MT Melsungen im Meisterschaftsrennen Enttäuschung statt Euphorie nach Klatsche in Berlin
Die MT Melsungen hat das Topspiel im Meisterschaftskampf der Handball-Bundesliga verloren - selbst mit der Qualifikation für die Champions League wird es nun eng. Team und Trainer sind enttäuscht, wollen sich aber noch nicht aufgeben.
Hängende Köpfe auf der einen Seite, große Party auf der anderen: Die MT Melsungen hat das Topspiel der Handball-Bundesliga am Donnerstag bei den Füchsen Berlin deutlich mit 29:37 verloren. Während die Hauptstädter dem Meistertitel damit deutlich näher gekommen sind, droht der MT die nächste Spielzeit ohne Titel.
"Ich hatte so ein bisschen das Gefühl, dass wir sehr gut ins Spiel kommen, uns aber nicht belohnen", sagte Timo Kastening im Anschluss am ARD-Mikrofon. "Und vielleicht hatten wir diesen kleinen berühmten Kackstift in der Hose." Der Druck, den die Nordhessen im Vorfeld Berlin zuschieben wollten, schien die MT tatsächlich zu blockieren, sodass die Füchse schon in der ersten Halbzeit eine beruhigende Führung herausspielen konnten.
Sipos hadert schon in der Halbzeit
Vor allem Mathias Gidsel, Starspieler in Reihen der Berliner, machte mit der MT-Abwehr, was er wollte. Sensationelle 15 Tore erzielte der Däne selbst. "Wir müssen die Lücken schneller schließen. Wir machen es nicht, wie wir es besprochen haben", haderte MT-Spieler Adrian Sipos bereits im Pausen-Interview bei Dyn. Aber es wurde aus nordhessischer Sicht nicht besser, das Momentum blieb stets auf Seiten der Berliner.
"Wir haben sie zu leichten Toren eingeladen und sie noch stärker gemacht, als sie eigentlich schon sind", so Kastening. "Wir sind sehr enttäuscht, aber so ist das Leben." Sein Trainer sah es ähnlich: "Heute war kein guter Tag für uns. Wir sind sehr unzufrieden, besonders, weil wir nicht gut gespielt haben", sagte Roberto Garcia Parrondo bei Dyn.
MT nur noch auf Platz drei
Für Melsungen rückt der Traum von der Deutschen Meisterschaft damit in "ganz weite Ferne", wie es der Verein selbst in seiner Pressemeldung nach dem Spiel ausdrückte. Tatsächlich muss die MT mit zwei Punkten Rückstand in die verbleibenden drei Spiele gehen und gleich auf mehrere Patzer von Berlin hoffen - und dann wäre da auch noch Magdeburg, das sich an den Melsungern vorbei auf Platz zwei geschoben hat. Damit ist nun sogar die Qualifikation für die Champions League in Gefahr.
"Wir müssen kämpfen und aus den drei Spielen sechs Punkte holen. Wenn alles vorbei ist, werden wir sehen, was unsere Position ist", versuchte Parrondo, entspannt zu bleiben. "Im Sport ist alles möglich", ergänzte Kastening. Nach dem verlorenen Pokalfinale und der Pleite beim Final Four im Europapokal droht der MT allerdings die nächste Enttäuschung auf dem Weg zum ersten Titel der Vereinsgeschichte.