Euro kalkuliert, am Ende sollten es aber 850.000 Euro werden. Nun gibt es einen Entwurf, der deutlich günstiger werden soll. Spätestens im kommenden Jahr sollen die Bauarbeiten beginnen.
Falsche Narkoseärztin legt erneut Revision ein
Die zu 15 Jahren Haft verurteilte falsche Narkoseärztin aus Fritzlar (Schwalm-Eder) hat gegen das Urteil Revision eingelegt. Doch nicht nur sie: Auch die Nebenklage hat Revision eingelegt. Sie will an einer Verurteilung wegen Mordes festhalten, wie sie dem hr gegenüber nach Verkündung des Urteils sagte.
Die 54-Jährige hatte sich jahrelang in Nordhessen fälschlicherweise als Narkoseärztin ausgegeben und wurde zuletzt wegen Körperverletzung mit Todesfolge in drei Fällen sowie gefährlicher Körperverletzung ohne Todesfolge in zehn Fällen verurteilt.
Mit diesem Urteil folgte die Kammer am Landgericht Kassel der Forderung der Staatsanwaltschaft. Die Nebenklage hatte hingegen beantragt, die 54-Jährige wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe zu verurteilen und die besondere Schwere der Schuld festzustellen.
Die Verteidigung plädierte indes auf eine Gesamtfreiheitsstrafe von sieben bis acht Jahren wegen gefährlicher Körperverletzung beziehungsweise von acht Jahren wegen gefährlicher Körperverletzung mit Todesfolge. Nun geht der Fall bereits zum zweiten Mal zur Prüfung an den Bundesgerichtshof.
Schüler aus Hessen wollen die Besten in Deutschland sein
Manchen Menschen liegen Diskussionen mehr, anderen weniger. Die vier Schülerinnen und Schüler Ella Milke aus Oberursel (Hochtaunus), Lejla Sefo aus Frankfurt, Marius Kümmel aus Künzell (Kreis Fulda) und Leopold Heuberger aus Darmstadt sind hingegen echte Profis, wenn es ums Diskutieren geht.
Deshalb stehen sie auch in der Endrunde des Bundeswettbewerbs "Jugend debattiert". Zwischen ihnen und dem Finale steht allerdings noch eine Qualifikationsrunde gegen 60 andere Teilnehmende aus anderen Bundesländern. Nur acht Debattierende treten dann morgen im Finale gegeneinander an.
Der 16-jährige Lukas Iser aus Sinntal-Sterbfritz (Main-Kinzig) stand heute ebenfalls im Finale, allerdings von "Diercke Wissen 2025" in Braunschweig. Er wollte Geographie-Champion werden, doch am Ende machte der Kandidat aus Baden-Württemberg das Rennen.
Trotzdem kann er natürlich mit Recht stolz auf sich sein: Schließlich haben rund 300.000 Jugendliche an dem Wettbewerb teilgenommen, und er hat es bis ins Finale geschafft - Respekt!
Weitere Themen des Tages
- Nach einem schweren Angriff auf einen Elfjährigen in Dietzenbach hat sich ein 23-Jähriger gestellt. Die Polizei hatte mit einem Foto nach ihm gefahndet - und ist angesichts der Schwere der Tat noch immer entsetzt.
- Es gibt kaum ein Attribut, das zu groß wäre, um Timo Bolls Stellenwert im Tischtennis zu beschreiben. Sein Privatleben: bis heute ein maximaler Kontrast. Im Interview erklärt er, warum er roten Teppichen ausweicht, Dirk Nowitzki nicht beneidet und im Wohnmobil schläft.
- Zu viele Aufgaben, wachsende Herausforderungen und zu wenige qualifizierte Lehrkräfte: In Wiesbaden und im Rheingau-Taunus-Kreis haben jetzt 41 Grundschulen eine sogenannte Überlastungsanzeige gestellt.
Ein kurzer Blick über den Tellerrand
- Eben noch schaut man sich verliebt in die Augen und plötzlich sagt man hässliche Dinge übereinander - das Ende von Beziehungen ist häufig nicht schön. So auch bei US-Präsident Donald Trump und Elon Musk. Anfang des Jahres schienen sie noch beste Freunde zu sein, doch nachdem Musk seinen Unmut über einen von Trump geplanten Gesetzentwurf mit Steuer- und Ausgabenreformen zum Ausdruck gebracht hatte, ist die Situation, nun ja, ein wenig eskaliert. Dabei ist noch nicht ganz klar, wer am Ende den Kürzeren ziehen könnte.
- Dabei ist fast schon in Vergessenheit geraten, dass Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) gestern noch zu Gast bei Donald Trump war. Merz bewertete den Besuch in mehreren Interviews als "gut". Vor allem das Thema Ukraine sei ihm wichtig gewesen. Er habe Trump daran erinnert, dass es auch hier - wie im Zweiten Weltkrieg - auf die "Ordnungsmacht USA" ankomme.
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- Heute Vormittag wurde das Elternhaus eines 14-Jährigen in Köln durchsucht. Der Jugendliche steht im Verdacht, einen Anschlag auf einen Kölner Weihnachtsmarkt geplant zu haben. Wie weit die Planungen bereits gediehen waren, ist derzeit noch unklar. Zudem soll er IS-Propaganda verteilt haben.
Streaming-Tipp: Herr Schröder - Instagrammatik
Heute habe ich etwas aus dem Bereich Comedy für Sie im Programm: Johannes Schröder hat als Deutsch- und Englischlehrer gearbeitet und irgendwann das Klassenzimmer gegen die Bühne getauscht. Wir alle wissen: Das Leben schreibt die besten Geschichten, und als Lehrer hat man schließlich so einiges zu erzählen.
Und so kam er mit seinem Programm "Instagrammatik" und einem Overhead-Projektor in die Rudolf Weber Arena Oberhausen. Sie müssen sich diesmal aber nicht beeilen: Der Mitschnitt in der ARD-Mediathek ist bis November 2027 verfügbar.
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Podcast-Tipp: Das Wunder von Narnia
Digory und Polly leben in London. Durch einen Geheimgang zwischen den Häusern gelangen sie von dort direkt in das Land Charn. In diesem Land herrscht die grausame Königin Jadis, die als Hexe ihr Unwesen treibt.
"Das Wunder von Narnia" ist der erste Teil der siebenteiligen Reihe "Die Chroniken von Narnia", mit der der irische Schriftsteller C. S. Lewis weltberühmt wurde. Die zweiteilige Hörspielversion davon ist in der ARD-Audiothek verfügbar.
Eins noch ...
Tom Cruise ist dafür berühmt, dass er seine Stunts selbst ausführt. Auch im achten "Mission: Impossible"-Film, der derzeit in den Kinos läuft, gibt es wieder zahlreiche Situationen, in denen der 62-Jährige keine Gelegenheit auslässt, sein Leben im schlimmsten Fall vor laufender Kamera zu beenden.
Ein Beispiel ist die Szene mit dem Doppeldecker: Ja, da klammert sich wirklich Tom Cruise an den Tragflächen eines fliegenden Flugzeugs fest. Auch die Szene mit dem brennenden Fallschirm wurde nicht am Computer erstellt.
Und mit dieser Szene hat er sich jetzt sogar einen Platz im Guinness-Buch der Rekorde gesichert. Ich könnte mir übrigens gut vorstellen, dass er diesen Rekord ziemlich lange behalten wird - wer will ihm den schon freiwillig streitig machen?
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Ich wünsche Ihnen ein schönes Pfingst-Wochenende. Bis Dienstag!
Ihr Sven-Oliver Schibat (findet diese Zahl sehr beeindruckend)