Das Coronavirus hat Hessen erreicht. Laut Sozialministerium wurde es bei einem 31-Jährigen aus Wetzlar nachgewiesen, der von einer Reise aus der Lombardei zurückgekehrt war.
In Hessen gibt es den ersten Coronavirus-Infizierten.
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In Hessen gibt es den ersten bestätigten Fall einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus. Das teilte das Sozialministerium in der Nacht zum Freitag (28.02.20) mit. Es ist der erste Fall in Hessen - abgesehen von zwei Rückkehrern aus dem chinesischen Wuhan, die mit einer Sondermaschine der Bundeswehr Anfang Februar auf dem Frankfurter Flughafen gelandet und nach Behandlung in der Frankfurter Uniklinik wieder entlassen worden waren.
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00:37 Min. | 28.02.20 | Thomas Kurella
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Das Virus SARS-CoV-2 sei bei einer Person im Lahn-Dill-Kreis nachgewiesen worden, erklärte das Sozialministerium am Freitag. Dabei handelt es sich um einen 31-Jährigen aus Wetzlar. Das teilte der Landrat des Lahn-Dill-Kreises, Wolfgang Schuster (SPD), auf einer Pressekonferenz in Wetzlar am Freitag mit.
Kontaktpersonen sollen ermittelt werden
Der Corona-Patient war am vergangenen Sonntag von einer Reise aus der Lombardei (Norditalien) zurückgekommen. Noch sei man dabei, die Kontaktpersonen zu ermitteln und zu befragen, sagte Schuster. "Ich kann Ihnen noch keine genaue Zahl sagen, aber es werden schon einige sein", ergänzte die Leiterin des Gesundheitsamtes des Lahn-Dill-Kreises, Gisela Ballmann. Es seien mindestens 20 Personen, eher mehr.
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Parkplatz für gestrandete Flugzeuge: Am Frankfurter Flughafen ist die Nordwestlandebahn gesperrt worden. Die Lufthansa stellt dort jetzt ihre Maschinen ab.
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Die Lufthansa hat ihr Flugprogramm wegen der Corona-Krise zusammengestrichen. Bis 19. April 2020 bleiben rund 700 von 763 Flugzeuge des Konzerns vorläufig am Boden.
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Auch wenn wenige Passagiere am Frankfurter Flughafen starten und landen, treffen dort noch deutlich mehr Menschen aufeinander als andernorts. Betreiber Fraport und die Bundespolizei appellieren, Abstand zu halten.
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Chinesische Touristen in Schutzanzügen, mit Atemmasken und Handschuhen vor dem Terminal 1 des Frankfurter Flughafens mit ihren Koffern auf dem Weg zum Flugschalter.
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Bodenmarkierungen im Wartebereich vor den Check-In-Schaltern: Flugreisende sollen mindestens eineinhalb Meter Abstand voneinander halten.
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Wenig los ist am Morgen auf den Gleisen des Frankfurter Hauptbahnhofs. Die Corona-Krise hat das öffentliche Leben in Hessen deutlich reduziert.
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Leergefegte Straße: Nur spärlicher Verkehr fließt auf der Frankfurter Friedberger Landstraße in Richtung Innenstadt. Normalerweise herrscht hier am Morgen dichter Berufsverkehr. In Zeiten von Corona hat sich das geändert.
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Auch diese Kamele sitzen fest: Infolge der Corona-Krise ist in Fritzlar (Schwalm-Eder) der Zirkus Paul Busch gestrandet. Der Betrieb sitzt mit 20 verbliebenen Mitarbeitern und 31 Tieren über eine Woche lang in der Domstadt fest. Alle weiteren Spielorte hatten abgesagt. Ausländische Schausteller, die an der Show beteiligt waren, reisten in ihre Heimat ab. Viele Menschen und die Stadt unterstützten den Betrieb. "Die Hilfsbereitschaft ist überwältigend, das habe ich im Leben noch nie gesehen", sagt der Zirkusdirektor.
