Hochsaison für Blutsauger - Frankfurt und Baunatal radeln an die Spitze

Blutsauger machen sich breit, Frankfurt und Baunatal punkten als Fahrradstädte – und der heimliche Eintritt eines Stadtrats in die AfD sorgt für Wirbel. Das und mehr in Anikke Fischers Blick auf den Tag.

Collage aus drei Fotos: links Oberbürgermeister Kaminsky spricht auf einer Gedenkfeier in der Hanauer Innenstadt; in der Mitte eine asiatische Tigermücke; rechts Radfahrer  in der Frankfurter Innenstadt
Bild © Imago / Patrick Schreiber, picture-alliance/dpa, hr/Milena Pieper, Collage: hessenschau.de

Zum heutigen Welttag der Krokodile können wir Ihnen leider kein Exemplar dieser Gattung bieten - sorry. Das bekannteste hessische Krokodil in der freien Natur hat schon vor 48 Millionen Jahren sein Leben ausgehaucht. Zuletzt sorgte das Fossil aus der Grube Messel vor zwei Jahren für Schlagzeilen, als es für 164.000 Euro den Besitzer wechselte.

Und jetzt - ganz ohne Biss - zu den Themen des Tages.

Orang-Utans büxen aus Zoo-Gehege aus

Dafür haben am späten Dienstagnachmittag vier Orang-Utans im Franfurter Zoo für Aufregung gesorgt. Weil sie wegen eines technischen Defekts aus ihrem Gehege ausbüxen konnten, wurde der Zoo vorübergehend geschlossen. Mittlerweile sind die Tiere wieder in ihrem Gehege.

Wie eine Sprecherin des Zoos dem hr sagte, war das Einfangen der Orang-Utans recht unkompliziert: Jedes einzelne Tier sei mit Namen gerufen worden und anstandslos wieder in die Anlage zurückgekommen. 

Anders sieht es in Sachsen-Anhalt aus. Dort herrscht seit ein paar Tagen Puma-Alarm. Ob es sich bei dem gesichteten Tier tatsächlich um ein solches Tier handelt, ist noch nicht mit Sicherheit geklärt. Woher die vermeintliche Raubkatze stammen könnte, ist ebenfalls offen.

Einen ähnlichen Alarm wegen einer vermeintlichen Löwin hatte es vor rund zwei Jahren in Kleinmachnow südwestlichen von Berlin gegeben. Die Aufregung war groß, bis sich das angebliche Raubtier als Wildschwein entpuppte.

Mücken und Zecken haben jetzt Hochsaison

In Hessen sind stattdessen Blutsauger das drängendere Thema: Mücken und Zecken haben wieder Hochsaison. Nach dem trockenen Frühjahrsbeginn haben sie in den dann durch Regen gefluteten Senken und überschwemmten Auen in Hessen die idealen Bedingungen für ihre Larven gefunden.

Bis zu 100 bis 200 Larven pro Liter wurden bei Kontrollen durch die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) festgestellt. In dem Verein haben sich mehr als 90 Kommunen in Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg zusammengeschlossen.

Die gute Nachricht: Die Mückenjäger sind bereits seit dem Pfingstwochenende am Werk. Zum Einsatz kommt der biologische Wirkstoff BTI. Er wirkt gezielt nur gegen die Larven. In Hessen wurden am vergangenen Donnerstag Einsätze unter anderem in Lampertheim (Bergstraße), Groß-Gerau und Trebur (Groß-Gerau) geflogen.

Die schlechte Nachricht: Auch Zecken sind jetzt hochaktiv. In Hessen gehören laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) vor allem die südlichen und östlichen Städte und Landkreise zu den Risikogebieten, außerdem der Landkreis Marburg-Biedenkopf.

Was gegen (Tiger-)mücken und Zecken hilft, erfahren Sie in diesem Artikel.

Zecken leben übrigens besonders gern in Waldgebieten, Wiesen und Gärten mit hohem Gras. Sie können aber auch in Getreidefeldern anzutreffen sein.

