Paul Fernie

Darmstadt 98 hat einen neuen Sportdirektor, aus Wiesbaden kommt Paul Fernie. Der hat bei den Lilien direkt eine Menge zu tun. Überzeugt hat er die Südhessen vor allem mit seinen Scouting-Erfolgen.

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Für Darmstadt 98 gehen die Bundesliga-Lichter aus

Aytac Sulu im Vordergrund, im Hintergrund Darmstädter Fan-Block im Stadion. Links das Logo von Darmstadt 98. Text: Heimspiel - Letzte Hoffnung weg
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Es gibt Jobs, bei denen man zu Beginn ganz in Ruhe starten kann. Erst einmal alles kennenlernen, Hände schütteln, nichts überstürzen. Und es gibt den Job des Sportdirektors beim SV Darmstadt 98, den Paul Fernie, der vom SV Wehen Wiesbaden zu den Lilien wechselt, antritt. Da ist es nix mit einem lockeren Einstieg, da ist gleich eine Menge Arbeit da. Denn auf Fernie, der laut einer Mitteilung schon in der kommenden Woche offiziell bei den Lilien starten wird, wartet bei den 98ern direkt eine Vielzahl von Baustellen.

Der seit diesem Mittwoch 37-Jährige, der selbst nie als Profi aktiv war, tritt die Nachfolge von Ex-Manager Carsten Wehlmann an, der seit etwa einem Monat die Geschicke bei Holstein Kiel leitet. In Darmstadt ist man sich sicher, den Richtigen für den anspruchsvollen Job gefunden zu haben. "Wir haben bei der Suche nach einem Sportdirektor ein Wunschprofil erarbeitet, das zu einhundert Prozent mit dem von Paul Fernie übereinstimmt", betonte Präsident Rüdiger Fritsch.

Es warten schwere Entscheidungen

Fernie, der als klassischer Allrounder gilt und aufgrund einer Ausstiegsklausel nach Darmstadt wechseln konnte, muss als Erstes schauen, dass er nach dem wohl nicht mehr zu verhindernden Abstieg eine schlagkräftige Zweitliga-Truppe zusammenstellt. Insgesamt 17 Spieler haben - Stand jetzt - ab dem Sommer keinen neuen Vertrag in Darmstadt. Darunter auch sechs Leihspieler.

In den kommenden Wochen dürfte sich schon entscheiden, mit welchen Profis die Südhessen die neue Saison angehen wollen, und wer kein neues Vertragsangebot der 98er erhält. Bei manch einem könnte das eine schwere Entscheidung werden. Zudem braucht der Darmstädter Kader ein paar personelle Auffrischungen.

Fernie hat ein Auge für Angreifer

Besonders der Abgang von Phillip Tietz im vergangenen Sommer nach Augsburg konnte von den Lilien nicht adäquat ersetzt werden. Weder Fraser Hornby, bei dem sie in Darmstadt hoffen, dass er ab der Vorbereitung wieder im Training mitmischen kann, noch die ausgeliehenen Luca Pfeiffer oder Sebastian Polter konnten überzeugen. Fernie hat aber bereits bewiesen, dass er ein gutes Auge für Angreifer hat.

Beim SVWW war er an den Verpflichtungen von Gustaf Nilsson, der später für etwas mehr als eine Million Euro zu Royal Union St. Gilloise wechselte und in diesem Jahr in der Conference League auch Eintracht Frankfurt ärgerte, und Ivan Prtajin beteiligt. Zwei Stürmer, die sofort ihre Klasse unter Beweis stellten. Prtajin ist in dieser Saison in Wiesbaden so etwas wie die Lebensversicherung des Clubs, traf für den abstiegsbedrohten SVWW schon zehnmal.

Fritsch: "Verfügt über ein sehr gutes Netzwerk"

Auch wegen solcher Personalentscheidungen ist man sich in Darmstadt sicher, den richtigen Mann für all die anstehenden Aufgaben gefunden zu haben. "Wir haben nach einem Teamplayer gesucht, der in verantwortungsvoller Position den gesamtsportlichen Bereich übernimmt und insbesondere für die Bereiche Kaderplanung, Scouting und Analyse klare Ideen und Vorstellungen mitbringt und umsetzt", betonte Fritsch. "Zudem verfügt er über ein sehr gutes Netzwerk und hat in der Vergangenheit bereits bewiesen, dass er dank ungewöhnlicher und kreativer Lösungen immer wieder Wege findet, auch ohne ein immenses Budget erfolgreich zu arbeiten."

Letzteres wird er schon bald bei den Lilien unter Beweis stellen müssen. Und das ohne großen Anlauf. Auf Fernie wartet eine Menge Arbeit in Darmstadt.

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Highlights: FSV Mainz - Darmstadt

Im Hintergrund sieht man ein Fussballstadion, davor links das Logo vom FSV Mainz 05 und rechts das Logo von SV Darmstadt 98
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