Biologin Marion Ebel mit den beiden Tundrawölfen Aslan (links) und Monja (rechts) im Hanauer Wildpark Alte Fasanerie.

In der Alten Fasanerie in Hanau ist Polarwolf Aslan gestorben. Es ist der zweite Wolfstod im Wildpark innerhalb weniger Monate. Das beliebte Wolfsheulen wurde bereits eingestellt.

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Polarwolf in Hanauer Wildpark Fasanerie tot

Polarwolf heult
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Viele Besucher der früheren Wolfsheul-Nächte im Wildpark Alte Fasanerie in Hanau hatten Polarwolf Aslan als stimmgewaltigen Heuler kennengelernt. "Aslan konnte es meist kaum abwarten, ins gemeinsame Chorheulen einzusetzen, um im Chorgesang seinem kleinen Rudel den Zusammenhalt zu versichern", sagte am Montag Wildpark-Biologin Marion Ebel. Nun ist er gestorben.

Tundrawolf Aslan war 2011 mit seinen beiden Geschwistern Inuq und Monja aus dem Schutzwildhochpark Rheinböllen (Rheinland-Pfalz) in den Hanauer Wildpark gekommen. Weil die Wolfsmutter ihre Babys nicht annahm, zog Ebel die drei mit der Flasche groß. Sie war es, die den dreien von klein auf das Heulen beibrachte.

"Wildtiere haben ihre eigene Dynamik"

Erst im Oktober war Inuq im Alter von zwölf Jahren gestorben. Seine Bauchspeicheldrüse hatte schon im Spätsommer ihre Funktion eingestellt. Inuq nahm innerhalb weniger Wochen enorm ab, weil sein Körper die Nahrung nicht mehr richtig verdauen konnte. 

Nach Inuqs Tod sei Aslan stets an Monjas Seite gewesen und habe trotz seiner eher zurückhaltenden Art in die Chefrolle hineingefunden, sagte Ebel. "Leider war er gesundheitlich aber schon angeschlagen, so dass Monja ihm oft ihre Ablehnung zeigte. Das war hart mitanzusehen – aber Wildtiere haben ihre eigene Dynamik", erklärte Ebel.

Unklare Zukunft von Wölfin Monja

Seit dem Tod Aslans in der vergangenen Woche trauere Monja aber sehr. Wie es mit der Wölfin und dem Gehege weitergehen wird, ist derzeit noch offen. Es sei aber kaum noch möglich, Monja in ihrem hohen Alter noch mit anderen Wölfen zu vergesellschaften, sagte Ebel.

Die Wolfsheul-Nächte vor Publikum – die viele Jahre lang eine feste Institution und weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt waren – wurden Ende vergangenen Jahres eingestellt. Alle Versuche, Aslan und Monja zum gemeinschaftlichen Heulen zu bringen, waren an der Wölfin gescheitert.

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