Ansgar Knauff jubelt nach seinem Tor

Eintracht Frankfurt tut sich gegen Heidenheim eine halbe Stunde lang schwer, verschießt einen Elfmeter und lässt sich trotzdem nicht aus der Ruhe bringen. Am Ende sichern die Youngster den Hessen einen verdienten Heimsieg.

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Highlights: Eintracht Frankfurt – 1. FC Heidenheim

Im Hintergrund sieht man ein Fussballstadion, davor links das Logo von Eintracht Frankfurt und rechts das Logo vom 1. FC Heidenheim
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Eintracht Frankfurt hat zum ersten Mal in dieser Saison mehr als nur ein Tor in einem Bundesligaspiel erzielt – und das, obwohl Jessic Ngankam in der 30. Minute einen Elfmeter verschoss. Gegen den FC Heidenheim setzten sich die Hessen am Sonntag mit 2:0 (1:0) durch, zeigten nach zähem Beginn eine ansprechende Leistung. Vielleicht sogar die beste in dieser noch jungen Saison.

Das Stichwort war an diesem Abend tatsächlich "jung". Die Torschützen der Eintracht waren nämlich der erst 19 Jahre alte Hugo Larsson und der 21 Jahre alte Ansgar Knauff. Für beide war es der erste Saisontreffer. Für das schwedische Top-Talent sogar das erste Tor überhaupt im Eintracht-Trikot. Entsprechend euphorisch fiel Larssons Jubel nach dem 1:0 aus (39.).

Ein Sieg als Brustlöser

"Es ist ein tolles Gefühl, mein erstes Tor geschossen zu haben - gerade hier vor den Fans. Ich bin sehr glücklich und dankbar gegenüber Dino Toppmöller, dass er mir die Chance gibt, zu spielen", sagte der schwedische Überflieger artig. Ansgar Knauff, dessen 2:0 in der 72. Minute den Deckel auf die Partie machte, gab nahezu wortgleich zu Protokoll: "Es war ein tolles Gefühl, vor der Kurve wieder ein Tor zu schießen. Der Sieg tat uns gut, wir gehen mit einem positiven Gefühl in die Länderspielpause."

Der Erfolg gegen Heidenheim kann getrost als Brustlöser bezeichnet werden. Nach den zahlreichen Unentschieden und den zwei Niederlagen zuletzt gegen Wolfsburg in der Liga und Thessaloniki in der Conference League, war das Murren der Fans lauter geworden. In der ersten Halbzeit waren im Stadion sogar vereinzelte Pfiffe zu hören. Man möchte sich lieber nicht vorstellen, was für eine Stimmung nach einer Pleite gegen den Aufsteiger geherrscht hätte.

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Die komplette Eintracht-PK nach dem Sieg gegen Heidenheim

Dino Toppmöller auf der Pressekonferenz
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Krösche bewahrt die Ruhe

Die Verantwortlichen bei der Eintracht, und das muss man ihnen hoch anrechnen, lassen sich von den Nebengeräuschen zumindest öffentlich nicht beirren. "Den Weg, den wir gehen, ist mit jungen Spielern. Da wird es auch immer wieder Rückschläge geben, aber wir geben ihnen Zeit", sagte Sportvorstand Markus Krösche nach dem Heimsieg.

Gegen Heidenheim wirkten die jungen Spieler gereift und zahlten das in sie gesetzte Vertrauen zurück. Nicht nur die Torschützen Larsson und Knauff müssen hier genannt werden, sondern auch der 21-jährige Willian Pacho, dessen Leistung in der Innenverteidigung Trainer Toppmöller mit dem Prädikat "Weltklasse" versah.

Ferri statt Alario

In der Offensive kommt Farès Chaibi (20) immer besser in Tritt und als Omar Marmoush in der 67. Minute angeschlagen ausgewechselt werden musste, brachte Toppmöller nicht den vermeintlichen Hoffnungsträger Lucas Alario, sondern das 19 Jahre alte Eigengewächs Nacho Ferri. Und der junge Spanier war am 2:0 entscheidend beteiligt, als er eine flache Hereingabe von Aurelio Buta nach einer Körpertäuschung passieren ließ, weil er Knauff in seinem Rücken wusste. Der 31 Jahre alte Alario stand indes erst gar nicht im Kader.

Vermisst hat den Argentinier an diesem Abend niemand. Die jungen Wilden machten ihre Sache gegen Heidenheim rundum gut. Zur Wahrheit gehört aber natürlich auch, dass der Aufsteiger nicht das Maß ist, an dem sich die Hessen messen wollen. Nach der Länderspielpause warten da schon ganz andere Kaliber auf die Eintracht: Mit Hoffenheim und Dortmund geht es gegen zwei Teams aus dem oberen Drittel der Tabelle. Die wirklichen Reifeprüfungen hat die Frankfurter Jugend also noch vor sich.