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Schwarzfahrer mit fünf Promille erwischt

Ein Reisender an einem ICE im Frankfurter Hauptbahnhof.

Mit knapp fünf Promille Alkohol im Blut ist ein Mann in Frankfurt in einen ICE gestiegen. Von seinem lebensgefährlichen Vollrausch war laut Bundespolizei wenig zu spüren, zum Verhängnis wurde ihm lediglich ein fehlendes Ticket.

Um auf eine Blutalkoholkonzentration von fünf Promille zu kommen, muss man schon wirklich tief ins Glas schauen: Rund 15 Biere und 15 Schnäpse innerhalb von einer Stunde können - je nach Statur und Alter – diesen bedenklichen Vollrausch verursachen. Empfehlenswert ist das definitiv nicht.

In der Regel reicht schon der bloße Gedanke daran für Schwindelgefühle. Während für ungeübte Trinker bereits 3,5 Promille lebensgefährlich sein können, sind die Überlebenschancen bei Werten ab fünf Promille allgemein eher gering.

"Don’t drink and drive"

Nicht so bei einem 28-Jährigen aus dem ostwestfälischen Marsberg nahe der hessischen Landesgrenze. Getreu dem Straßenverkehr-Motto "Don’t drink and drive" stieg der Sturzbetrunkene am frühen Dienstagmorgen mit später gemessenen 4,98 Promille am Frankfurter Hauptbahnhof in einen ICE in Richtung Hamburg-Altona. Wie ein Sprecher der Bundespolizei dem hr mitteilte, machte es sich der Mann schnurstracks in der 1. Klasse bequem, als kurz darauf das Zugpersonal die Fahrkarten kontrollierte.

Genau hierin lag nun das Problem des berauschten 28-Jährigen: Möglicherweise hatte er sein restliches Geld gerade in einen letzten Absacker investiert - jedenfalls konnte er kein Ticket vorweisen. Weil sich der Mann nach Angaben des Sprechers auch sonst wenig kooperativ zeigte, verständigte der Zugführer die Polizei.

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Keine Probleme beim Gehen

Nur 15 Minuten nach Fahrtantritt musste der "Schnapsfahrer" den ICE am Hanauer Hauptbahnhof schon wieder verlassen und wurde dort gegen 5.30 Uhr von Beamten der Bundespolizei in Empfang genommen. Das Erstaunliche: Der Mann zeigte keinerlei Ausfallerscheinungen. Er habe sicher laufen sowie den Fragen und Anweisungen ohne größere Probleme folgen können, teilte die Polizei mit.

Da der 28-Jährige neben dem fehlenden Ticket zudem keine Ausweispapiere vorweisen konnte, ging es weiter zur Wache. Dort stimmte er einem freiwilligen Alkoholtest zu - mit dem auch für die Polizisten überraschenden Ergebnis: Trotz der mittlerweile verstrichenen Zeit auf dem Trockenen zeigte das Messgerät fast fünf Promille an.

Wohin der Mann fahren wollte, sei nicht bekannt. Vielleicht wollte er im Zug auch nur seinen Rausch ausschlafen. "Hätte er eine Fahrkarte gehabt, wäre das kein Problem gewesen", sagte der Sprecher der Bundespolizei. So wurde er am frühen Dienstagmorgen in Hanau nach Feststellung der Personalien zum Ausnüchtern an die frische Luft gesetzt. Ihn erwartet nun ein Ermittlungsverfahren wegen des Erschleichens von Leistungen.

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