Vier Männer halten sich in einer Reihe in den Armen und jubeln von einem Fußballplatz den Menschen auf den Stadionsitzen zu.

Stand jetzt umfasst der Kader von Eintracht Frankfurt 36 Spieler für die kommende Saison. Die Hessen werden die Mannschaft verschlanken müssen – und das sind die Kandidaten.

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Die Saisonabschluss-PK mit Markus Krösche

Markus Krösche am Tisch vor einem Mikrofon sitzend.
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Ibiza, Mallorca, Monaco – die Europa-League-Helden von Eintracht Frankfurt lassen es sich aktuell gut gehen und genießen den Urlaub. Ganz anders als Markus Krösche. Der Eintracht-Sportvorstand bastelt am Kader für die neue Saison. Mit Jerome Onguene, Marcel Wenig, Faride Alidou, Randal Kolo Muani und Hrvoje Smolcic stehen bereits fünf Neuzugänge fest, folgen wird wohl noch Aurelio Buta. Außerdem kommen mit Ali Akman, Martin Pecar und Fynn Otto drei Leihspieler zurück, die möglicherweise Kandidaten für eine erneute Leihe sind. Und dann sind da noch Stars wie Filip Kostic, Daichi Kamada oder Evan N’dicka, für die jederzeit ein Angebot ins Haus flattern könnte.

Viel zu tun also für Krösche, der vor allem auch auf der Abgangs-Seite noch aktiv werden muss. Mit dem erstmaligen Start in der Champions League kommt auf die Eintracht zwar eine Dreifachbelastung zu. Dennoch muss der Kader der Hessen, der aktuell 35 Spieler für die kommende Saison umfasst, dringend verschlankt werden. Diese Spieler könnten mögliche Kandidaten für einen Wechsel sein.

Goncalo Paciencia

Bei der Party nach dem Europapokalsieg und dem anschließenden Autokorso durch Frankfurt war Goncalo Paciencia stets vorne dabei. Das Problem: sportlich war Paciencia das in seiner Zeit bei der Eintracht zu selten. In den vergangenen Jahren hatte der Portugiese – zwischenzeitlich gar wieder für die Nationalelf nominiert – immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, den Schritt zum Stammspieler ging er nie. In der abgelaufenen Saison auch, weil er für das Pressing von Oliver Glasner als Strafraumstürmer nicht zu hundert Prozent geeignet scheint.

Für die Mannschaft ist Paciencia allerdings Gold wert. "Gonca ist ein extrem wichtiger Teil dieser Mannschaft, gerade auch was Integration angeht. Er hat einen überragenden Mehrwert und war ein wichtiger Baustein des Erfolgs", sagte Krösche auf der Saisonabschluss-Pressekonferenz. Und auch als Einwechselspieler hat Paciencia seinen Wert unter Beweis gestellt, schoss Jokertore in der Europa League und in der Bundesliga. Bevor die Eintracht einen neuen Backup-Stürmer holt, könnte man also auch darüber nachdenken, Paciencia zu halten. Unklar ist jedoch, ob der das überhaupt will, schließlich hat der Portugiese andere Ansprüche als den Joker zu geben. Gut möglich also, dass Paciencia bei einem passenden Angebot seine Zelte abbricht.

Erik Durm

Das gilt auch für Erik Durm, dessen Vertrag noch bis 2023 läuft. Durm kam 2019 ablösefrei zur Eintracht, schaffte aber nie den Sprung zum Stammspieler. Im letzten Halbjahr fiel Durm komplett aus dem Raster, für die Europa League war er nicht mehr gemeldet, in der Bundesliga sammelte er die letzten Einsatzminuten am elften Spieltag. Ein Abschied Durms wäre also keine Überraschung, zumal sein Berater und Vater Thomas Durm bereits im Frühjahr ankündigte: "Wir werden mit dem Trainer und den Verantwortlichen von Frankfurt Gespräche führen. Danach müssen wir prüfen, ob wir noch mal eine Veränderung wollen."

Ragnar Ache

Eine Veränderung könnte auch bei Ragnar Ache anstehen. Der Pechvogel im Team kommt auf nur 16 Pflichtspiele in dieser Saison, mit einer Ausnahme handelte es sich dabei ausschließlich um Kurzeinsätze. Vor allem auch wegen seines erstaunlichen Verletzungspechs hat Ache nie den Anschluss gefunden, ein Schritt zurück könnte ihm guttun, zumal die Konkurrenzsituation im Sturm durch die Verpflichtung von Kolo Muani nur noch größer wird. Der deutsche U21-Nationalspieler, der vor der Saison noch bei Olympia spielte, hat noch Vertrag bis 2025. Auch eine Leihe könnte also in Frage kommen.

Ajdin Hrustic

Im Europa-League-Finale schritt Eintrachts Australier Ajdin Hrustic als zweiter Frankfurter im Elfmeterschießen zum Punkt und erledigte seine Aufgabe sicher, wenige Minuten später war die Eintracht Europacup-Sieger. Für Hrustic der Höhepunkt einer durchwachsenen Saison, in der er nicht über die Rolle des Einwechselspielers hinauskam. Als Joker glänzte er beim 2:2 in Stuttgart mit einem Doppelpack, ansonsten erledigte der Mittelfeldspieler seine Aufgaben ordentlich, ohne dabei Bäume auszureißen.

"Ich arbeite hart, um wieder mehr Spielzeit zu erhalten. Ich liebe es, für Eintracht Frankfurt zu spielen und würde das natürlich gerne so häufig wie möglich tun. Das wünscht sich jeder Fußballer", sagte Hrustic im Frühjahr. Die Rolle als Bankspieler hat jedoch auch direkte Auswirkungen auf seine Nationalmannschaftskarriere. Da sein Vertrag nur noch bis 2023 läuft, kann es auch bei Hrustic gut sein, dass sich die Wege trennen.