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Festnahme wegen mutmaßlichen Coronatest-Betrugs

Geldscheine in Bündeln

Ein Mann soll in Mittelhessen Coronatests abgerechnet, aber nicht durchgeführt haben. Die Polizei stellte mehr als 350.000 Euro Bargeld bei ihm sicher. Er kam in U-Haft.

Verdacht des Abrechnungsbetrugs bei Corona-Teststellen in Mittelhessen: Nachdem die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KV) bei der Polizei Strafanzeige gestellt hatte, durchsuchten Ermittler am Montag mehrere Wohnungen in Gießen sowie im Lahn-Dill-Kreis.

Teststellen in Biebertal und Runkel

Nach Angaben der Polizei vom Freitag liefen die Ermittlungen gegen den 27 Jahre alten Tatverdächtigen bereits seit Juni vergangenen Jahres, die KV hatte zuvor interne Untersuchungen angestellt. Die Ermittlungen erhärteten demnach den Verdacht, "dass der Mann als Betreiber von Teststellen nicht durchgeführte Coronatests abrechnen ließ".

Der Verdächtige betrieb ab Dezember 2021 eine Teststelle in Biebertal (Gießen) sowie seit Februar 2022 eine weitere in Runkel (Limburg-Weilburg).

Für abgerechnete Leistungen zahlte die KV von Dezember 2021 bis August 2022 etwas mehr als 930.000 Euro an den 27-Jährigen aus. Wie viel davon falsch abgerechnet wurde, ist nach Angaben der Polizei noch unklar und muss ermittelt werden.

Haftbefehl wegen Verdunklungsgefahr

In einer der durchsuchten Wohnungen fanden die Beamten über 357.000 Euro Bargeld. Außerdem wurden Computer, ein Handy, weitere Unterlagen und eine geringe Menge Cannabis sichergestellt.

Den Tatverdächtigen trafen die Ermittler in seiner Wohnung in Gießen an. Sie nahmen ihn vorläufig fest. Er wurde noch am Montag auf Anordnung der Staatsanwaltschaft einer Haftrichterin am Amtsgericht Gießen vorgeführt.

Diese erließ einen Haftbefehl wegen Verdunklungsgefahr gegen den Mann. Die Beamten brachten ihn dann in eine Justizvollzugsanstalt.

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