Menschenmenge bei einem Konzert. Zwei Menschen "surfen" auf der Masse von Menschen.

Lange hat die Stadt Eschwege darauf gewartet: Mit dem Open Flair kehrt Hessens größtes Open-Air-Festival aus der Corona-Zwangspause zurück. Dafür nehmen die Veranstalter auch ein Verlustgeschäft in Kauf.

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Open Flair startet in Eschwege

hs
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Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause startet an diesem Mittwoch wieder Hessens größtes Open-Air-Festival. Das fünftägige Open Flair in Eschwege ist nach Veranstalterangaben so gut wie ausverkauft. "Der Andrang bei uns ist sehr hoch", sagte Festivalmacher Alexander Feiertag. "Wir freuen uns riesig und sind froh, dass wir wieder ein richtiges Festival feiern können."

Open Flair steht besser da als andere

Damit steht das Open Flair besser da als andere Festivals, viele Veranstalter in Hessen kämpfen aktuell ums Überleben: Die Ticketverkäufe verlaufen schleppend, die Inflation treibt die Kosten nach oben. Beim Open Flair rechnen die Verantwortlichen hingegen mit rund 25.000 Menschen pro Tag, wie Feiertag sagt.

Etwa 95 Prozent der Karten seien schon 2019 vor der Corona-Pandemie verkauft gewesen. Rückgaben habe es nur vereinzelt gegeben. Neben den Besuchern haben auch die Künstler dem Festival die Stange gehalten. "Wir konnten das Künstlerprogramm bis auf ganz wenige Ausnahmen aus 2020 übernehmen", sagte Feiertag. Bei dem Festival werden unter anderem die schottische Rockband Biffy Clyro, die Kölner Musiker von AnnenMayKantereit und der Singer-Songwriter Clueso auf der Bühne stehen. 

Mangelware Toiletten und eine Bühne aus Afrika

Probleme habe es hingegen im organisatorischen Bereich gegeben. Zum einen seien zahlreiche Fachkräfte im Zuge der Corona-Pandemie aus der Veranstaltungsbranche abgewandert und fehlten jetzt. Zum anderen mangele es an Equipment. "Fast alle Veranstaltungen, die 2020 und 2021 nicht stattfinden konnten, finden in diesem Sommer statt. Das führt zu Knappheiten", erläuterte Feiertag. Die Tonanlage in diesem Jahr beispielsweise habe aus Südafrika beschafft werden müssen. Toilettenwagen, mobile Duschen und Garderobencontainer seien Mangelware. 

Die Folge seien deutlich gestiegene Kosten. "Deren Ausgleich über eine Erhöhung der Ticketpreise war keine Option, da fast alle Karten bereits vor der Pandemie verkauft waren", erklärte Feiertag. "Wir haben also eine Kalkulation aus 2019 bei jetzt völlig anderen Preisen. Wir wissen noch nicht so richtig, wo wir damit am Ende rauskommen." 

Das Open Flair findet seit 1985 - mit Ausnahme der vergangenen zwei Jahre - immer am zweiten Augus-Wochenende eines Jahres statt. Auf dem Programm steht eine Mischung aus Musik, Kleinkunst und Kinderunterhaltung.

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