Zwangsjacke, Elektroschocker und Guillotine  Alice Cooper liefert große Rock-Show in Butzbach 

Ein Weltstar mitten in der hessischen Provinz: Rocker Alice Cooper bringt am Donnerstagabend seine düstere Show auf die Open-Air-Bühne im Schlosshof Butzbach. Dabei spielt er nicht nur viele Songs seiner Karriere, sondern überrascht auch mit dem ein oder anderen Effekt.

Ein alter, stark geschminkter Mann mit einem großen Zylinder auf dem Kopf im Frack auf einer Bühne
Alice Cooper in Butzbach Bild © Jeannie Lukaszewicz/hr
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Live vom Butzbach Open-Air

Moderatorin bei Schalte mit Reporterin vor Ort
Bild © hr
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Alice Cooper ist eine lebende Rock-Legende. Das merkt man auch an diesem Donnerstagabend in Butzbach. Zwar ist der Großteil der Menschenmenge männlich und zwischen 50 und 60 Jahren alt, doch den ein oder anderen Teenie kann man hier auch entdecken. Denn Alice Cooper prägt seit rund 60 Jahren die Rockmusik – und vor allem die Bühnenshows dieses Genres.  

76 Jahre geballte Power

Cooper startet seine Show in Butzbach mit "Look me Up" aus seinem neuen Album "Road" und zeigt – wie man das von ihm gewohnt ist – wieso er schon so lange erfolgreich ist. Seine Bühnenpräsenz: Einfach wow! Dass dieser Mann schon 76 Jahre alt ist, kann man fast nicht glauben, so viel Power geht von ihm aus. 

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Mit neuem Album auf Tour 

Seit 60 Jahren ist Alice Cooper, der eigentlich Vincent Furnier heißt, als Musiker unterwegs. Ursprünglich war Alice Cooper der Bandname einer zunächst mäßig erfolgreichen Gruppe, der er als Sänger angehörte. Mit "School’s Out" gelang der Band 1972 dann der internationale Durchbruch. Nach der Auflösung der Gruppe behielt Furnier den Namen und trat Solo als "Alice Cooper" auf.  

In Butzbach präsentierte er am Donnerstagabend einige seiner Songs aus dem 2023 erschienenen  Album "Road", sowie viele seiner Klassiker, wie "Poison", "Hey Stoopid" oder"Elected". Die rund 5.000 Fans, die an diesem Abend zur Auftaktveranstaltung des Butzbach Open Air gekommen waren, klatschten und rockten dabei fleißig mit.

Krasse Bühnenshow mit vielen Special-Effects 

Alice Cooper ohne eine extreme Bühnenshow ist wie ein Schiff ohne Ruder. Wobei das Ruder bei dem Bühnenbild in Butzbach gerade noch fehlte, denn dieses erinnerte doch stark an ein Piratenschiff. Dieser Eindruck wurde durch die Outfits von Cooper und seinen Bandmitgliedern noch komplettiert. So trug Cooper einen Totenkopfgürtel, Schwerter und Säbel und natürlich seine dunkel geschminkten Augen, für die er bekannt ist.  

Zunächst fing es harmlos an. Bei "Man behind the mask" kam die erste Darstellerin auf die Bühne, die einen Fan spielte und dann vom Maskenmann drangsaliert wurde, bis sie vermeintlich tot umfiel. Bei "Cold Ethyl" schmiss Cooper eine Frauenpuppe unsanft über die Bühne und bei "Feed my Frankenstein" läuft eine übergroße Frankenstein-Figur über die Bühne.  

Auf der Bühne hingerichtet

Rund gehts dann aber bei "Dwight Fry" und "Guillotine". Erst betritt Cooper die Bühne in einer Zwangsjacke, von der er sich gegen Ende des Songs schließlich befreien kann, kämpft dann gegen mehrere Menschen auf der Bühne und verliert. Daraufhin wird er von einer Frau zur Guillotine geführt und scheinbar geköpft. Bizarre Showeffekte, für die er seit den 1970er-Jahren bekannt ist – und die dafür sorgten, dass seine Shows früher teilweise erst ab 18 Jahren zugänglich waren.  

Bodenständig und familiär 

Hinter der krassen Maskerade scheint aber ein sehr bodenständiger Vincent Furnier hervor. Auf der Bühne wirkt er nahbar und sympathisch. Als er seine Bandkollegen und Darsteller vorstellt, wird zudem deutlich, dass Teile seiner Familie mit zur Crew gehören. Die Frau, die ihn beispielsweise auf der Bühne kurz zuvor köpfte, ist in Wahrheit seine älteste Tochter, die ihn auf der Tour begleitet.  

Das Konzert endet mit seinem größten Hit "School’s Out" gegen 22:30 Uhr. Eine Zugabe gibt es nicht, doch die Show lässt dennoch viele glückliche Fans zurück. 

Weitere Informationen

Sendung: hr1, 05.07.2024, 06.10 Uhr

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Quelle: hessenschau.de