Ein großflächiges Wahlplakat hängt am Straßenrand in Neustadt (Marburg-Biedenkopf)

Im mittelhessischen Neustadt wirbt ein CDU-Kandidat für seine Wiederwahl als Rathauschef. Doch tatsächlich ist er gar nicht Bürgermeister dort, sondern im 70 Kilometer entfernten Friedberg. Was ist da passiert?

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Wahlplakate in der falschen Stadt aufgehängt

hs 30.08.2023
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Vor einer grünen Wiese fotografiert, wirbt CDU-Kandidat Dirk Antkowiak derzeit auf Plakaten in Neustadt (Marburg-Biedenkopf) für seine Wiederwahl als Bürgermeister. Nur: Er ist gar nicht Bürgermeister von Neustadt - sondern im gut 80 Kilometer entfernten Friedberg. Warum also die Plakate?

Am 24. September sind die Bürgerinnen und Bürger in Friedberg dazu aufgerufen, ihren Stadtoberhaupt zu wählen. Und dort sollten die Wahl-Plakate des Amtsinhabers eigentlich auch hängen. Doch offensichtlich sind die Plakate in der falschen Stadt aufgehängt worden. Die Oberhessische Presse berichtete zuerst darüber.

Antkowiak: "Mit Humor sehen"

Die CDU in Friedberg geht davon aus, dass die beauftragte Firma einen Fehler gemacht hat. Wieso diese die Kreisstadt der Wetterau mit der Kleinstadt im Nachbarkreis verwechselt hat, wirft zumindest Fragen auf. Denn, wenn auch in kleiner weißer Schrift, ist unter Antkowiaks Slogan klar und deutlich "Friedberg" zu lesen.

Antkowiak selbst bleibt gelassen. "Als ich gehört habe, dass meine Plakate auch in Neustadt hängen, war ich ein wenig verwundert. Aber gerade in Wahlkampfzeiten ist das auch mal was zum Schmunzeln. Man muss es mit Humor sehen", sagte Antkowiak am Mittwoch dem hr.

Wie es dazu kam, könne er gar nicht sagen. Drei Großplakate von ihm seien für Friedberg reserviert und dort auch pünktlich aufgehängt worden. "Aber zusätzlich hat der Dienstleister wohl die Plakate auch noch einem anderen Klebedruck mitgegeben und dann sind sie in Neustadt gelandet." Da sei bei der Verteilung aus dem Lager vermutlich was schief gelaufen. "Kann passieren", so Antkowiak.

"Möchte Bürgermeister von Friedberg bleiben"

Bereits am vergangenen Freitag sei er vom Regierungspräsidium Darmstadt darüber informiert worden, dass in Neustadt Plakate von ihm hängen. Zum Ende der Woche sollen sie überklebt werden. Ein Ortswechsel käme für ihn ohnehin nicht in Frage, versichert Antkowiak: "Ich habe nicht vor nach Neustadt zu gehen, und ich möchte Bürgermeister von Friedberg bleiben."

In Neustadt wird der Bürgermeister tatsächlich erst in zwei Jahren neu gewählt. Amtsinhaber Thomas Groll (CDU) dürften die falsch aufgehängten Plakate jedenfalls nicht beunruhigen, er befindet sich noch im Sommerurlaub und hat vermutlich noch keines der Plakate zu Gesicht bekommen.

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