Foto des Gewinners der Landratswahlen im Wetteraukreis

Trotz viel Konkurrenz hat Jan Weckler bei der Landratswahl in der Wetterau auf Anhieb alles klar gemacht. Der Amtsinhaber setzte sich im ersten Wahlgang durch.

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Jan Weckler (CDU): "Migration darf Gesellschaft nicht weiter spalten"

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Jan Weckler ist als Landrat in der Wetterau wiedergewählt worden. Der CDU-Politiker setzte sich am Sonntag im ersten Wahlgang gegen gleich fünf weitere Kandidierende durch. Weckler kam auf 52,9 Prozent und lag damit über der erforderlichen absoluten Mehrheit von 50 Prozent.

Der freudestrahlende Wahlsieger sagte: "Es war bei sechs Bewerberinnen und Bewerbern nicht damit zu rechnen, dass im ersten Wahlgang schon ein Ergebnis feststeht. Daher bin ich sehr dankbar und glücklich darüber, dass es gleich im ersten Wahlgang geklappt hat."  

Sein stärkster Widersacher war Rouven Kötter von der SPD. Er kam auf 21,4 Prozent. Kötter war von 2008 bis 2018 Bürgermeister in Wölfersheim und ist Erster Beigeordneter des Regionalverbands Frankfurt-Rhein-Main.

Grüner Bewerber auf Rang drei

Die weiteren Bewerber: Thomas Zebunke von den Grünen erhielt 10,7 Prozent. Daniel Lachmann bekam 6,6 Prozent. Er trat für Die Heimat an, die aus der rechtsextremen NPD hervorging und vor einigen Wochen umbenannt wurde.

Die 18-jährige Schülerin Melina Holzhauer von der Satire-Partei Die Partei verbuchte mit 5,5 Prozent einen kleinen Achtungserfolg und ließ Gabi Faulhaber von der Linken hinter sich, die 3,0 Prozent erhielt.

Wahlsieger Weckler wurde im März 2018 erstmals zum Landrat gewählt. Damals setzte er sich mit 57 Prozent der Stimmen in einer Stichwahl gegen Stephanie Becker-Bösch (SPD) durch. Zuvor war er zwei Jahre lang Erster Kreisbeigeordneter in der Wetterau.

Bevölkerungswachstum beschäftigt den Landrat

Vor dem Urnengang am Sonntag hatte Weckler angekündigt, sich im Fall eines Wahlsiegs um mehrere Themen kümmern und Projekte fortführen zu wollen. "Ich denke dabei an das größte Schulbauprogramm in der Geschichte des Wetteraukreises, die Strukturen im Katastrophenschutz oder den Klimaschutz", sagte er.

Eine große Herausforderung sei zudem, mit dem Bevölkerungswachstum umzugehen. Dieser falle im Wetteraukreis laut Prognosen deutlich höher aus als in allen anderen hessischen Landkreisen. Daher gelte es, die Infrastruktur voranzubringen.

Weckler räumte ein: "In dieser Schnelligkeit kommt man kaum noch hinterher, die entsprechende und notwendige Infrastruktur zu schaffen." Dabei gehe es um den Bau von Schulen, Straßen sowie den Ausbau des ÖPNV und von sozialen Dienstleistungen. "Das wird die große Herausforderung in den nächsten Jahren sein."  

Ein Thema sei auch die Unterbringung und Integration von Geflüchteten. Es sei wichtig, eine Lösung für dieses Problem zu finden, sagte Weckler: "Wenn es so weitergeht, dass die Leute den Eindruck haben, dass wir eine ungeregelte Migration haben in diesem Land, wird die Zustimmung für die AfD steigen." Es würde dann auf ein "Konjunkturprogramm für rechte Kräfte" hinauslaufen.  

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