Neukaledonischer Kronengecko (Rhacodactylus ciliatus), ausgewachsen, Nahaufnahme des Kopfes, leckt sich das Gesicht

Flink, nachtaktiv und scheu: Der Gecko ist das Zootier des Jahres 2024. Mit der Auszeichnung soll ein Jahr lang auf die Vielzahl gefährdeter Geckoarten hingewiesen werden. Zwei Arten der Schuppenkriechtiere kann man sich im Frankfurter Zoo anschauen.

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hr-iNFO-Kollegengespräch: Geckos leiden unter vielen Bedrohungen

Gecko
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Der Gecko ist zum Zootier des Jahres gewählt worden. Das hat die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP) aus Landau in der Pfalz am Mittwoch bekannt gegeben. Sie will mit der Auszeichnung auf Tierarten hinweisen, deren "Bedrohung nicht im Fokus der Öffentlichkeit" stehe.

Der Gecko wurde ausgewählt, da es eine Reihe bedrohter Unterarten gebe, denen mehr Aufmerksamkeit gebühre, so die Zoologische Gesellschaft. Manche Geckoarten gelten demnach als Delikatesse und werden zum Verzehr gejagt. Außerdem werden einigen Geckos etwa in der asiatischen Medizin besondere Heilkräfte zugesprochen, was wissenschaftlich laut der ZGAP nicht erwiesen ist. Dennoch werden sie zu Pulver zermahlen und zu "Wunderheilmitteln" verarbeitet. Auch die Bedrohung ihrer Lebensräume und der Klimawandel setzt den Geckos zu.

Geckos im Zoo Frankfurt

Vom Aussterben bedroht ist unter anderem der Türkisgecko (auch Himmelblauer Zwerggecko genannt). Er kommt nur in einem sehr kleinen Gebiet in Tansania vor und wird noch immer oft für den Tierhandel gefangen. Gefährdet ist auch der Kronengecko, der ausschließlich im südpazifischen Neukaledonien beheimatet ist. Beide bedrohte Geckoarten können Besucherinnen und Besucher im Frankfurter Zoo beobachten.

"Wir freuen uns sehr darüber, denn viele Geckoarten sind im Freiland bedroht. Der Zoo Frankfurt unterstützt ein Schutzprojekt der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz für den Himmelblauen Zwerggecko", so Caroline Liefke vom Zoo Frankfurt. Auch im Zoo Vivarium Darmstadt und im Aquarium Scalare in Fulda sind Geckos in den Terrarien zu bestaunen.

Himmelblauer Zwergtaggecko sitzt im Zoo Frankfurt auf einem Blatt.

Geckos gehören zur Familie der Schuppenkriechtiere, werden in der Regel bis zu 40 Zentimeter groß und existieren auf dieser Welt bereits seit rund 50 Millionen Jahren. Über 1.000 verschiedene Arten der Geckos sind den Tierforschern bereits bekannt. Der Gecko ist ein von Natur aus scheues Tier und eher nachtaktiv und flink.

Frankfurter Forscher mit Faible für Amphibien

Eine Koryphäe auf diesem Gebiet war der Frankfurter Forscher Oskar Böttger. Einige, aktuell weniger gefährdete Arten der Geckos wurden von ihm erstbeschrieben. Böttger war im 19. Jahrhundert Zoologe und kannte sich insbesondere bei Amphibien und Reptilien sehr gut aus, sodass er in seiner Zeit im Senckenberg-Museum allein 90 Arten von Reptilien beschrieb, darunter auch die Geckoart des Palmen-Tanggecko und die des Crossobamon. 

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Erstbeschreibung von Tieren

Die "Erstbeschreibung" ist in der Biologie ein Vorgang, bei dem ein bislang unbekanntes Lebewesen zum ersten Mal unter Einhaltung bestimmter Formalien wissenschaftlich beschrieben wird.

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