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Rheinstraßenbrücke komplett gesperrt

Ab 3.4.2023 ist die Rheinstraßenbrücke stadteinwärts gesperrt.

Die vielbefahrene Rheinstraßenbrücke in Darmstadt ist am Montag für mehrere Monate komplett gesperrt worden. Auch Straßenbahnen dürfen nicht mehr hinüber. Das über 100 Jahre alte Bauwerk wird abgerissen und neu gebaut.

Bislang war die Rheinstraßenbrücke nur stadteinwärts gesperrt, seit Montag ist die wichtigste Brücke der Stadt komplett gesperrt. Das Areal rund um die Brücke wird nach Kampfmitteln abgesucht, wie die Stadt mitteilte.

Bis voraussichtlich in den März hinein bleibt die Brücke demnach für Autos dicht, auch Busse und Straßenbahnen können sie nicht mehr passieren. Zumindest die Straßenbahnen sollen bereits ab dem 15. Januar wieder fahren können.

Betroffen sind die Straßenbahnlinien 4 und 9, beide enden laut Verkehrsgesellschaft Heag mobilo stadtauswärts derzeit am Hauptbahnhof. Für den Rest der Strecke verkehren Ersatzbusse ab dem Darmstädter Schloss. Der Autoverkehr wird bis März über einen bereits bestehenden Einbahnstraßenring umgeleitet.

Neubau alternativlos

Darmstadts für den Verkehr wichtigste Brücke wird in den kommenden Jahren stückweise abgerissen und neu gebaut. Bereits seit Frühjahr ist der nördliche Teil der Brücke stadteinwärts gesperrt, was besonders in den Stoßzeiten regelmäßig zu Verkehrschaos in der Stadt führt.

Welche Auswirkungen die jetzige Sperrung des Südteils haben wird, ist noch nicht absehbar. Vor Beginn der Bauarbeiten passierten rund 50.000 Fahrzeuge täglich die Rheinstraßenbrücke.

Der Neubau der über 100 Jahre alten Brücke ist laut Stadt alternativlos. Die Bausubstanz der 1912 erbauten Brücke habe sich in den letzten Jahren immer weiter verschlechtert, die Sicherheit könne nicht mehr lange gewährleistet werden.

Schrittweiser Abriss

Deswegen wird die Brücke schrittweise abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Rund 207 Meter lang und 43,5 Meter breit soll das neue Bauwerk werden. Die aktuelle Brücke ist lediglich 26,5 Meter breit.

Querschnitt der geplanten Rheinstraßenbrücke

Neben Gehwegen soll es auf beiden Seiten breite Radwege geben, die in zwei Richtungen befahren werden können. Die Straßenbahnschienen bekommen einen eigenen erhöhten Bereich in der Fahrbahnmitte und werden somit vom Autoverkehr getrennt. Für Autos wird es stadtauswärts drei Fahrstreifen und zwei Abbiegespuren geben, stadteinwärts sind zwei Fahrstreifen vorgesehen.

Wie es nach Abschluss der Kampfmittelsuche weitergeht, hat die Stadt noch nicht mitgeteilt. Ursprünglich sollte Anfang 2024 mit dem Abriss des nördlichen Brückenteils begonnen werden.

Neueröffnung für 2027 geplant

Anfang 2025 ist die südliche Hälfte an der Reihe. Die Straßenbahnen sollen bis auf kurze Unterbrechungen die ganze Bauzeit über weiterhin über die Brücke fahren, die Gleise werden dafür mehrfach verlegt. Offiziell soll das neue Bauwerk 2027 eröffnet werden.

Oben: Die Rheinstraßenbrücke, wie sie jetzt aussieht. Unten: So soll sie spätestens 2027 aussehen.

Die Kosten waren ursprünglich mit 60 Millionen veranschlagt worden. Doch schon im Frühjahr teilte die Stadt mit, dass diese Zahl aufgrund allgemeiner Preissteigerungen nicht zu halten sei. Einen Teil davon, mindestens 22 Millionen Euro, übernimmt das Land Hessen. Auch die Deutsche Bahn und Heag mobilo beteiligen sich an den Kosten.

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Über 100 Jahre alt

Die Rheinstraßenbrücke wurde 1912 von der preußisch-hessischen Eisenbahnverwaltung für die Dampfstraßenbahn nach Griesheim errichtet. Mitte der 1950er Jahre wurde die Brücke für elektrische Oberleitungen am Hauptbahnhof angehoben.

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