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Plakate weisen an der Hauptwache in der Frankfurter Innenstadt auf zahlreiche Kulturveranstaltungen hin, die zur Zeit entweder nicht geöffnet sind oder ganz ausfallen müssen.
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Spargel-Anbaufläche des Tannenhofs bei Weiterstadt. Der Hessische Bauernverband fürchtet wegen der Corona-Krise und den ausbleibenden Saisonarbeitskräften Ernteausfälle beim Obst und Gemüse.
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Plenardebatte mit Sicherheitsabstand: Ministerpräsident Bouffier (CDU, stehend) im Gespräch mit Abgeordneten.
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Wie verbarrikadiert: der Haupteingang der Frankfurter Uniklinik. Es gibt strenge Einlassbedingungen.
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"Helden unserer Stadt" steht auf einem Banner vor den DRK-Kliniken Nordhessen, das von der Fangruppe Block 30 des Fußballvereins KSV Hessen Kassel vor dem Eingang aufgehängt wurde.
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Wegen der Corona-Krise gilt ein weitgehendes Kontaktverbot für Hessen. Es dürfen zur noch maximal zwei Personen gemeinsam nach draußen gehen. Die beiden im Franfkurter Ostpark machen es richtig.
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Mitarbeiter vom "Cariteam" der Caritas Frankfurt haben auskochbare Masken aus bunten Baumwollstoffen genäht. Diese werden zum Beispiel dringend in der Altenpflege benötigt. Normalerweise können im "Cariteam" Langzeitarbeitslose, Asylbewerber oder Geflüchtete berufliche Erfahrungen sammeln.
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Die Brunnennymphe am bereits österlich geschmückten Brunnen in Bad Wildungen (Waldeck-Frankenberg) trägt eine Atemschutzmaske. Viele Menschen scheinen die Appelle und Ausgangsbeschränkungen zu befolgen.
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Leere Tische und Stühle vor einer Gaststätte auf dem Frankfurter Römerberg. Wegen der Ausbreitung des Coronavirus bleiben Geschäfte, Kneipen, Kinos,Theater, Museen, Diskotheken geschlossen.
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"Alle Speisen zum Abholen" bietet ein Restaurant in Frankfurt mit einem großen Plakat neben der Eingangstür an. In Hessen wurden alle Restaurants und Lokale geschlossen. Sie dürfen nur noch Gerichte zum Mitnehmen anbieten.
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Mit diesem Schild verabschiedet sich ein Frankfurter Textilgeschäft einstweilen von seiner Kundschaft.
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Der Saxophonist Tobias Rüger spielt von einem Balkon in Frankfurt. Vielerorts in Hessen beteiligen sich am 22. März Menschen an dem bundesweiten Flashmob "Götterfunken am Fenster“. Musiker spielen dabei Beethovens Schlusschoral "Freude schöner Götterfunken". Der hessische Musikerverband hat auf Facebook Text und Noten bereitgestellt. Als Zeichen der Solidarität in Zeiten von Corona unterstützen wir den Flashmob", heißt es.
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Auch Spielplätze wie dieser in Frankfurt-Bockenheim sind geschlossen.
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Wie leergefegt wirkt die Fußgängerzone in Kassel.
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Auch auf der Frankfurter Hauptwache sind nur wenige Menschen zu sehen.
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Ein fast leerer Wagen der Frankfurter U-Bahn zur morgendlichen Hauptverkehrszeit.
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Abstand halten, heißt eine wichtige Regel in diesen Zeiten. An einer Behörde in Rüsselsheim hängt ein Plakat, das darauf noch einmal hinweist.
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Über 1.200 Corona-Fälle in Hessen haben das öffentliche Leben nahezu zum Stillstand gebracht - und täglich kommen neue Fälle hinzu. Mitarbeiter verteilen Wartenummern an die Menschen am Corona-Testcenter des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes Hessen in Frankfurt. Die Testcenter für Coronavirus-Abstriche sind überlastet. Jeden Morgen bilden sich lange Schlangen.
