Foto: Aus der Vogelpersepktive Blick in eine saftig grüne Landschaft mit blühenden Bäumen. In der Mitte ein Weg, auf dem Menschen (sehr klein) gehen und daneben ein Wachturm.

Das Grüne Band hat sich vom Todesstreifen zur Lebenslinie entwickelt. Der ehemalige innerdeutsche Grenzstreifen, der auch durch Hessen führt, hat es nun auf die deutsche Vorschlagsliste fürs Unesco-Welterbe geschafft.

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Grünes Band im Rennen um UNESCO-Welterbe-Titel

Naturmonument Grünes Band
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Das Grüne Band hofft auf den Titel als Unesco-Welterbe. Das auch durch Hessen führende Naturmonument steht auf der deutschen Vorschlagsliste und ist damit offiziell im Rennen um eine Nominierung zur Aufnahme in die Liste des weltweiten Kultur- und Naturerbes. Die Vorschlagsliste wurde vor kurzem von Vertretern der Kulturministerkonferenz und vom Auswärtigen Amt beim Unesco-Welterbezentrum in Paris eingereicht, wie die Point Alpha Stiftung am Mittwoch berichtete.

Das Naturmonument Grünes Band ist eine Kette verschiedener Biotope mit insgesamt 1.200 bedrohten Tier- und Pflanzenarten entlang der früheren innerdeutschen Grenze. Es umfasst 1.400 Kilometer Länge und zieht sich durch mehrere Bundesländer. Rund 260 Kilometer verlaufen zwischen Hessen und Thüringen.

Natur- und Kulturerbe an Point Alpha zu sehen

Neben dem Naturerbe hält das Grünen Band auch ein großes kulturelles Erbe bereit. Es gibt vielerorts noch erhaltene Kolonnenwege sowie die früheren Wachtürme der DDR-Grenzposten. Zu sehen sind sie zum Beispiel an der Grenzgedenkstätte Point Alpha in Rasdorf (Fulda).

Dort war früher auch ein US-Militärcamp, das dem Ort seinen Namen gab. Point Alpha galt als Beobachtungsstation der US-Streitkräfte als einer der heißesten Orte im Kalten Krieg.

Das Grüne Band sei dem Prädikat Welterbe der Menschheit absolut würdig, befand die Point Alpha Stiftung, die sich um das kulturelle Erbe der Grenzgedenkstätte kümmert. Die Würdigung durch die Unesco würde der Bedeutung des geschichtsträchtigen Ortes am Grünen Band zwischen Rasdorf und Geisa (Thüringen) enormen Schub verleihen.

Die Konkurrenz ist groß

Die Stiftung erklärte zum Prozedere: Die Nominierung sei ein erster Schritt. Der Weg bis zur endgültigen Auszeichnung sei noch lang und weit, einen Zeitplan gibt es nicht. Zudem sei die Konkurrenz groß. Aus Deutschland gab es insgesamt zwölf Vorschläge. Hierzulande existieren bisher 52 Welterbestätten. Weltweit werden knapp 1.200 Stätten in 168 Ländern geführt.

Zu den deutschen Welterbestätten gehören laut Unesco architektonische und künstlerische Meisterwerke, vielfältige Kulturlandschaften und Parks, einzigartige Naturgebiete und Zeugnisse gesellschaftlicher und technologischer Entwicklungen.

Sie reichen vom Aachener Dom bis zu den Höhlen und der Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb. In Hessen gibt es den Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel, die Fossillagerstätte Grube Messel und das Kloster Lorsch.

Grünes Band seit 2023 Naturmonument

Das Grüne Band ist seit Januar 2023 als nationales Naturmonument ausgewiesen und unter besonderen Schutz gestellt. Im August wurde es von der damaligen hessischen Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) offiziell eröffnet. An dem Projekt gab es aber auch Kritik von Parteien und Verbänden.

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