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Frankfurt: Pfleger nach mutmaßlichem sexuellen Übergriff fristlos entlassen

Das Universitätsklinikum in Frankfurt.

Nach einem mutmaßlichen sexuellen Übergriff auf eine Patientin hat die Frankfurter Uniklinik einen Pfleger fristlos entlassen. Er soll ihr ein Beruhigungsmittel gegeben und sich dann an ihr vergangen haben.

Die 20-Jährige hatte im vergangenen Sommer nach einem Eingriff auf der Kardiologie-Station des Universitätsklinikums Frankfurt gelegen. Der Pfleger soll ihr gesagt haben, er wolle den Venen-Katheter spülen. Stattdessen habe er ihr ein sedierendes Medikament gespritzt.

Lebensgefährliche Dosis

Zuerst hatte die Bild-Zeitung berichtet. Der Frau sei schwummrig geworden. Sie habe bei dem zweiten Übergriff um Hilfe rufen können. Nach dem Vorfall alarmierte die Familie der herzkranken Frau dem Bericht zufolge die Polizei und ließ ihren Urin untersuchen. Darin wurde das Beruhigungsmittel Midazolam nachgewiesen, wie die Zeitung einen Mitarbeiter des Klinikums zitierte, der anonym bleiben wollte.

Er sagte, es sei ausgeschlossen, dass das Medikament mit der Behandlung der 20-Jährigen in Verbindung stand. Die Dosis, die die junge Frau erhalten habe, sei lebensbedrohlich gewesen und hätte zu einer Atemlähmung führen können.

Staatsanwaltschaft: Medikament ohne Indikation gegeben

Dem Pfleger wurde nach Angaben einer Sprecherin des Krankenhauses fristlos gekündigt. Die Familie und das Universitätsklinikum erstatteten Anzeige. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft ermittelt. Dem Beschuldigten werde vorgeworfen, der Frau das sedierende Medikament ohne medizinische Indikation gespritzt zu haben, um einen sexuellen Übergriff zu ermöglichen.

Bei dem Beschuldigten handelt es sich nach Angaben der Behörde um einen 35-jährigen Mann. Der mutmaßliche Tatzeitraum wurde mit dem 12. und 13. August 2023 angegeben. Mit Blick auf die Ermittlungen machte die Staatsanwaltschaft zu weiteren Details keine Angaben.

Offenbacher Krankenhaus-Mitarbeiter nach Vergewaltigung verurteilt

Ein ehemaliger Mitarbeiter einer Offenbacher Klinik war im Juli wegen Vergewaltigung zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 42-Jährige eine 17-Jährige kurz nach einer Brustkrebs-Operation würgte, schlug und vergewaltigte.

Die Frau, die noch von einer Narkose benebelt war, sagte vor Gericht aus, dass sie nur Fragmente der Situation wahrgenommen habe.

Der Mann war zum Zeitpunkt der Tat im Juni 2021 als ungelernte Kraft im Ketteler-Krankenhaus fest angestellt, um Patienten und Patientinnen zum OP-Saal und zurück zu transportieren. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe wurde er fristlos entlassen. Der Hol- und Bringservice wird inzwischen von Pflegepersonal übernommen.

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