Clemens Riedel

Er ist zum Symbol für den Höhenflug von Darmstadt 98 geworden. Clemens Riedel ist seit Wochen aus der Lilien-Abwehr nicht mehr wegzudenken. Nun war ein Bänderriss bei Riedel befürchtet worden. Doch der 19-Jährige kommt um eine längere Pause herum.

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Highlights: SV Darmstadt 98 - Karlsruher SC

Darmstadt
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Der SV Darmstadt 98 hat Glück, dass er Clemens Riedel hat. Ohne ihn hätten die Lilien im Bundesliga-Aufstiegskampf im Jahr 2023 ein echtes Problem bekommen. Denn der eigentliche Abwehrchef der Südhessen, Patric Pfeiffer, spielte aufgrund verschiedener Verletzungen in der Zweitliga-Rückrunde lediglich einmal über die volle Distanz. Der Ausfall des Abwehr-Leitwolfs war die große Chance von Riedel.

Das 19-jährige Lilien-Eigengewächs stand seit Februar in der Liga gleich siebenmal hintereinander in der Startelf und machte seine Sache äußerst gut. Doch nun war ein Ende seines Höhenflugs befürchtet worden. Riedel war im Training vor dem Spiel gegen den Karlsruhe SC umgeknickt und mit Schmerzen im Knöchel vom Platz gehumpelt. Beim glücklichen 2:1-Sieg gegen den KSC am Freitag fehlte Riedel. Trainer Torsten Lieberknecht hatte bei dem Lilien-Youngster sogar einen Bänderriss befürchtet.

Doch am Dienstagvormittag gab es die große Überraschung. Statt einer längeren Verletzungspause wirkte Riedel im Mannschaftstraining der Blau-Weißen mit. Die Untersuchungen hatten ergeben, dass alles glimpflich abgelaufen war. Ein letzter Test am Montag in der Reha-Abteilung der Lilien verlief positiv: grünes Licht für Riedel. Somit steht der 19-Jährige, der seinen Vertrag in Darmstadt Anfang April vorzeitig bis 2026 verlängerte, auch für das kommende Auswärtsspiel am Sonntag bei Holstein Kiel wieder zur Verfügung.

Aufatmen in Darmstadt nach einer Saison voller Verletzungen und Krankheiten

Dass Riedel im Aufstiegs-Endspurt der Saison nun dabei ist, hat bei Darmstadt 98 für großes Aufatmen gesorgt. Denn bislang waren sie in Darmstadt die Saison förmlich vom Verletzungspech verfolgt. Ob nun die Unterleibsverletzung samt Not-OP von Abwehrmann Mathias Bader, die Hirnhautentzündung bei Stürmer Aaron Seydel, der Muskelbündelriss des Abwehr-Hünen Patric Pfeiffer oder die Blinddarm-OP von Emir Karic, der Lilienkader ließ kaum eine Verletzung oder Krankheit aus.

Clemens Riedel wurde in der Rückrunde zum Lilien-Stammspieler

"Einfach ein normaler Bänderriss wäre auch mal okay", hatte Trainer Torsten Lieberknecht wegen der vielen heftigen Verletzungen zuletzt gescherzt. Dass Abwehr-Talent Riedel nun sogar um so einen Bänderriss herumkommt, wird Lieberknecht doppelt freuen. Auch wenn die Lilien in der Abwehr jetzt - ganz ungewohnt - geradezu üppig besetzt sind. Denn der eigentliche Abwehrchef Pfeiffer war rechtzeitig zum KSC-Spiel am vergangenen Freitag wieder bei 100 Prozent und für Riedel in die Startelf gerutscht.

Die Lilien geht es personell also aufwärts. In der Schlussphase der Saison und damit des Aufstiegskampfes fehlen lediglich Fabian Holland (nach Kehlkopfentzündung) sowie Frank Ronstadt und Oscar Vilhelmsson jeweils mit Adduktorenverletzungen. Nur drei Ausfälle, für Lilien-Verhältnisse in dieser Saison ein geradezu paradiesischer Wert.