Dino Toppmöller von Eintracht Frankfurt

Trainer Dino Toppmöller untermauert trotz der Klatsche gegen Freiburg seine Ambitionen und freut sich auf Neuzugang Sasa Kalajdzic. Donny van de Beek muss seinen Platz noch finden, weitere Verstärkungen sollen kommen.

Wo genau sich Sasa Kalajdzic am Samstag befand, blieb während des Testspiels von Eintracht Frankfurt gegen den SC Freiburg ein Geheimnis. Passend zur Geisterspiel-Stimmung im leeren Frankfurter Stadion schwirrte der Neuzugang der Hessen aber bereits wie ein Gespenst durch die Katakomben und bestimmte die Gespräche an diesem sportlich eher tristen Mittag.

Die Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller holte sich gegen die Breisgauer eine saftige 2:5-Klatsche ab und präsentierte sich noch weit entfernt von ihrer Topform. So richtig die Laune verhagelte der Auftritt allen Beteiligten aber nicht. Toppmöller betonte zwar, dass er sich maßlos über die Gegentore ärgere. Sein Gefühl sei aber nach wie vor sehr gut und in der kommenden Woche "vielleicht noch mal besser". Hauptgrund dafür: der neue Stürmer Kalajdzic.

Toppmöller schwärmt von Kalajdzic

Der 26-Jährige, der zwischen 2019 und 2022 beim VfB Stuttgart zu einem der besten Angreifer der Liga gereift war, danach aber bei den Wolverhampton Wanderers überhaupt keine Rolle spielte, hat am Sonntag einen Leihvertrag bei den Hessen unterschrieben. Der zwei Meter große Nationalspieler ist als klassischer Neuner eingeplant und soll die Frankfurter Offensive verändern und deutlich variabler machen. "Wir versprechen uns sehr viel von ihm", betonte Toppmöller.

Kalajdzic, der als Soforthilfe eingeplant ist und den beim Afrika-Cup weilenden Omar Marmoush schon am kommenden Samstag (15.30 Uhr) gegen RB Leipzig ersetzen soll, kann der neue Anker im Frankfurter Angriffsspiel werden. "Er bringt einfach diese Körpergröße mit, kann als Wandspieler agieren und uns bei Standards helfen", schwärmte Toppmöller. "Wir haben viele Spieler mit Speed auf den Flügeln, die Flanken schlagen können. Wir brauchen ihn als Zielspieler in der Box."

Kalajdzic als Fixpunkt in der Box

Die Eintracht, die in der Hinrunde eher bei schnellen Umschalt-Situationen gefährlich war, erhofft sich durch Kalajdzic mehr Durchschlagskraft und mehr Präsenz im Strafraum. Die großen Probleme gegen tiefstehende Gegner und kompakte Defensivreihen sollen dank des neuen Sturmriesen der Vergangenheit angehören. Dass Kalajdzic zudem auch noch ein guter Fußballer ist und sich auch als Spielgestalter einbringen kann, vergrößert Toppmöllers Vorfreude zusätzlich. "Er ist extrem spielstark und spielschlau. Er hat viele Elemente, die unserem Spiel guttun werden."

Noch bleibt natürlich abzuwarten, ob Kalajdzic, der sich bei seinem ersten Einsatz für die Wolves im Sommer 2022 direkt das Kreuzband gerissen hatte und in der aktuellen Spielzeit nur einmal in der Startelf stand, an seine früheren Leistungen anknüpfen kann. Dass er das Zeug zu einem sehr guten Bundesliga-Stürmer hat, hat er aber bereits bewiesen. Die Eintracht und Toppmöller sind voller Zuversicht.

Van de Beek sucht seinen Platz

Etwas mehr Geduld könnte derweil Donny van de Beek brauchen. Der Niederländer, den Sportvorstand Markus Krösche von Manchester United loseiste, war in der Vergangenheit zwar bereits einer der prägendsten Spieler der Champions League. Nach dreieinhalb verlorenen Jahren auf der Insel und gerade einmal einer Woche in Frankfurt muss der Mittelfeldspieler seinen Platz im Team aber noch finden. Gegen Freiburg agierte der 19-fache Nationalspieler als eine Art hängende Spitze. In der Zentrale, seinem bevorzugten Arbeitsumfeld, sind aktuell Mario Götze und Hugo Larsson gesetzt.

"Er ist ein guter Fußballer und hat einen guten Drang in die Box. Wir wollen ihn aber nicht irgendwo reinpressen", so Toppmöller, der van de Beek eher in einer offensiveren Rolle sieht. "Wir müssen ihn in den Rhythmus bekommen. Es geht nicht nur um Leipzig und Darmstadt, er soll uns in der Rückrunde helfen." Heißt: Van de Beek könnte durchaus erst einmal auf der Bank sitzen und nach und nach herangeführt werden.

Toppmöller wünscht sich weitere Neuzugänge

Insgesamt, auch das betonte Toppmöller, wünsche er sich trotz der beiden namhaften Verstärkungen noch weitere neue Gesichter. Da mit Ellyes Skhiri, Farès Chaibi und Marmoush gleich drei Leistungsträger aufgrund des Afrika-Cups bis in den Februar hinein fehlen könnten, seien van de Beek und Kalajdzic nicht genug. "Wenn wir keine ambitionierten Ziele hätten, könnte man sagen: Dann verzichten wir halt fünf Spiele auf diese Spieler", so Toppmöller. "Aber wir sollten schon auch in den ersten Wochen Punkte einfahren, um oben dranzubleiben."

Ein weiterer und etwas wendiger Stürmer sowie ein Defensiv-Allrounder stehen auf der Wunschliste ganz oben. Ob, wann und wie diese Liste abgearbeitet werden kann, bleibt abzuwarten. Dass noch etwas passieren soll – und das möglichst schnell –, ist aber klar. "Wir brauchen noch den einen oder anderen Spieler, das ist kein Geheimnis." Im Gegensatz zum neuen Aufenthaltsort von Kalajdzic.