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Türk Gücü Friedberg hat in der Hessenliga die Nase vorn

Ein gewohntes Bild der Hessenliga-Hinrunde: Jubel bei Türk Gücü Friedberg

Nach dem Lizenz-Drama vom Sommer will Türk Gücü Friedberg in dieser Saison einen möglichen Aufstieg auch strukturell stemmen, Knackpunkt ist weiterhin das Stadion. Konkurrent Gießen sieht sich derweil wirtschaftlich wieder besser aufgestellt.

An der Spitze der Fußball-Hessenliga geht es spannend zu: Die vier besten Teams liegen innerhalb von drei Punkten, ein spannender Kampf um den Aufstieg in die Regionalliga bahnt sich an. Tabellenführer Türk Gücü Friedberg ist nach dem Lizenz-Drama vom vergangenen Sommer allerdings gewarnt. Damals verzichtete der angeschlagene FC Gießen kurzfristig auf sein mögliches Aufstiegsrecht, die überraschten Friedberger konnten offene strukturelle Fragen nicht mehr rechtzeitig klären.

Türk Gücü führt Gespräche zum Thema Stadion

Konkret ging es darum, in welchem Stadion man in der Regionalliga spielen könnte. "Die Standortfrage stellt weiterhin den Knackpunkt da", sagte Friedbergs Pressesprecher Almar Stucky nun gegenüber dem hr-sport. "Unser primäres Ziel ist es, in Friedberg zu spielen, dafür sind im Januar Gespräche mit der Stadt Friedberg angesetzt. Dort werden auch andere Alternativen besprochen, wobei ein anderer Standort zudem mit zusätzlichen Kosten verbunden ist." So oder so sei es eine Übergangslösung, weil man als Friedberger Verein dauerhaft auch in der Heimatstadt spielen wolle.

Sportlich ist man bei Türk Gücü sehr zufrieden mit den 40 Punkten aus den ersten 19 Spielen. "Unsere Mannschaft konnte nahtlos an die starke Vorsaison anknüpfen und insbesondere offensiv noch zulegen", so Stucky. "Es ist unser Ziel, diesmal bis zum Schluss um die Meisterschaft zu spielen und gleichzeitig die notwendigen strukturellen Voraussetzungen für einen möglichen Aufstieg zu schaffen."

FC Gießen "wesentlich weiter als im letzten Jahr"

Beim FC Gießen, der den Friedbergern im Sommer die theoretische Aufstiegschance serviert hatte, läuft es sportlich ebenfalls rund: Platz vier zur Winterpause bedeutet die Tuchfühlung nach ganz oben. Dass es erneut zu einem kurzfristigen Verzicht auf das Aufstiegsrecht kommt, schließt Geschäftsführer und Notvorstand Michèl Magel aktuell aus. "Dafür haben wir zu viele wichtige Entscheidungen, die jetzt schon gesichert sind." Man sei wesentlich weiter als im letzten Jahr. "Es hat sich einiges getan. Es sind einige Sponsoren wieder in den Verein zurückgekehrt. Es ist sehr viel in die richtige Richtung gelaufen."

Demnach wäre der Aufstieg in die Regionalliga für die Gießener denkbar. "Sollte die Mannschaft es sportlich schaffen, wäre man als Verein bereit, diesen Schritt in dieser Saison zu gehen", so Magel. Ein Drama zwischen dem FC Gießen und Türk Gücü Friedberg wie im Sommer 2023 droht dieses Mal also nicht - dafür jedoch ein spannender Aufstiegskampf in der Hessenliga.