Lilien-Kapitän Fabian Holland treibt die Mannschaft an.

Darmstadt 98 hat bei Hannover 96 den zweiten Matchball in Sachen Aufstieg vergeben. Müssen die Lilien plötzlich zittern? Der Spitzenreiter strahlt weiterhin große Zuversicht aus.

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Lilien-Trainer Lieberknecht: "Normal, dass wir ins Denken kommen"

Lilien-Trainer Torsten Lieberknecht
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Die Enttäuschung bei Darmstadt 98 war nach einem gebrauchten Sonntagnachmittag in Hannover groß. Die Umstellung von der gewohnten Aufstellung mit zwei zentralen Mittelfeldspielern auf ein 3-3-2-2 fruchtete nicht, die Niedersachsen gingen früh in Führung, verteidigten anschließend aufopferungsvoll. Am Ende flogen mit Matthias Bader und Braydon Manu noch zwei tragende Säulen mit Gelb-Rot vom Feld. Durch das 1:2 war der zweite Matchball futsch, die Aufstiegsparty musste erneut verschoben werden. Frust pur.

Systemumstellung: Lieberknecht nimmt Schuld auf sich

Und dennoch konnte diese bittere Niederlage in Hannover auch erklärt werden. Ein Punkt: die Aufstellung. Trainer Torsten Lieberknecht reflektierte mit Blick auf das System sehr selbstkritisch und nahm im Gespräch mit dem hr-sport "die Schuld" auf sich: "Wir wollten zu viel die Tiefe suchen. Das war kein guter Ansatz. Es ist aber wichtig, dass wir die Jungs jetzt in Ruhe lassen."

Die Frage stellt sich dennoch: Wird es nun eine Kopfsache bei den Lilien? Geht Darmstadt auf der Zielgeraden bei vier Punkten Vorsprung auf den vom Hamburger SV belegten Relegationsrang drei doch noch die Puste aus? Kapitän Fabian Holland wollte davon nichts wissen: "Es ist ein bisschen Druck dabei. Aber das ist doch der geilste Druck, den du haben kannst. Wir müssen nur noch ein Spiel gewinnen." Stimmt weiterhin. Am Freitagabend kommt der 1. FC Magdeburg ans Böllenfalltor. Dort können die Darmstädter mit einem Sieg vor eigenem Publikum im dritten Anlauf die Bundesliga-Rückkehr fix machen.

Darmstädter Überzeugung: "Wir packen das am Freitagabend"

Es ist die gute Nachricht für die Lilien: Sie haben trotz Niederlagen gegen den FC St. Pauli und in Hannover den Aufstieg weiterhin in der eigenen Hand. "Wir geben bis zum 34. Spieltag alles. Das sind wir uns schuldig und das ist unsere Mentalität. Davon rücken wir nicht ab und geben Vollgas", ließ Holland keinen Platz für die Kopf- und Haltungsfrage.

Lieberknecht stellte zwar fest: "Es ist ganz normal, dass wir ins Denken kommen. Das ist menschlich." Aber: Zweifel an seiner Mannschaft hat der so erfolgreiche Coach nicht. "Ich bin mir total sicher, dass wir das am Freitagabend packen. Wir müssen belohnt werden für das, was wir die ganze Saison gespielt haben." Seine Mannschaft habe "so viel Herzblut" reingesteckt.

Viel Herzblut, wenig Nachdenken - das dürfte die Devise sein. Denn es ist ja wirklich nur noch dieser eine kleine Schritt, der den Lilien noch fehlt. Die Tür Richtung Bundesliga - sie ist trotz einer Menge Frust am Sonntag in Hannover für den Spitzenreiter weiterhin ganz weit geöffnet.

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