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Darknet-Plattform "Nemesis Market" abgeschaltet

Foto eines Computerscreens.

Drogen, gestohlene Daten und Hacker-Dienstleistungen gab es auf der Darknet-Plattform "Nemesis Market" zu erwerben. Ermittler aus Hessen und den USA haben sie nun geschlossen.

Die Behörden haben eine Plattform im Darknet abgeschaltet, über die unter anderem Drogen verkauft worden sein sollen. Die Server-Infrastruktur der weltweit agierenden Handelsplattform habe sich in Deutschland und in Litauen befunden.

Am Mittwoch sei die Plattform namens "Nemesis Market" geschlossen worden, teilten am Donnerstag die auf die Verfolgung von Cyberkriminalität spezialisierte Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt und das Bundeskriminalamt in Wiesbaden mit. Darüber hinaus seien rund 94.000 Euro in Form von Kryptowährungen beschlagnahmt worden. Die Ermittlungen liefen den Angaben zufolge seit 2022. Daran beteiligt waren unter anderem die US-amerikanische Bundespolizei FBI und die Anti-Drogen-Behörde DEA.

150.000 Nutzer- und 1.100 Verkäuferkonten

Gegen die Verantwortlichen der Darknet-Seite werde wegen gewerbsmäßigen Betreibens krimineller Handeslplattformen im Internet sowie Straftaten gegen das Betäubungsmittelgesetz ermittelt, hieß es weiter. Nähere Angaben zu den Betreibern machten die Behörden nicht.

Banner von Behörden, die eine Darknet-Plattform abgeschaltet haben. Darauf steht: "This platform has been seized"

Über 150.000 Nutzer- und über 1.100 Verkäuferkonten gab es demnach. Laut dem aktuellen Ermittlungsstand stammten fast 20 Prozent der Verkäuferkonten aus Deutschland. Auf der 2021 gegründeten Plattform waren nach Angaben der Ermittler auch auf betrügerische Weise erlangte Daten und cyberkriminelle Dienstleistungen wie Phishing und DDoS-Attacken angeboten worden.

Der größte Schlag gelang im Frühjahr 2022

Vor fast genau zwei Jahren schalteten die Cybercrime-Experten von Generalstaatsanwaltschaft und BKA die bis dato größte Darknet-Plattform ab. Sie hieß "Hydra Market" und vereinte rund 17 Millionen Nutzer- und mehr als 19.000 Verkäuferkonten - sie war also deutlich größer als "Nemesis Market". Auch damals waren Ermittler aus den USA beteiligt. Sie beschlagnahmten Bitcoin im Gesamtwert von rund 23 Millionen Euro. "Hydra Market" gab es seit mindestens 2015.

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