Sascha Mockenhaupt (mit Trikot über dem Gesicht) wird nach dem späten SVWW-Ausgleich von Kollege Nick Bätzner geherzt.

SVWW-Kapitän Sascha Mockenhaupt leitet gegen Schalke den späten Ausgleich ein und jubelt auf besondere Art. Die Wiesbadener wissen die Leistung dennoch einzuordnen.

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Die Pressekonferenz nach dem Spiel SV Wehen Wiesbaden gegen Schalke 04

Pressekonferenz nach dem Spiel SV Wehen Wiesbaden gegen Schalke 04
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Sascha Mockenhaupt feierte, als hätte er das Tor selbst geschossen. Nachdem sein Kollege Max Reinthaler erfolgreich den Fuß in die Schalker Klärungsaktion reingehalten und das 1:1 für den SV Wehen Wiesbaden in der Nachspielzeit erzielt hatte, drehte der Kapitän jubelnd ab, zog sich das Trikot über den Kopf und stand schließlich voller Adrenalin vor der SVWW-Kurve. Für die Wiesbadener Anhänger war es ein glücklicher Punktgewinn als Underdog in einem Zweitliga-Spiel, für Mockenhaupt allerdings noch mehr.

Denn der 31-Jährige ist glühender BVB-Fan und hatte bereits vor der Saison betont, sich besonders auf die Duelle mit den Schalkern zu freuen. Dass er den ungeliebten Königsblauen nun höchstpersönlich ein Bein stellen durfte, war für ihn "brutal emotional". "In so einer entscheidenden Situation selbst mittendrin zu sein, das ist unfassbar. Das werde ich nie vergessen", so Mockenhaupt, der als Rechtsaußen in der Fünferkette bei der Schlussoffensive der Wiesbadener aufgerückt war, am Samstag nach der Partie. "Normalerweise stehe ich hinten und gucke zu."

Kauczinski hadert mit der ersten Halbzeit

Beinahe wäre er sogar selbst der Torschütze gewesen. "Es wäre geil gewesen, wenn der Schuss von mir schon reingeht. Unnötig, dass er ihn auf der Linie klärt", sagte er mit einem Augenzwinkern. So war es immerhin der Assist für Mockenhaupt, der sich von Reinthalers Ausgleich insgesamt nicht blenden ließ. "Es ist einer der schlechtesten Punkte, die ich je geholt habe. Aber der zählt genauso wie jeder andere."

Denn tatsächlich stand der SVWW in der Defensive gewohnt stabil, brachte nach vorne aber kaum etwas zustande. "So wie in der ersten Halbzeit dürfen wir nicht viele Spiele spielen, sonst holen wir wenig Punkte", analysierte Mockenhaupt. Sein Trainer Markus Kauczinski bezeichnete die erste Hälfte gar als die schwächste aller bisherigen Saisonspiele. "In der zweiten Halbzeit waren wir mutiger." Die Belohnung: Der achte Punkt im fünften Saisonspiel - eine für einen Aufsteiger sehr ordentliche Bilanz.

"Wenn Ivan das Ding am Ende noch reinmacht, ... "

Torschütze Reinthaler attestierte der Mannschaft, ihr Herz auf dem Platz gelassen zu haben. "Ich freue mich, dass wir gegen einen Riesenklub einen Punkt mitnehmen konnten", sagte er. "Wenn Ivan das Ding am Ende noch reinmacht, das wäre vielleicht zu viel gewesen." Denn mit der allerletzten Aktion hatte Goalgetter Ivan Prtajin gar den Siegtreffer auf dem Fuß, schoss allerdings knapp über das Tor. Nicht auszudenken, wie hart vor allem Mockenhaupt ihn gefeiert hätte.