Blonde Frau in Glitzerkostüm und mit Mikrofon sitzt auf einer Stange

Helene Fischer – kein anderer Name steht aktuell für erfolgreicheren deutschen Schlager. In Frankfurt zeigt sie, dass Gesang nur eines ihrer Talente ist. Sie tanzt, sie turnt, sie singt - und bleibt dabei trotzdem die Freundin von nebenan.

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Begeisterte Fans bei Helene Fischer in der Frankfurter Festhalle

Blone Frau mit Mikrofon schaukelt auf einem Trapez
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Es ist kurz vor acht am Abend, die Frankfurter Festhalle ist gefüllt am Tag der deutschen Einheit. "Helene!", ruft es vielfach aus dem Saal, spannungsgeladene Musik ist zu hören. Die Minuten vergehen, dann rufen schon mehr: "Helene, komm zu uns! Wo bist du?"

Über der Bühne schwebt ein riesengroßer Diamant, eingehüllt in roten Stoff. Die Musik wird immer spannungsvoller, emotionaler und auch die Spannung im Raum steigt jede Sekunde.  

"Nach Frankfurt gesehnt"

Wenige Minuten nach acht dann der große Moment: Blitzlichtgewitter, die Musik stoppt plötzlich. Kurz ist alles dunkel. Im Moment der Stille ist Helene Fischers Stimme zu hören: "Wir haben uns so lange nach diesem Tag gesehnt, Frankfurt!", singt sie.

Dann fällt das rote Tuch vom riesigen Diamanten und auf einer kleinen Plattform, schwebend über der Bühne, beginnt Helene Fischer ihre Show. Langsam wird sie auf die Bühne hinabgefahren. So beginnt der "Rausch", wie nicht nur Fischers Tournee, sondern auch ihr neues Album heißt. 

Letzte Station von "Rausch"

Frankfurt ist der letzte Halt ihrer diesjährigen Tournee. In 14 Städten hat sie bereits Konzerte gegeben, bis zum 8. Oktober tritt sie nun fünf Mal in Frankfurt auf. Dabei ist sie nicht allein: Wie schon 2017 hat sich Helene Fischer mit dem international renommierten Cirque du Soleil zusammengeschlossen, um die Show zu konzipieren.  

Die erste richtige Begrüßung von Helene Fischer ist dann auf hessisch: "Gude Frankfurt", ruft sie in die Festhalle. Als Antwort bekommt sie einen tosenden Applaus. Dann erzählt sie ein bisschen, während sie über die Bühne streift: Wie sie Handkäs mit Musik gegessen hat und wie wohl sie sich in Hessen fühlt.   In Frankfurt hatte sie vor 20 Jahren ihre Bühnenausbildung absolviert.

Bühnenbild und Technik lassen staunen 

Obwohl Fischer auf der Bühne fast untergeht, wenn sie alleine auf ihr steht, fühlt man sich ihr dennoch nahe. Zum einen, weil sie immer wieder an den Rand der Bühne tritt, einen Rundumblick ins Publikum hat und Blickkontakt aufnimmt. Zum anderen ist hinter ihr ein transparenter LED-Vorhang, auf dem die Sängerin raumhoch dupliziert wird, wie ein riesiges Hologramm. 

Die Technik und das Bühnenbild lassen generell staunen: immer wieder wird Helene Fischer aus dem Boden gefahren, schwingt plötzlich von der Decke oder steht in einem Feuerkreis, der im Takt der Musik einen immer höheren Feuerschlund entstehen lässt.

Das Kleid an Helene Fischer ist der Star

Bei ihrem großen Hit "Atemlos" ist sie an einen riesigen Roboterarm gespannt, der sie wild über die Fans im Zuschauerraum drehen lässt. Fischers Outfits wirken dagegen fast schon dezent: Mal ist sie im roten Kleid, mal im weißen Kleid, dann wieder mit schwarzer Lederleggins und einem bauchfreien, schwarzen Oberteil.  

In "Volle Kraft voraus" ist das Outfit der Star: Helene Fischer trägt ein rotes Kleid, das sich wie ein Schleier über die komplette Bühne zieht. Durch Windmaschinen entsteht so eine Art rote Riesenwelle.  

"Hand in Hand" mit dem Ehemann Thomas

Jeder der 30 performten Songs hat eine ganz eigene Interpretation: Die Ballade "Hand in Hand" performt sie zusammen mit ihrem Ehemann Thomas, der zugleich Artist und Bühnenkünstler ist: Beide hängen gemeinsam an einem deckenhohen Trapez und zeigen darauf artistische Figuren. Zum Teil hängt Fischer nur an der Hand ihres Partners, während beide über den Köpfen der Fans hinwegschwingen.

Blonde Frau mit Mikrofon, neben ihr zwei Tänzerinnen mit wehenden Haaren

Beeindruckend auch das Ensemble der Artistikgruppe Cirque du Soleil. An großen Ringen seilen sich die Künstlerinnen und Künstler in der "Herzbeben"-Inszenierung von oben ab und schwingen in scheinbar endlosen Loopings immer wieder um den Ring. Helene Fischer ist immer dabei und steht ihnen in nichts nach. Singend fügt sie sich in die genaue Synchronität der Artistinnen und Tänzer ein, als hätte sie nie etwas anderes gemacht. 

Ganz nah am Publikum

Besonders auffällig ist Fischers Umgang mit ihren Fans und dem Publikum. Zu beiden Seiten der Hauptbühne wurden kleine Laufstege angebracht. Dort stehen die Konzertbesucher beinahe 360 Grad um ihr Idol.  

Das nutzt Helene Fischer aus: Regelmäßig betritt sie den Laufsteg, kommt den Menschen ganz nahe und liest die Plakate vor. "Tausche Schokolade gegen Selfie", heißt es auf einem. "Na klar, des mache mer doch", platzt es hessisch aus Helene heraus. Sie lässt fast kein Plakat aus, würde am liebsten alle Wünsche ihrer Fans erfüllen.  

Zeichen an die queere Community

Auch Celina ist mit einem Plakat in die Festhalle gekommen. Dort schreibt sie, dass sie gerne ihren selbstgeschriebenen Song mit Helene performen würde. "Ja klar, meine Süße", ruft Helene Fischer ihr zu: "Komm doch zu mir auf die Bühne!"

Es stellt sich heraus, dass Celina den Song für ihre große Liebe, für ihre Freundin, geschrieben hat. Und tatsächlich: im nächsten Moment stehen Helene und sie gemeinsam singend auf der Bühne und auch die Band stimmt mit ein und begleitet alles musikalisch. Ein Gänsehautmoment, der nicht inszeniert wirkte. Wie passend, dass Fischer danach "Regenbogenfarben" von Kerstin Ott anstimmt und damit bewusst ein Zeichen für die queere Community setzt.

30 Minuten Zugabe

Um 22.45 Uhr sollte die Show eigentlich zu Ende gehen. Zu dieser Zeit singt Helene Fischer noch ihren größten Hit "Atemlos". Über 30 Minuten "überzieht" sie und hängt einen Titel an den nächsten, weiterhin einzigartig inszeniert.

Bis zum Ende steigert sich die Stimmung so weit, dass bis in den oberen Rängen fast alle Konzertbesucherinnen stehen. Mit dem gefühlvollen Titel "Alles von mir" geht die Show nach fast dreieinhalb Stunden mit Pause zu Ende.  

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