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Kultusminister will Lehrkräfte im Umgang mit Drogenproblemen unterstützen

Frau dreht Marihuana-Joint

In der nächsten Woche soll der Bundestag über die geplante Cannabis-Legalisierung abstimmen. Hessens neuer Kultusminister Schwarz sieht darin ein falsches Signal und fordert bessere Aufklärungsarbeit.

Hessens Kultusminister Armin Schwarz (CDU) befürchtet durch die geplante Cannabis-Legalisierung erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Die Bundesregierung setze damit ein falsches Signal. "Ich befürchte eine neue Drogenwelle auf unsere Schulen zukommen", so Schwarz.

Statt Cannabis mit der Legalisierung gesellschaftsfähig zu machen, sollte den Jugendlichen mehr ins Bewusstsein gebracht werden, dass die gesundheitlichen Risiken gerade für sie besonders hoch seien, forderte Schwarz.

Schwarz: Auswirkungen auf Gehirn gravierend

Cannabis ist eine psychoaktive Substanz aus der Hanfpflanze, die abhängig machen kann. Minister Schwarz warnte vor der Gefahr psychischer Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen und Psychosen.

"Die Auswirkungen auf das sich noch entwickelnde Gehirn der Jugendlichen sind laut Wissenschaft gravierend, die Lern-, Gedächtnis- und  Konzentrationsleistung kann sich abhängig vom Konsum stark verschlechtern."

Ministerium will Lehrkräfte besser unterstützen

Fachleute seien sich einig, dass die Freigabe für Erwachsene dazu führe, dass auch Minderjährige leichter an die Droge kämen. Dass der Konsum 200 Meter um Schulen, Kitas und Jugendeinrichtungen nicht erlaubt werden solle, könne in der Realität niemand kontrollieren, so der Kultusminister.

Er kündigte an, Lehrkräfte noch intensiver beim Umgang mit Drogenproblemen unterstützen zu wollen. Gemeinsam mit der Psychotherapeutenkammer wolle das Ministerium unter anderem eine Online-Fortbildung zu Suchterkrankungen anbieten.

Seit Beginn des zweiten Halbjahres stehe den Schulen zudem das Unterrichtsprogramm "Cannabis Kompakt" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zur Verfügung, das Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen acht und neun über die Risiken des Cannabiskonsums informieren soll.

Gesetz soll zu April kommen

Der Bundestag soll in der kommenden Woche über das Cannabis-Gesetz abstimmen. Der Bundesrat wird sich voraussichtlich am 22. März damit befassen. Eine Zustimmung gilt jeweils als sicher.

Schon ab 1. April könnte das seit mehr als 40 Jahre geltende Cannabis-Verbot aufgehoben werden und Cannabis-Anbau und -Konsum für Erwachsene in festgelegten Grenzen erlaubt sein.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sieht die Legalisierung als "neuen Ansatz, um Heranwachsende von der Droge möglichst fernzuhalten, den Schwarzmarkt einzudämmen und die Stoffe zu kontrollieren".

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