Eintracht-Linksaußen Niels Nkounkou blickt auf seinen Transfer zurück.

Eintracht Frankfurt hat Niels Nkounkou nach monatelangen Verhandlungen erst am Deadlineday verpflichtet. Der Franzose hatte zwischenzeitlich Sorge, dass der Transfer platzen könnte.

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Die PK mit Eintracht-Neuzugang Niels Nkounkou zum Nachhören

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Es dauerte ganze 14 Minuten, da hatte Niels Nkounkou erstmals die Herzen der Fans von Eintracht Frankfurt erobert. Es war nicht nur der Tatsache geschuldet, dass er gegen den 1. FC Köln bei seinem Bundesligadebüt als Joker stach und einen Punkt sicherte.

Erinnerungen an Kostic werden bei Nkounkou wach

Die Art und Weise des Tores weckte Erinnerungen an die glorreichen Zeiten mit Filip Kostic auf der linken Seite. Kurze Ballannahme und dann ein technischer feiner Abschluss ins lange Eck mit dem linken Fuß - so etwas wird im Frankfurter Stadtwald sehr gerne gesehen.

Zehn Tage liegt dieser Moment inzwischen zurück und Nkounkou hat sich seitdem auch "ein paar Videos" von Kostic angesehen. Dies verriet der Flügelspieler auf seiner Vorstellungs-Pressekonferenz am Mittwochnachmittag. Der 22-Jährige konnte nach Abpfiff der Partie gegen Köln noch nicht sonderlich viel mit dem Namen des Serben anfangen.

Eintracht knüpfte erste Kontakte vor der U21-EM

Das hat sich inzwischen allerdings geändert. Er freue sich über den Vergleich, wenngleich "jedes Tor und jeder Spieler" anders sei. Große Töne spucken? Das ist nicht die Art und Weise von Nkounkou.

Beim Thema, wie sein Transfer zustande kam, ließ er jedoch etwas tiefer blicken. "Die ersten Kontakte gab es vor Beginn der U21-Europameisterschaft", also schon im Juni, erklärte der Mann, für den die Hessen etwa sieben Millionen Euro an den französischen Zweitligisten AS Saint-Etienne überwiesen. Beide Seiten hatten rasch Einigung erzielt – doch die Verhandlungen zwischen den Klubs zogen sich in die Länge. Es war zwischenzeitlich zäh wie Kaugummi.

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Eintracht Frankfurt und die Nachwuchsförderung: Wie gut sind die jungen Adler?

Torjubel von Nacho Ferri und Mehdi Loune (li) mit weiteren Eintracht-Kollegen. Text: Heimspiel - Wie gut ist unser Nachwuchs wirklich? / Logo: Eintracht Frankfurt Regional
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Nkounkou hatte Angst, dass der Transfer platzen könnte

Nkounkou machte seinem Ärger deshalb Luft in einem Interview mit der L'Equipe Luft, er betonte Ende Juli: "Einen Spieler gegen seinen Willen dazubehalten, ist nicht die richtige Lösung. Wenn ich ihnen jeden Tag sagen muss, dass ich gehen will, werde ich das tun."

Es sei nicht besprochen gewesen, dass Saint-Etienne die Kaufoption ziehe, ihn fest vom FC Everton hole und sich dann noch in den Verhandlungen mit Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche quer stelle. Die Strickarbeiten gingen bis zur allerletzten Sekunde.

Eintracht verkündete Transfer erst am Deadlineday

Erst am Deadlineday gegen 16.30 Uhr vermeldete die Eintracht den Deal als perfekt. Nkounkous Nerven waren strapaziert: "Ich hatte am Anfang etwas Angst, dass ich nicht zur Eintracht wechseln kann. Meine Berater haben mich aber beruhigt." Die Nkounkou-Seite hat sich am Ende durchgesetzt, der Wechsel hat geklappt.

Sportlich will er sich jetzt rasch akklimatisieren. Wie sein Ex-Klub Saint-Etienne spielt auch Frankfurt mit einer Dreierkette und Schienenspielern, die unter Trainer Dino Toppmöller Joker heißen. "Die Spielweise ist ähnlich", erklärte Nkounkou und ergänzte: "Der Trainer erwartet von mir, dass ich sehr hoch stehe, und mich in der letzten Linie positioniere."

Starke Statistik bei Saint-Etienne

Sollte er an seine starke Phase bei Saint-Etienne, wo ihm sechs Treffer und acht Assists in 21 Partien glückten, weiter anknüpfen, werden die Eintracht-Fans noch einige Male jubeln und sich an ihren Liebling Kostic erinnern dürfen.