Auf einem Plakat über dem Eingang des Theaters wird das Musical "Something Rotten" beworben.

Wegen des bevorstehenden Umzugs bricht das English Theatre in Frankfurt das laufende Musical ab. Nach einer Sanierung wird das Theater jedoch in den Gallileo-Turm zurückkehren.

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Die langfristige Lösung für das English Theatre in der Frankfurter Innenstadt hat einen kurzfristigen Nachteil für das Publikum: Die Spielzeit wird früher beendet. Wer das aktuell dort laufende Musical im Februar oder März sehen wollte, hat Pech.

"Um einen geordneten Auszug zum 31. Januar zu gewährleisten, werden wir mit schwerem Herzen den Lauf des Musicals 'Something Rotten!' vorzeitig beenden müssen", sagte Intendant Daniel Nicolai am Samstag. Der finale Vorhang werde bereits an diesem Sonntag (14. Januar) fallen.

Das Ensemble vorzeitig nach Hause zu schicken, falle ihm nicht leicht, beteuerte Nicolai. Man werde alle vertraglichen Verpflichtungen gegenüber den Schauspielern erfüllen. Wer bereits ein Ticket erworben habe, könne auf andere Produktionen umbuchen oder einen Gutschein oder eine Rückerstattung erhalten.

Stadt mietet Spielstätte

Lange war die Zukunft des größten englischsprachigen Theaters in Kontinentaleuropa ungewiss. Erst am Mittwoch wurde bekannt, dass das English Theatre (ETF) nach einer Sanierung des Gallileo-Turms an seinem jetzigen Standort bleiben kann. Die Stadt Frankfurt wird die Spielstätte mieten und sie dem Theater bis mindestens 2030 untervermieten.

"Wir sind erleichtert und sehr glücklich, dass wir unsere beliebte Spielstätte im Herzen Frankfurts sichern konnten", sagte Intendant Nicolai. Das seien "wunderbare Nachrichten". Dass das Musical vorzeitig beendet werden müsse, sei "ein Wermutstropfen". Wichtiger sei, dass der Theaterbetrieb langfristig gesichert sei.

Übergangsweise im Fritz-Remond-Theater

Die Einigung mit dem bisherigen Eigentümer des Gebäudes, der Commerzbank, und dem neuen Eigentümer CapitaLand sieht vor, dass das Theater aufgrund der anstehenden Umbauarbeiten im Hochhaus Gallileo an der Gallusanlage bis Ende 2025 auf andere Spielstätten in Frankfurt ausweichen wird.

Eine Übergangsspielstätte soll das frühere Fritz-Remond-Theater im Zoo sein. Am 13. April soll dort die Premiere der Komödie "Sylvia" über die Bühne gehen. Im Juni geht es laut Plan weiter mit "The Two Popes".

Räumungsklage wird zurückgezogen

Die Räumungsklage, die die Commerzbank nach dem Verkauf an CapitaLand gegen das Theater einreichte, wird zurückgezogen. Die Bank unterstützt die Übergangszeit mit 1,75 Millionen Euro.

Auch über 2030 hinaus besteht eine Perspektive für das English Theatre am gewohnten Standort. Das hängt allerdings von den Verhandlungen mit dem zukünftigen Hauptmieter des Gebäudes (sehr wahrscheinlich die EZB) und dem Eigentümer CapitaLand ab.

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