Blau war gestern Feuerwehren dürfen Farbe der Dienstkleidung nun frei wählen
Hessens Feuerwehren dürfen künftig selbst entscheiden, welche Farbe ihre Einsatzkleidung hat. Auch die Altersgrenze für aktive Mitglieder soll angehoben werden. Das Land will damit mehr Flexibilität und Motivation schaffen.
Bisher war blau Pflicht – jetzt dürfen Hessens Feuerwehren selbst entscheiden, welche Farbe ihre Einsatzkleidung haben soll. "Alternativ zur blauen Farbe kommen beispielsweise auch eine sandfarbene Einsatzkleidung in Betracht", wie das Hessische Innenministerium am Mittwoch mitteilte.
Mit der Freigabe wolle das Land die Vorschriften für die Feuerwehren lockern, hieß es weiter. Die Änderung der Hessischen Feuerwehrbekleidungs- und Dienstgradeverordnung sei bereits unterzeichnet, sagte ein Ministeriumssprecher.
Landesfeuerwehrverband lobt Entscheidung
Innenminister Roman Poseck (CDU) erklärte, der Wunsch nach einer freien Farbwahl sei immer wieder an das Ministerium herangetragen worden. "Wir leisten damit nicht nur einen Beitrag zur Motivation, sondern auch zu modernen Rahmenbedingungen."
Aus Kostengründen solle der Farbwechsel aber nur bei ohnehin anstehenden Neuanschaffungen erfolgen. Der Präsident des Landesfeuerverbandes, Norbert Fischer, begrüßte den Schritt zur Freigabe der Farbwahl. Dies ermögliche den Feuerwehren vor Ort mehr Flexibilität.
Altersgrenze soll steigen
Auch bei der Altersgrenze kündigte das Land Veränderungen an. Diese liegt derzeit bei 60 Jahren und kann auf Antrag auf 65 Jahre erhöht werden. Künftig sollen ehrenamtliche Feuerwehrleute bis 67 Jahre im Einsatz bleiben dürfen.
Dazu plane das Ministerium eine Gesetzesänderung. Pilotprojekte hätten ergeben, dass ehrenamtliche Einsatzkräfte grundsätzlich auch bis zur Vollendung des 67. Lebensjahres Dienst leisten könnten.
"Der Schritt entspricht der allgemeinen Entwicklung", erklärte Poseck. "Wir wissen um die hohe Kompetenz und auch die Fitness vieler älterer Menschen. Es ist folgerichtig, ihnen einen längeren Einsatz bei den Feuerwehren zu ermöglichen." Das Land folge damit individuellen Wünschen von Betroffenen. Zudem würden die Wehren personell gestärkt.