Deswegen dürfen Sie sich jetzt aus sicherer Entfernung das schöne Weizenfeld-Foto mit Kamille und Mohn aus Alheim-Oberellenbach (Hersfeld-Rotenburg) ansehen. Uta Iba hat es uns freundlicherweise für unsere Rubrik "Momentaufnahme" geschickt.

"Am Rande eines Weizenfeld blüht Kamille und Mohn." Das Foto hat uns hessenschau.de-Nutzerin Uta Iba aus Alheim-Oberellenbach geschickt.
Sommeridylle in Osthessen. Bild © Uta Iba

Frankfurt und Baunatal zu den fahrradfreundlichsten Städten gewählt

Hätten Sie's gedacht? Frankfurt und Baunatal sind zu den fahrradfreundlichsten Städten gewählt worden. Das sind die Ergebnisse einer Umfrage namens "ADFC-Fahrradklima-Test", wie der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) und das Bundesverkehrsministerium am Dienstag mitteilten.

Bundesweit hatten rund 213.000 Menschen an der Online-Umfrage teilgenommen, in Hessen waren es knapp 18.000 Menschen.

Die Ergebnisse wurden nach Größe der Kommunen sortiert. In den 15 deutschen Großstädten mit mehr als einer halben Million Einwohner zog Frankfurt an Bremen vorbei und erreichte den Spitzenplatz. In Städten zwischen 20.000 und 50.000 Einwohnern wurde Baunatal (Kassel) auf Platz eins gewählt.

In der Begründung heißt es über Frankfurts Ergebnis, dass als deutlichste Verbesserung die Breite der Radwege genannt worden sei. Baunatal erzielte laut Mitteilung Bestnoten bei der Erreichbarkeit des Stadtzentrums und beim zügigen Radfahren.

Wie fahrradfreundlich und Frankfurt und Baunatal grundsätzlich sind, geht aus der Umfrage nicht hervor.

Hanaus OB Kaminsky zieht sich zurück

Am 30. September 2026 endet das, was man als Kaminsky-Ära in Hanau bezeichnen kann: Er werde sich dann in den Ruhestand versetzen lassen, bekräftigte der 65 Jahre alte Oberbürgermeister auf einer Pressekonferenz. Der richtige Zeitpunkt sei gekommen, die Verantwortung der Stadt in jüngere Hände zu legen.

Mit Claus Kaminsky zieht sich der dienstälteste Oberbürgermeister Hessens zurück. In seinen bislang 22 Jahren als Stadtoberhaupt – Bürgermeister wurde er sogar schon 1995 – hat Kaminsky Hanau geprägt: als Entwickler, Krisenmanager und Demokrat sowie zuletzt in seiner schwersten Rolle als Trauernder und Versöhner, aber auch als Verantwortlicher nach dem Terrorangriff, als Tobias R. aus rassistischen Motiven neun Menschen erschoss, ehe er seine Mutter und sich selbst tötete.

Videobeitrag

Hanauer OB Kaminsky beantragt Versetzung in den Ruhestand

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Bild © hessenschau.de
Ende des Videobeitrags

Kaminsky bezeichnete den späten Abend des 19. Februar 2020 und die Zeit danach als die "bittersten, traurigsten Stunden, die diese Stadt in Friedenszeiten jemals erlebt hat". Sie beschäftigen Hanau bis heute.

Und hier jetzt die weiteren Themen des Tages

  • Klammheimlich hat sich Stadtrat Lukas Gesang in Waldkappel (Werra-Meißner) der AfD angeschlossen. Weder die Stadt noch die ihn unterstützende SPD wussten offenbar etwas davon. Während die Sozialdemokraten toben, kommen von der AfD erste Gratulationen.
  • Burghard Schunkert aus Gießen leitet eine Behinderteneinrichtung im Westjordanland und lebt in Jerusalem. Bei Bombenalarm in den Schutzbunker zu gehen, kennt er. Doch seit der Konflikt zwischen Israel und dem Iran eskaliert, hat sich auch für ihn die Lage zugespitzt.
  • Er soll seine Opfer betäubt, vergewaltigt und dabei gefilmt haben: Ein 43-Jähriger ist von der Staatsanwaltschaft Frankfurt wegen einer mutmaßlichen Serie schwerer Gewalttaten gegen mehrere Frauen angeklagt worden - es geht um insgesamt 22 Taten. Einige der Opfer schwebten in Lebensgefahr.

