Der überraschende Großangriff militanter Palästinenser auf Israel hat in Hessen für Kritik und Entsetzen gesorgt. In Frankfurt kamen rund 200 Menschen auf dem Römerberg zu einer Solidaritätskundgebung zusammen.

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"Blutige Kämpfe toben in Israel" - hr-Korrespondentin Bettina Meier aus dem Studio in Tel Aviv (Israel)

Von der Hamas zerstörtes Gebäude in Israel
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"Der grausame Angriff auf Israel ist auf das Schärfste zu verurteilen", sagte Landtagspräsidentin Astrid Wallmann (CDU) am Sonntag. Hessen stehe eng und solidarisch an der Seite Israels.

Bei den Kämpfen mit der islamistischen Hamas seit Samstag kamen auf beiden Seiten bislang Hunderte Menschen ums Leben. Dutzende Menschen wurden in den Gazastreifen verschleppt, darunter auch Frauen, Kinder und alte Menschen. Die Hamas wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft.

In Frankfurt wurden nach Polizeiangaben die Sicherheitsmaßnahmen möglicherweise gefährdeter Einrichtungen überprüft.

"Tief betroffen" von er Eskalation der Gewalt

"Die schrecklichen Bilder des Hamas-Terrors aus Israel machen mich tief betroffen", sagte der hessische Antisemitismusbeauftragte, Uwe Becker. Es seien die "schlimmsten Angriffe auf Israel in den zurückliegenden Jahren". Der Angriff sei ein "barbarischer Akt". Deutschland brauche "endlich ein Verbot anti-israelischer Hetze".

Der Fuldaer Bischof Michael Gerber zeigte sich erschüttert angesichts der Eskalation der Gewalt. Die terroristischen Angriffe der Hamas auf die Zivilbevölkerung in Israel seien durch nichts zu rechtfertigen. "Sie fördern eine Eskalation der Gewalt", sagte er.

Demonstration in Frankfurt gegen die Gewalt in Israel

Rund 150 bis 200 Menschen versammelten sich am Samstag aus Solidarität mit Israel bei einer Kundgebung in Frankfurt. Am Rande der Demonstration habe es auch ein Wortgefecht zwischen pro-palästinensischen und pro-israelischen Menschen gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Es habe vier Festnahmen zur Identitätsfeststellung gegeben. Dennoch sei die Kundgebung "größtenteils friedlich" gewesen.

Grünen-Chef Omid Nouripour sagte der Demonstration, es sei eine Selbstverständlichkeit, auch im Wahlkampf ein gemeinschaftliches Signal aller demokratischen Parteien zu senden. "Israel ist seit '48 dazu verdammt, militärisch immer stärker sein zu müssen als die Nachbarn, die die Existenz nicht anerkannt haben", sagte er. "Und es ist unsere verfluchte Verpflichtung, alles dafür zu tun, damit diese Überlegenheit bleibt und damit die Raketen aufhören zu fliegen."

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