Oliver Glasner

Eintracht Frankfurt kann gegen den VfL Wolfsburg den dritten Bundesliga-Sieg in Folge einfahren. Dagegen spricht die eigene Verletztenliste, dafür der Leistungsstand des Gegners. Alles Wichtige zum Spiel.

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Die Eintracht-PK vor dem Wolfsburg-Spiel

Oliver Glasner
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Fußball-Bundesliga, sechster Spieltag: Gegen den VfL Wolfsburg steht für Eintracht Frankfurt am Samstag der nächste Auftritt vor heimischem Publikum auf dem Programm. Anpfiff ist um 15.30 Uhr.

Die Ausgangslage

Bei der Eintracht gibt es an diesem Wochenende die Antwort auf eine der entscheidenden Fragen dieser Saison: Wie gelingt das Umschalten vom Abenteuer Champions League auf den Bundesliga-Alltag? Nach dem 0:3 gegen Sporting Lissabon ist die große Euphorie vorerst futsch, doch bereits in der kommenden Woche geht es zum zweiten Gruppenspiel bei Olympique Marseille. Immerhin: In der Liga ist Frankfurt seit vier Spielen ungeschlagen, das spektakuläre 4:0 gegen Leipzig am vergangenen Wochenende war der zweite Sieg in Serie.

Doch das anstehende Heimspiel gegen Wolfsburg kommt als äußerst unangenehme Aufgabe daher. Der von Ex-Eintracht-Coach Niko Kovac trainierte VfL reist gewissermaßen als angeschlagener und daher gefährlicher Boxer an den Main: Nach fünf sieglosen Spielen stehen zwei Unentschieden, drei Niederlagen und Tabellenrang 17 zu Buche. Beim Deutschen Meister von 2009 könnte die Stimmung - vorsichtig ausgedrückt - wesentlich besser sein.

Das Personal

Weist aufseiten der Hessen, zumindest numerisch betrachtet, ebenfalls Verbesserungs- und auf jeden Fall Improvisationsbedarf auf. Neben den ohnehin schon verletzten Aurélio Buta, Almamy Touré und Sebastian Rode muss Trainer Oliver Glasner zusätzlich auf die Verteidiger Christopher Lenz (Faszienverletzung) und Jérôme Onguéné (Adduktoren) verzichten. Wie der Coach diese lange Liste an Ausfällen kompensiert ist offen, eine erneute Umstellung der taktischen Formation und damit eine Rückkehr zur Dreier-/Fünferkette scheint nicht ausgeschlossen.

So könnte die Eintracht spielen:

Mögliche Aufstellung Eintracht Wolfsburg

Beim VfL fallen Patrick Wimmer und Jonas Wind verletzungsbedingt aus. Hinter Yannick Gerhardt und Jerome Roussillon steht ein Fragezeichen.

So könnte Wolfsburg spielen: Casteels - R. Baku, Lacroix, van de Ven, Paulo Otavio - Guilavogui - Svanberg, Arnold - Kruse, Marmoush - L. Nmecha

Das sagen die Trainer

Oliver Glasner (Eintracht Frankfurt): "Wolfsburg ist nicht so in die Saison gestartet, wie sie sich das vorgestellt haben. Den Berichten nach herrscht etwas Unruhe. Schwierig ist für uns, dass sie ihre Grundordnung bisher in jedem Spiel verändert haben. So ist es nicht vorhersehbar, auf welches Personal und welche Formation wir treffen werden. Ich bin mir sicher, dass Niko Kovac, der eine äußerst erfolgreiche Eintracht-Vergangenheit hat, die Jungs heiß machen wird, um hier etwas mitzunehmen. Wir werden unsere Jungs ebenso heiß machen, damit das nicht gelingt."

Niko Kovac (VfL Wolfsburg): "Dass wir Vorletzter sind, ist kein schöner Anblick und ärgert mich. Trotzdem ist es eine Momentaufnahme. Mit ein, zwei Siegen kann sich so etwas im Fußball schnell ändern. Nur muss man diese Siege auch erst mal erspielen und erringen. Das geht nicht, indem man nur betet und hofft. Man muss auch produktiv sein und es erzwingen."

Auf diese Spieler gilt es zu achten

Luca Pellegrini ist eigentlich ganz gut gestartet bei der Eintracht. Der Neuzugang aus Turin wurde unter Glasner gleich Stammspieler. Das Spiel gegen Leipzig verpasste er dann aber mit Oberschenkelproblemen. Gegen Sporting wirkte er immerhin wieder 45 Minuten lang mit.

Die Stärke von Pellegrini ist seine taktische Ausbildung. Seine Achillesferse ist die Intensität der Bundesliga, an die er sich erst noch gewöhnen muss. Es gibt einen Grund, warum der Linksverteidiger noch kein Spiel über die vollen 90 Minuten absolviert hat. Gegen Wolfsburg fehlt aber nun Ersatzmann Lenz verletzt.

Auf der Gegenseite einen Schlüsselspieler auszumachen, fällt ob der bisherigen Wolfsburger Leistungen schwer. Einzig Angreifer Lukas Nmecha konnte sich bislang hervortun, mit drei Saisontoren gehen 75 Prozent aller VfL-Treffer auf sein Konto.

Die Statistik des Spiels

Ob sie sich in Wolfsburg insgeheim nicht vielleicht doch Oliver Glasner hin und wieder mal zurückwünschen? Von allen VfL-Trainern mit mindestens 20 Spielen als Wölfe-Übungsleiter weist er den geringsten Niederlagenanteil auf (26 Prozent). Insgesamt verlor er mit Wolfsburg nur 18 von 68 Bundesliga-Partien - bei 30 Siegen und 20 Unentschieden. So schlecht wie in diese Spielzeit sind die Niedersachsen dafür seit der Saison 2006/07 nicht mehr gestartet.