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Reichsbürger-Razzia in Taunusstein und Neu-Isenburg

Polizist von hinten

In Hessen hat es im Rahmen einer bundesweiten Aktion gegen sogenannte Reichsbürger zwei Durchsuchungen gegeben. Die Verdächtigen sollen sich auf Telegram verabredet haben, Behörden und Polizei zu tyrannisieren.

Erneut sind Ermittler am Donnerstag in einer bundesweiten Aktion gegen mutmaßliche Reichsbürger vorgegangen. Dabei gab es auch zwei Durchsuchungen in Hessen, wie die ermittelnde Generalstaatsanwaltschaft München erklärte: in Taunusstein (Rheingau-Taunus) und Neu-Isenburg (Offenbach).

Die Ermittlungen richten sich demnach gegen Teilnehmende eines Telegram-Netzwerkes, dabei geht es den Ermittlern zufolge um den Verdacht der Bildung einer kriminellen Vereinigung. Festgenommen wurde laut hessischem Landeskriminalamt niemand.

Polizeistelle in Eschborn mit Anrufen bombardiert

Über die Telegram-Kanäle wurde nach Auskunft der Münchener Generalstaatsanwaltschaft dazu aufgerufen, Behörden zu tyrannisieren. Die beiden Beschuldigten aus Hessen hätten sich an einem Sorgerechtsstreit einer Frau aus Baden-Württemberg beteiligt und die Polizeidienststelle in Eschborn mit Schreiben und Anrufen bombardiert. Auch sei dazu aufgerufen worden, Polizisten standrechtlich zu erschießen.

Übergeordnetes Ziel der Reichsbürger sei es, die Bundesrepublik und ihre staatlichen Einrichtungen zu destabilisieren. Insgesamt wurden am Donnerstagmorgen bundesweit 20 Objekte durchsucht. 280 Polizisten waren im Einsatz. Die Beschuldigten sind im Alter von 25 bis 74 Jahren.

Innenminister Peter Beuth (CDU) betonte, die größte Herausforderung im Bereich der politisch motivierten Kriminalität gebe es "nach wie vor im Bereich des Rechtsextremismus". Das von der Generalstaatsanwaltschaft München geführte Verfahren zeige, "dass die Behörden in Deutschland insgesamt über die Landesgrenzen hinweg sehr aufmerksam sind".

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