Springt einfach höher: Melsungens Martinovic warf gegen Hamburger fünf Tore

Nach viel Frust in der vergangenen Saison geht die aktuelle Spielzeit für die MT Melsungen perfekt los. Tabellenführer! Und nun geht es am Wochenende im Topspiel zum Rekordmeister.

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Melsungen Tabellenführer, Wetzlar Letzter

MT Melsungen
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Das ist das ganz neue MT-Melsungen-Gefühl: Erst der Jubel über den 33:26-Sieg gegen den HSV Hamburg am frühen Donnerstagabend. Dann, gut eineinhalb Stunden später, wieder Jubel. Denn am späten Donnerstagabend unterlag der bisherige Tabellenführer der Handball-Bundesliga, der THW Kiel, knapp beim ewigen Nord-Rivalen SG Flensburg Handewitt. Mit der Folge, dass nun die MT Melsungen in der Tabelle ganz oben steht.

Tabellenführer! Eine schöne Momentaufnahme. Mehr ist es nach erst drei Spieltagen im Handball-Oberhaus nicht. Doch für das Handball-Gefühl in Nordhessen natürlich ein Riesen-Ding. Die vergangene Spielzeit mit dem neunten Tabellenplatz am Ende war ein einziger Misserfolg, ein einziger Frustmoment. Zweifel kamen auf: Sollte es der MT Melsungen nie gelingen, in die Spitzengruppe der Bundesliga vorzustoßen? Vielleicht ja jetzt.

Glücksgefühle auf jeden Fall bei Trainer Roberto Garcia Parrondo nach dem klaren Sieg gegen Hamburg: "Wir sind sehr zufrieden, dieses Spiel gewonnen zu haben. Das war sowohl im Angriff als auch in der Abwehr sehr gut. Vor allem in der ersten Halbzeit. Diese Situation jetzt müssen wir genießen." Und Rückraumspieler Ivan Martinovic, der fünf Treffer zum Sieg gegen Hamburg beisteuerte, liefert für das Melsunger Hoch eine einfache, menschliche Begründung: "Wir haben Spaß zusammen. Die Chemie in der Mannschaft ist phänomenal. Wir sind zu einer Einheit geworden.“

Mit drei Siegen im Rücken ins Topspiel beim THW Kiel

Die bisherigen Erfolge feierte die MT allesamt gegen Teams aus dem Tabellen-Mittelfeld der vergangenen Saison: Der 29:19-Kantersieg gegen Göppingen, der hauchdünne 28:27-Erfolg gegen Leipzig und nun das 33:26 gegen Hamburg, einem Team, welches in der vergangenen Saison in der Tabelle noch vor Melsungen stand. Der Sieg am Donnerstagabend gegen den HSV war ein hochverdienter, souveräner. Ein Sieg, der Hoffnung auf mehr macht.

Doch, bei den bisherigen drei Saisonspielen fällt eines auf: die hatte die MT Melsungen allesamt daheim in der Rothenbach-Halle. Nun geht es am Sonntag erstmals in die Fremde. In die Festung Ostseehalle des Rekord-Meisters THW Kiel (15 Uhr). Rückraumspieler Martinovic freut sich auf die Begegnung. Es sei immer ein Highlight, in dieser Halle zu spielen: "Wir haben nichts zu verlieren. Wir wollen Kiel von Anfang an ärgern“.

Melsungen also mit einem echten Topspiel. Das hat es lange nicht mehr gegeben. Aber wie gesagt: Festung Ostseehalle. In den vergangenen vier Spielzeiten verlor der THW Kiel zusammengerechnet gerade einmal fünf Heimspiele. Fünf Heimspiele von insgesamt 68! Das Spitzenspiel in Kiel ist also eine echte Standortbestimmung, wo die MT Melsungen in dieser Saison in der Bundesliga wirklich steht.