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Ein anderes Bild der Krise: Schülerinnen in Kassel erledigen bei sonnigem Frühlingswetter im Garten ihre Aufgaben, die sie von der Schule für Zuhause gestellt bekommen haben.
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Die Schulen selbst sind geschlossen. Auch alle Kitas sind zu. Die Anordnung gilt bis zum Ende der Osterferien.
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Vielsprachig geschlossen: eine Grundschule in Frankfurt.
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Eine Abiturientin vor der Frankfurter Musterschule auf der Suche nach einem Platz für ihr Abi-Plakat. Die Abi-Prüfungen werden indes durchgeführt. Die Schulen sind angewiesen, die Prüfungsgruppen so klein wie möglich zu halten.
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Der Ausbruch des Coronavirus hat auch dramatische wirtschaftliche Auswirkungen: Die Opel-Mutter PSA schließt das Werk in Rüsselsheim.
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Der Möbelhändler Ikea schließt alle 53 Einrichtungshäuser in Deutschland. Am Eingang der Filiale in Wallau bei Wiesbaden gibt es die allerletzten Exemplare von Narzissen zu verschenken, von denen jeder vergeblich angereiste Kunde sich ein Exemplar mitnehmen darf.
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Mancherorts kommt es in Hessen zu Hamsterkäufen - genährt von Falschmeldungen, wonach Supermärkte geschlossen werden sollen.
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Dieser Kasseler Supermarkt wehrt sich gegen Hamsterkäufe. Bestimmte Lebensmittel und Haushaltswaren werden mengenmäßig beschränkt. Dazu noch einmal der Hinweis von Verbraucherschutzministerin Priska Hinz (Grüne): "Die Lieferketten halten, die Waren kommen verlässlich zu den Kunden."
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Große Nachfrage auch nach Paracetamol und Co. Diese Kasseler Apotheke lässt nur noch drei Kunden auf einmal rein und gibt nur noch kleine Mengen ab.
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Das Virus ändert auch die journalistische Arbeit: Ein hr-Reporter mit einem Mikrofon, das mit einer Plastiktüte vor Viren geschützt werden soll. Viele hr-Mitarbeiter arbeiten inzwischen von zu Hause.
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Trotz schwieriger Zeiten: "#zusammen sind wir stark!", steht auf einem Transparent an der Fassade des Kasseler Rathauses. Vielerorts haben sich Nachbarschaftshilfen gegründet, die vor allem Risikogruppen beispielsweise beim Einkaufen helfen wollen.
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Aufmunterung in Frankfurt: Alles wird gut!", ist mit farbiger Kreide vor einer geschlossenen Boutique auf das Pflaster geschrieben.
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Nach hr-Informationen arbeitet der 31-Jährige, der sich mit dem Coronavirus infizierte, in einem kleinen Betrieb mit ca. 15 Mitarbeitern in Hüttenberg. Nach seiner Rückkehr aus der Lombardei sei er am Montag noch auf der Arbeit gewesen, erzählte ein Mitarbeiter dem hr. Die Firma ist momentan geschlossen.
Meiste Betroffene haben nur leichte Symptome
Im Falle einer größeren Ausbreitung könnten Kliniken laut Sozialminister Kai Klose (Grüne) bis zu zehn Prozent ihrer insgesamt 35.000 Betten zur Behandlung von Isolierpatienten einsetzen - also bis zu 3.500. Notfalls könnten auch Betten anderer Abteilungen genutzt werden.
Deutschlandweit mehren sich die Fälle von Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. Die meisten Betroffenen haben nur leichte Erkältungssymptome mit Frösteln und Halsschmerzen oder gar keine. 15 von 100 Infizierten erkranken laut Robert Koch-Institut schwer. Die Symptome sind dann Atemprobleme oder eine Lungenentzündung.
Sendung: hr-iNFO, 28.02.2020, 6:00 Uhr
Quelle: hessenschau.de/mape/anen, dpa/lhe
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Veröffentlicht am 27.02.20 um 23:44 Uhr