Aus der ersten Liga durchgereicht Vipers: "Ernüchterung pur" nach Zweitliga-Abstieg

Auf den Bundesliga-Abstieg im vergangenen Jahr folgt der Sturz in die 3. Liga: Die Bad Wildungen Vipers haben eine verkorkste Saison hinter sich und hoffen nun auf den Fortbestand ihres Teams.

Die Vipers müssen den Abstieg aus der zweiten Liga verkraften.
Die Vipers müssen den Abstieg aus der zweiten Liga verkraften. Bild © picture-alliance/dpa (Archiv)
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Es hat am Ende nicht gereicht: Die Bad Wildungen Vipers mussten nur ein Jahr nach dem Abstieg aus der Handball-Bundesliga den Fall in die Drittklassigkeit verkraften. Der aufopferungsvolle Kampf im letzten Spiel bei Halle-Neustadt (29:36) am vergangenen Wochenende war nicht genug - die Gegnerinnen feierten ausgiebig die Meisterschaft, während bei den Nordhessinnen Tränen flossen.

Vipers arbeiten Saison auf

"Ein würdiger Abschied, aber natürlich extrem bitter - für die Spielerinnen, Trainer und alle Verantwortlichen, die hinter dem Team stehen", nannte Simon Hallenberger, Sprecher der Geschäftsführung und Pressesprecher des Vereins, das, was am letzten Spieltag der Zweitliga-Saison rund um die Vipers passierte. Denn allen war klar: Den Klassenerhalt im Unterhaus hatten sie vorher verspielt, obwohl sie mit einem "jungen und neu formiertem Team mit großem Potenzial" in die Spielzeit gestartet waren.

Aktuell werde intern aufgearbeitet, was in der vergangenen Saison schiefgelaufen sei, so Hallenberger. "Letztlich haben wir nach einer guten Vorbereitung und einem ordentlichen Auftakt in der Hinrunde in den meisten Spielen zu viele Fehler gemacht, unser Tempo verloren und unsere Spielweise nicht umgesetzt", so seine erste Analyse.

Und: "Trotz vieler Impulse und Maßnahmen im Hintergrund hat zu einem gewissen Zeitpunkt der Trainer die Mannschaft immer weniger erreicht." Ende April trennte sich der Verein von Coach Peter Schildhammer, der nach dem Bundesliga-Abstieg im Sommer das Amt übernommen hatten. Für einen sportlichen Turnaround war es da allerdings zu spät.

Vipers sollen in Liga 3 fortbestehen - und zurückkehren

"Der Klassenerhalt war das Minimalziel", sagte Hallenberger. "Eigentlich wollten wir mit positiven Impulsen und sehenswerten Spielen den Handballstandort Bad Wildungen wieder stärken." Nun ist das Gegenteil eingetreten. "Der Abstieg ist natürlich erstmal Ernüchterung pur und es wird auch noch etwas Zeit benötigen, um diesen wirklich zu verarbeiten."

Zeit wird auch der Aufbau eines neuen Teams brauchen. Die Personalentscheidungen beim Kader und der Trainerposition hingen vom Ergebnis des letzten Spieltags ab, erst jetzt kann und muss neu geplant werden. "Es wird noch etwas Zeit in Anspruch nehmen, die Planung und Möglichkeiten zu konkretisieren - und eine entsprechende Entscheidung, ob wir uns dieser Herausforderung auch sportlich stellen können", sagte Hallenberger.

Grundsätzlich ist er aber positiv gestimmt: "Stand heute haben wir bereits weitestgehend die formalen, strukturellen und wirtschaftlichen Voraussetzungen geschaffen, um dem Fortbestand der Vipers und dem Handball in Bad Wildungen in Liga drei eine Zukunft zu geben und um dann wieder in Bundesliga zurückzukehren." Der Weg zurück dorthin ist seit dem vergangenen Wochenende aber ungleich weiter geworden.