Der Kunstkritiker Ranjit Hoskoté hat sein Amt in der Findungskommission der documenta 16 niedergelegt. Ihm war Antisemitismus vorgeworfen worden. Bereits vor wenigen Tagen war ein Mitglied der Findungskommission zurückgetreten.
Schon die documenta 15 war 2022 überschattet von Antisemitismus-Vorwürfen. Als Reaktion wurde die Auswahl der künstlerischen Leitung einer Findungskommission übergeben - und darin soll nun ein BDS-Sympathisant sitzen. Befinden wir uns in einer Zeitschleife?
Seit fast einem Jahr ist die documenta fifteen in Kassel Geschichte. Verbunden war die 100-tägige Kunstschau mit Antisemitismusvorwürfen. Ist die Aufarbeitung mittlerweile abgeschlossen? Welche Lehren können für die kommende documenta gezogen werden?
Die Geschäftsführung der documenta in Kassel hat sich von der Haltung zweier Mitglieder des Kuratorenteams der vom Antisemitismus-Skandal geprägten documenta 15 zur Gewalt in Israel distanziert und diese heftig kritisiert. Dass zwei Mitglieder des Ruangrupa-Teams am Wochenende bei Instagram ein Video gelikt hätten, "das unter der Headline 'Berlin up for Palestine', 'viva Palästina' sowie 'Palestine will be free' skandierende Menschen zeigt, ist unerträglich und inakzeptabel", teilte der neue documenta-Geschäftsführer Andreas Hoffmann am Montag mit.
Die Meldestelle für antisemitische Vorfälle hat in Hessen im vergangenen Jahr 179 Vorfälle dokumentiert. Die meisten Fälle wurden in Frankfurt und Kassel registriert. Dabei fiel vor allem die documenta ins Gewicht.
Die documenta hat die Abschlusszahlen für die Kunstschau vom vergangenen Jahr vorgelegt. Demnach kam sie ohne Defizit aus - anders als die Ausstellung fünf Jahre zuvor. Die Aufarbeitung des Antisemitismus-Eklats wird wohl noch etwas dauern.
Die umstrittene documenta fifteen ist im Rahmen ihre Budgets von 42,2 Millionen Euro geblieben. Nach der jüngsten Aufsichtsratssitzung und Gesellschafterversammlung könne die documenta und Museum Fridericianum gGmbH den genehmigten und verabschiedeten Jahresabschluss des Geschäftsjahres 2022 verkünden, heißt es in eine Mitteilung von Dienstag. Für das documenta Jahr 2022 schreibt man demnach eine schwarze Null.
In Kassel gibt es die meisten Stadtbäume pro Einwohner. Das ergab eine hr-Umfrage unter den zehn größten hessischen Städten. Ganz hinten in der Statistik liegen Offenbach und Wiesbaden. Dabei dienen die Schattenspender auch als Lebensretter.
Antrag der Grünen-Fraktion: "Wissenschaftlicher Abschlussbericht ist wichtige Grundlage für weitere Aufarbeitung und Neuaufstellung der documenta gGmbH."
Kultur-Staatsministerin Claudia Roth (Grüne) hat ein Gutachten zum Antisemitismus-Skandal auf der documenta vorgestellt. Angefertigt hat es der renommierte Staats- und Verfassungsrechtler Christoph Möllers von der Berliner Humboldt-Universität.
Die Stimmung auf der documenta15 war gut, die Austellungsorte oft voll. Künstler und Kunstexperten schauen trotzdem mit unterschiedlichen Gefühlen zurück auf die Kunstschau in Kassel. Einer suchte sogar vergebens nach Kunst.
Welche Kunstwerke sollen nach der documenta 15 angekauft werden und auf Dauer in Kassel verbleiben? Es gibt erste Überlegungen und finanzielle Mittel. Die Stadt und das Land Hessen stellen bis zu 600.000 Euro für den Ankauf von Werken bereit.
Kassels Wirtschaft ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Damit das auch nach dem Corona-Lockdown so bleibt, entsteht an der A49 ein neues Gewerbegebiet. Im Stadtparlament steht ein Wechsel bevor: Die Koalition zerbrach im Streit um ein documenta-Institut.