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Frida Kahlo auf Fotografien jetzt in Opelvillen zu sehen

Eine Frau im schwarzen Kleid sitzt vor einem Haus in der Sonne und schaut auf einen kleinen Hund neben sich.

Frida Kahlo ist eine Ikone der Kunst. Die Selbstportaits der mexikanischen Malerin bewegen Millionen von Menschen. Die Opelvillen Rüsselsheim verlängern wegen des großen Erfolgs jetzt die Ausstellung mit Fotografien von Frida Kahlo.

Beate Kemfert strahlt übers ganze Gesicht. Die Leiterin der Opelvillen hat schon lange davon geträumt, eine Ausstellung über Frida Kahlo zu zeigen. "Und jetzt ist sie hier!" Genau 241 Fotos sind es, die die gesamte Ausstellungsfläche einnehmen. Sie stammen aus dem privaten Besitz von Frida Kahlo und verraten Details über die weltberühmte Künstlerin, die selbst eingefleischte Frida-Fans möglicherweise noch nicht kennen.

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"Frida Kahlo. Ihre Fotografien" in den Opelvillen Rüsselsheim

Porträtbild Frida Kahlo
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Der Vater als Vorbild

Besonders auffällig ist die Rolle des Vaters. Wilhelm Kahlo wird 1871 in Pforzheim geboren und wandert als junger Mann nach Mexiko aus. Dort wird aus ihm Guillermo Kahlo – und ein Fotograf, der sich mit großer Hingabe selbst ablichtet. Reihenweise Selbstportraits sind in der Ausstellung zu sehen.

Sie zeigen den Vater in unzähligen Posen, als jungen und als alten Mann oder in seiner Bibliothek, die aus deutschen Büchern bestand. Immer mit einem intensiven Gesichtsausdruck. Darin lässt sich schon der Blick erkennen, den Frida Kahlo selbst mit den Jahren auf Fotografien entwickelt und sich in ihren späteren Selbstportraits spiegelt.

Frida Kahlo sitzt malend an einer Staffelei.

Die Kamera ist immer um sie herum

Der Vater begleitet die Entwicklung seiner Lieblingstochter mit der Kamera. Er fotografiert sie als kleines Kind, als Heranwachsende und als junge Frau. Die Kamera ist immer um sie herum. Dadurch lernt Frida Kahlo, mit der Kameralinse umzugehen. "Sie merkt, welche Kraft so ein fotografisches Portrait haben kann zur Identifizierung mit einer Person", sagt Beate Kemfert. Und Frida Kahlo versteht früh, wie Fotos als Mittel der Selbstinszenierung genutzt werden können.

Frida Kahlo mit fünf Jahren

Frida Kahlo präsentiert sich gerne in traditioneller Kleidung, behängt mit Ketten und Ohrringen und auffälligen Frisuren, oft mit Blumenschmuck. Beate Kemfert ist sich sicher, dass Frida Kahlo dieser Stil in die Wiege gelegt wurde.

Fotos in der Ausstellung zeigen ihre Mutter im Kreis der Familie, als ausdrucksstarke Frau in Tracht und prachtvollen Kostümen. Eine starke Persönlichkeit, die mit ihrer Begeisterung für Religion aber bei ihren Töchtern aneckt. Frida Kahlo orientiert sich mehr am Vater, der sie mit in die Bibliothek nimmt und sein Interesse an Wissenschaft und Philosophie mit ihr teilt. Er sorgt dafür, dass seine Tochter auf eine gute Schule geht.

Ein Mann mit ausgestreckter Hand, in der er einen Pinsel hält. Darauf der Lippenstift-Abdruck eines Mundes.

Dort fotografiert er auch die Arbeit an einem Wandgemälde, das der Künstler Diego Rivera anfertigt. Der Mann, den Frida Kahlo heiraten wird. Sogar zweimal.

Eine schwierige Beziehung

"Ich habe in meinem Leben zwei Unfälle erlitten, bei einem wurde ich von einem Bus überfahren… der andere Unfall war Diego." Dieses Zitat von Frida Kahlo findet sich an einer Wand der Ausstellung. Er fasst die komplexe Beziehung der beiden in einem einfachen Satz zusammen. Fotos zeigen mit Kussmund versehene Fotos von Diego Rivera, Ausdruck einer tiefen Liebe und Zuneigung. Aber auch Bilder von Frauen, mit denen er Frida Kahlo betrogen hat, bis sie es nicht mehr ertrug. Und dann doch wieder zu ihm zurückkehrte.

Eine Frau liegt bäuchlings im Bett und schaut den Betrachter an.

Auch Frida Kahlo hatte Liebschaften und Liaisons, mit Frauen und Männern, darunter der Fotograf Nickolas Muray. Seine Bilder zeigen Frida Kahlo in intimen Situationen, mit strahlendem Blick, der die enge Verbindung zwischen Fotograf und Motiv spiegelt. Aber auch das stets präsente Leiden, das Frida Kahlos Leben prägte: Die vielen Operationen nach dem schweren Busunfall in ihrer Jugend und einer Erkrankung an Kinderlähmung. Ihr Schicksal, das sie oft ans Bett und teils an den Rollstuhl fesselte, hat Frida Kahlo in unzähligen Selbstportraits verarbeitet.

Doktor Juan Farill und Frida Kahlo in ihrem Atelier im Blauen Haus, fotografiert von Gisèle Freund, 1951.

Fotos waren lange unter Verschluss

Dass die Fotografien, die so viel über Frida Kahlo erzählen, erst in den vergangenen Jahren bekannt wurden, liegt an Diego Rivera. Er verfügte, dass die Foto-Sammlung der Künstlerin erst 50 Jahre nach ihrem Tod geöffnet werden darf. Bis 2004 lagerten sie unter Verschluss in der Casa Azul in Mexiko-Stadt, einst Wohnhaus von Frida Kahlo und heute ein Museum. Die Sammlung besteht aus rund 6.000 Bildern, gerade mal ein kleiner Teil ist in die Ausstellung eingeflossen.

Eine sehenswerte Auswahl, die vor allem in Verbindung mit einer Führung spannende Einblicke in das Leben der berühmten Frida Kahlo gewährt.

Eine Frau im Krankenbett, sie zeichnet auf eine Leinwand, die mit einem Gestell über ihr befestigt ist. Im Hintergrund ein Mann.
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"Frida Kahlo. Ihre Fotografien." in den Opelvillen Rüsselsheim

Die Ausstellung ist vom 5. November 2023 bis 3. März 2024 zu sehen. Geöffnet ist an allen Tagen, montags mit vergünstigtem Eintritt. Es gibt ein breites Begleitprogramm mit Musik, Vorträgen und Führungen.

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