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Nia Künzer beginnt als Frauenchefin beim DFB

Nia Künzer mit schwarzer Winterjacke.

Mit dem neuen Jahr beginnt Nia Künzer offiziell als neue Frauenchefin beim Deutschen Fußballbund. Die 43-Jährige aus Wetzlar will den DFB wieder in die Erfolgsspur zurückbringen - sie selbst weiß ja noch, wie es geht.

Bei der Weihnachtsfeier auf dem Campus schnupperte Nia Künzer Mitte Dezember schon mal rein, richtig ernst wird es für die neue Frauenchefin des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) aber erst nach Silvester. Der Dienstantritt für die 43-Jährige aus Wetzlar ist zu Jahresbeginn mit großen Hoffnungen verbunden - das "Golden Girl" von einst soll vor allem die schwächelnde Frauen-Nationalmannschaft in eine glänzende Zukunft führen.

Darauf baut sogar derjenige, der von Künzer über kurz oder lang in den Ruhestand geschickt wird. "Der DFB muss jetzt einen klaren Weg gehen mit Nia Künzer und dem zukünftigen Bundestrainer", sagte Interimscoach Horst Hrubesch dem kicker. Die Weltmeisterin von 2003 werde "eine Idee haben und uns diese vorstellen".

Künzer braucht für die Trainer-Position einen Plan B

Nach dem WM-Desaster mit dem erstmaligen deutschen Vorrunden-Aus und der anschließenden Trennung von Martina Voss-Tecklenburg hat Hrubesch dem DFB erst einmal Zeit verschafft. Doch für den 72 Jahre alten Helfer in der Not ist bald Feierabend. Im Optimalfall betreut Hrubesch die Nationalelf noch bei den Olympischen Spielen im kommenden Jahr in Paris.

Sollte der Olympia-Traum aber beim Final Four der Nations League Ende Februar platzen, braucht die Wetzlarerin zügig einen Plan B. Schließlich beginnt bereits im April die Qualifikation für die EM 2025 in der Schweiz.

Von der WM-Heldin zur DFB-Retterin?

Künzer, die in den vergangenen 17 Jahren als ARD-Expertin überzeugte, hat sich selbst hohe Ziele gesetzt. "Es ist elementar für die Entwicklung in allen Bereichen, dass wir in die Erfolgsspur zurückkehren und auch wieder Titel gewinnen", äußerte die 43-Jährige.

Mit Titelgewinnen kennt sich die 34-malige Nationalspielerin bestens aus. Vor rund 20 Jahren wurde Künzer zur deutschen WM-Heldin, als sie in der Verlängerung des Endspiels gegen Schweden das goldene Tor zum ersten WM-Triumph erzielte. Zudem holte Künzer auf Klubebene zahlreiche Trophäen.

Nach ihrer aktiven Karriere arbeitete die studierte Pädagogin bislang hauptberuflich als Dezernats-Leiterin im Regierungspräsidium Gießen. Dort war sie für die Integration von Flüchtlingen und Erstaufnahmeeinrichtungen zuständig. Nebenbei empfahl sie sich als gut bestens vernetzte Fachfrau für den DFB. Von Präsident Bernd Neuendorf wurde Künzer als "ideale Besetzung" gerühmt - ab nächster Woche muss sie das unter Beweis stellen.