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AWO-Skandal: Richter-Sohn verurteilt

Geschäftsstelle der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Frankfurt hinter Zweigen eines Baumes

Im AWO-Komplex ist ein weiteres Urteil gefallen. Der Sohn der beiden ehemaligen Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt in Wiesbaden und Frankfurt muss eine hohe Summe zurückzahlen und wurde zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.

Der Sohn der beiden früheren Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Wiesbaden und Frankfurt muss 150.000 Euro für Begünstigungen zurückzahlen, die er zu Unrecht erhalten hat. Außerdem verurteite das Amtsgericht Wiesbaden den 38-Jährigen zu einem Jahr Haft auf Bewährung wegen Beihilfe zur Untreue. Zuerst berichtete der Wiesbadener Kurier darüber.

Obwohl er besser bezahlt wurde als seine direkte Vorgesetzte und einen teuren Dienstwagen fuhr, habe der Sohn der ehemaligen Geschäftsführer weitere Privilegien genossen, heißt es der Zeitung zufolge in der Urteilsbegründung. Dazu gab es noch teure Geschenke und Zuschläge für Scheinarbeit. Dem Sozialverband sei damit ein erheblicher Schaden entstanden. Der heute 38-Jährige war Kita-Bereichsleiter und kurzzeitig AWO-Geschäftsführer in Wiesbaden.

Das Gericht folgte mit seinem Urteil im Wesentlichen den Forderungen der Staatsanwaltschaft. Der Verteidiger hatte auf Freispruch plädiert und kündigte an, in Berufung zu gehen.

Ex-Geschäftsführer zu hoher Rückzahlung verurteilt

Der AWO-Skandal hat den traditionsreichen Sozialverband nachhaltig erschüttert. Ab 2019 kam nach und nach ans Licht, dass Jürgen und Hannelore Richter als langjährige Geschäftsführer der Kreisverbände Frankfurt und Wiesbaden ein System aufgezogen hatten, in dem sie selbst und Günstlinge ungewöhnlich hohe Gehälter und Luxus-Dienstwagen erhielten. Es ging auch um Scheinverträge und überhöhte Rechnungen für Auftraggeber wie etwa die Stadt Frankfurt.

Die Staatsanwaltschaft bezifferte den entstandenen Schaden zuletzt auf rund 2,3 Millionen Euro. Vor kurzem errang die aktuelle AWO-Geschäftsführung einen Erfolg vor dem Landesarbeitsgericht. Dort erstritt sie die Rückzahlung von 1,8 Millionen Euro von Jürgen Richter.

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