Ein kurzer Blick über den Tellerrand

  • G7-Gipfel ohne Trump: US-Präsident Trump hat den G7-Gipfel in Kanada verlassen. Er wäre gern länger geblieben, sagte er, aber er müsse sich um den Krieg im Nahen Osten kümmern. Das Gipfeltreffen wird dadurch gehörig durcheinandergebracht.
  • Die deutschen Verteidigungsausgaben könnten in den nächsten Jahren deutlich steigen. Nun signalisierte Finanzminister Klingbeil (SPD) Investitionsbereitschaft. 3,5 Prozent der Wirtschaftsleistung sind für ihn denkbar.

Streaming-Tipp: Wald-Camping und ein Tiny House Hotel

Falls Sie noch nach Inspirationen für den Sommerurlaub suchen: Nicht nur was für Camping-Interessierte ist die beliebte hr-Serie "Camping-Check" mit Friso Richter. In Folge 31 stellt er einen idyllischen Waldcamping-Platz im Naturpark Habichtswald (Schwalm-Eder) und ein neues Tiny House Hotel mitten im Wald bei Wald-Michelbach (Bergstraße) vor.

Podcast-Tipp: Unterleuten

Diesen preisgekrönten und spannenden Podcast aus der ARD Audiothek möchte ich Ihnen besonders an Herz legen: "Unterleuten" – den Bestseller von Juli Zeh als zwölfteiliges Hörspiel.

Und darum geht's: Im idyllisch gelegen Dorf Unterleuten in Brandenburg soll ein Windpark entstehen. Als die Investmentfirma der Dorfgemeinschaft ihre Pläne dazu vorstellt, kommen unterdrückte Feindschaften und finanzielle Begehrlichkeiten ans Licht. Denn nicht alle im Dorf werden von den Plänen profitieren. Der Streit eskaliert innerhalb von wenigen Tagen.

Mit dabei sind übrigens folgende hochkarätige Stimmen: Jaecki Schwarz und die Tatort-Kommissare Axel Prahl, Boris Aljinovic und Udo Wachtveitl.

Eins noch ...

Wie hätte eigentlich Ihr Job vor 100 Jahren ausgesehen (vorausgesetzt, es hätte ihn damals schon gegeben)? Ohne die ein oder andere damals noch nicht existierende technische Errungenschaft wäre er bestimmt deutlich mühsamer als heute. Dass das auch aufs Feuerlöschen zutrifft, hat jetzt die Freiwillige Feuerwehr Lorsch eindrucksvoll gezeigt.

Sie feierte nämlich ein besonderes Jubiläum: Ihre Motorspritze "Typ Lorsch" wurde 100 Jahre alt und deshalb fürs Johannisfest schick gemacht und noch einmal der Öffentlichkeit präsentiert. Die Motorspritze - nennen wir sie einfach liebevoll "Lorschi" - war nach Angaben der Feuerwehr im Jahr 1925 die erste motorisierte Löschpumpe im damaligen Kreis Bensheim und galt als Meilenstein im Brandschutz der Region.

Männer der Freiwilligen Feuerwehr in historischen Uniformen halten zwei spritzende Schläuche, dahinter historischer Feuerwehrwagen vor dem Kloster Lorsch
Wasser, marsch! Bild © Hans Jürgen Daniel

Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend!

Ihre Anikke Fischer (weiß angesichts dieses Experiments nicht, ob sie lieber hin- oder weggucken will - Link führt zu Instagram)

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Sendung: hr-fernsehen, hessenschau,

Quelle: hessenschau.de