Festival für Pop- und Clubkultur Szene-Größen und Underground treffen sich an Offenbachs "Riviera"
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An Offenbachs Mainufer: Start des Riviera Festivals

Die Stadt Offenbach will ihre Musikszene stärken und erklärt an diesem Wochenende für das Riviera Festival das Mainufer zur Live-Musik-Zone - mit einem ungewöhnlich alternativen Line-up.
Musikerin Jasmin aus Offenbach hat mit ihrer Band Reeves bisher einen Hit gelandet: "Fruitarian Girl". Er landete auf einer Spotify-Playlist und wurde knapp 400.000 Mal gehört. Die Freude war groß, Geld floss, aber "für uns als Künstler hat sich deswegen selten jemand interessiert", sagt Jasmin.
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Für dieses Problem will das Riviera Festival in Offenbach am Wochenende vom 1. bis 3. September ein Heilmittel bieten: Live-Musik. Nur Live-Konzerte schaffen es, einen persönlichen Bezug zu den Künstlern und Künstlerinnen herzustellen, meint Adrian Latif Durrani, der das Riviera Festival kuratiert. Nicht nur auf dem Festival arbeitet er als Booker, sondern auch für kleinere Konzerte und Lesungen in der Region.
In einem kleineren Rahmen könne noch Interaktion stattfinden zwischen Publikum und Künstlern und das ist Durrani wichtig. Tatsächlich sei das Interesse an Live-Konzerten zurückgegangen und besonders nach der Pandemie häufig auf große Acts beschränkt.

"Ein Intensivprogramm aus Kunst und Kultur"
Das Prinzip des Riviera Festivals ist es, bekanntere und weniger bekannte Künstler miteinander zu kombinieren. Während bekannte Künstlerinnen wie Rapperin Ebow und Sängerin Anika den Eröffnungsabend im Hafen 2 bestreiten, spielt die eher undergroundige Band Teer ihren Techno und Postpunk in der HfG-Kapelle.
Nach diesem Prinzip ist ein musikalisch breit aufgestelltes Line-up entstanden: "Ein Intensivprogramm aus Kunst und Kultur", wie es Jasmin von der Band Reeves im Interview beschreibt.

Die Mehrheit der Konzerte des Riviera Festivals ist kostenlos. So soll das Publikum in Kontakt kommen mit Musikern aus der Region und auch mit unterschiedlichen Kulturorten in Offenbach, die sich für das Festival zu Offenbachs "Riviera" verbinden.
Ein Höhepunkt dabei ist das Kulturboot "Josephine Baker", das am Sonntag im Offenbacher Hafen anlegt und auf dem dann die Frankfurter Sängerin Tigisti spielen wird.
Kulturknoten Offenbach
In der Region würden Newcomer schon angenommen werden, sagt Jasmin, selbst Newcomerin. Ihr fehlen aber konkrete Angebote seitens der Politik, die ohne viel Bürokratie erreichbar sind, beispielsweise finanzielle Unterstützung für Videodrehs, Studio-Produktionen oder Auftritte. Sie spricht über die Band wie ein Start-up: "Wenn du nicht genügend Geld oder Zeit investierst, wächst du halt nicht."
Das Riviera Festival möchte regionale Künstler wie Jasmin und ihre Band Reeves fördern. Die Idee ist, dass das Publikum von den großen Acts angezogen wird und von den regionalen Bands dann begeistert werden kann. "Netzwerk-Aufbau", nennt das Booker Durrani.
"So ein Festival schafft Synergie. Die Bands können sich kennenlernen, möglicherweise zusammenarbeiten und junge Musiker werden inspiriert, auch mal auf dem Riviera spielen zu wollen."
Das Riviera Festival für Pop- und Clubkultur in Offenbach
Das Festival findet vom 1. bis zum 3. September an insgesamt elf Veranstaltungsorten an der Offenbacher "Riviera" statt. Hauptveranstalter des dezentralen Festivals ist das Amt für Kulturmanagement.
Die kostenfreien Konzerte werden an folgenden Locations in Offenbach angeboten: Waggon am Kulturgleis, Parkside, Studios, Grace Studiobar, Pizzeria Rimini, Gelände der Kressmann-Halle, Kulturboot "Josephine Baker".
Für die Konzerte im Hafen 2, im Capitol, in der HfG-Kapelle und im Robert Johnson wird ein Ticket benötigt. Ein Wochenend-Ticket kostet knapp 49 Euro, ein Tages-Ticket zwischen 21 und 27 Euro.
Das gesamte Programm ist auf der Webseite des Riviera Festivals zu finden.