Torsten Lieberknecht von Darmstadt 98

Der SV Darmstadt 98 ist trotz der verdienten Niederlage beim VfB Stuttgart nicht unzufrieden und findet tatsächlich positive Ansätze. Trainer Torsten Lieberknecht überrascht mit einem Cluburlaub-Vergleich.

Videobeitrag

Video

Die komplette Lilien-PK nach dem Spiel in Stuttgart

Lieberknecht
Ende des Videobeitrags

Der SV Darmstadt 98 verliert mit 1:3 (1:2) beim VfB Stuttgart und rutscht vorerst auf den letzten Tabellenplatz ab. Nach einem Eigentor von Dan-Axel Zagadou drehen Enzo Millot und Serhou Guirassy die Partie zugunsten der Schwaben. Die Stimmen zum Spiel.

Torsten Lieberknecht: Wir müssen uns als Truppe auf und neben dem Platz noch etwas rotziger präsentieren. Erste Liga ist ein bisschen ist wie Cluburlaub. 25 oder 30 Jahre kommen immer dieselben Gesichter – und dann ist plötzlich ein neuer Gast da. Da haben die Clubchefs einen genauen Blick drauf und schauen, wie die sich benehmen, wie die angezogen sind, ob die in diesen Club reinpassen. Das merkt man ab und zu, das haben wir letzte Woche gemerkt, das haben wir heute gemerkt. Wir müssen uns vielleicht mal nach einem neuen Club umschauen. Mancher Clubchef an der Bar hat vielleicht was dagegen. Vielleicht brauchen wir einen neuen Anzug.

Es gibt zwei Halbzeiten. Wir gehen 1:0 in Führung. Wenn wir den Mut gefunden haben, Fußball zu spielen, hatten wir Möglichkeiten. Wir wollten nicht so tief verteidigen, das war nicht der Plan. Wir wollen vieles zu gut machen und sind manchmal übermotiviert. In der zweiten Hälfte haben wir ein bisschen was verändert, wollten physischer sein und hatten das Spiel im Griff. Da wäre es möglich gewesen, den Ausgleich zu machen.

Fabian Holland (bei DAZN): In ersten Halbzeit hatten wir zu viel Respekt. Wir waren zu ängstlich – und das wollten wir nicht sein. Dann merkt man aber auch die Qualität, die Stuttgart hat. In der zweiten Halbzeit lief es besser bei uns. Wir haben auch Chancen kreiert. Da hatte Stuttgart dann auch mal Probleme. Aber sie machen es gut, wenn man ihnen Platz lässt. Die haben Spieler auf dem Platz, bei denen gerade alles geht. Sie haben Qualität, über die man nicht mehr reden braucht. Zuhause treten sie mit enormer Wucht auf. Aber wir brauchen nicht so unzufrieden sein mit dem Spiel. Nur: Wir wollen nicht nur die Gegner ärgern, sondern auch mal Punkte mitnehmen. Schade, dass wir nichts mitgenommen haben. 

Klaus Gjasula (bei DAZN): Wir standen zweitweise sehr tief und sich nicht mehr richtig rausgekommen. Wir sind dennoch 1:0 in Führung gegangen. Es war alles in Ordnung und wir haben nicht viel zugelassen. Aber wir bekommen das 1:1 viel zu schnell. Und dann das 2:1 durch Guirassy. Der Junge hat einfach einen Lauf. Er dreht sich und haut den Ball in den Winkel. Er bringt einfach alles mit und ist ein guter Stürmer. Bitter dann mit 1:2 in die Halbzeit zu gehen. Wir haben uns trotzdem bemüht und einen ordentlichen Ball gespielt. Aber in der ersten Halbzeit waren wir auch in den Zweikämpfen zu schlecht. Wir haben viel investiert und mutig nach vorne verteidigt. Aber wir haben uns vorne nichts Zwingendes herausgespielt. Jetzt heißt es: Kopf hoch und weitermachen!

Tim Skarke: Für uns war heute mehr drin. Wir hatten in der 80. Minute noch mal eine Chance. Wenn die reingeht, steht es 2:2. Trotzdem müssen wir uns am Ende geschlagen geben. Wir können trotzdem zufrieden sein. Wir hätten uns besser anstellen können, vielleicht sogar müssen. Aber trotzdem gibt es uns Hoffnung, wir müssen weiter Gas geben.

Chris Führich (VfB Stuttgart): Es war ein sehr, sehr intensives Spiel von der ersten bis zur letzten Minute. Darmstadt stand sehr kompakt, da mussten wir Lösungen finden. Aber wir sind nach dem Rückstand sehr gut zurückgekommen, der schnelle Ausgleich war wichtig. Bei uns passt aktuell einfach die Chemie.