Löwen-Goalie Hudacek hat viel zu tun im Abstiegskampf

Scheinbar unaufhaltsam rückt für die Löwen Frankfurt der Abstiegsplatz näher. Doch das liegt kurioserweise gar nicht an den Löwen selbst, sondern vor allem an einem sportlich schon totgeglaubten Konkurrenten.

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Löwen Frankfurt verlieren trotz eines neuen Publikums-Lieblings

Löwen still
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Sie haben immer wieder gewarnt, egal ob Löwen-Sportdirektor und Headocach Franz-David Fritzmeier oder Gesellschafter Andreas Stracke. Gewarnt davor, dass all die Träumereien von einem Play-off-Platz der Löwen Frankfurt zwar verlockend seien, es in dieser Saison aber erstmal ausschließlich darum gehe, nicht aus der DEL abzusteigen.

Doch mit dieser vermeintlichen Kleinrederei stießen die Macher - auch im Team - lange auf taube Ohren. Kein Wunder, schließlich standen die Löwen noch Ende November auf einem überragenden sechsten Tabellenplatz. Mit imposanten 17 Punkten Vorsprung auf den Abstiegsplatz in der DEL, auf dem Iserlohn stand und steht. Mittlerweile liegen die Löwen als Tabellen-Elfter allerdings nur noch sechs Punkte vor dem Tabellen-Letzten aus dem Sauerland.

Abstiegsplätz rückt näher

Dass die Abstiegsangst in Frankfurt größer wird, liegt aber gar nicht so sehr an den Leistungen der Löwen selbst. Seit Sportdirektor Fritzmeier Anfang Januar auch den Job des Headcoachs übernahm, läuft es wieder beim Frankfurter DEL-Team. Hatte es unter Trainer-Vorgänger Matti Tiilikainen zuvor zehn Niederlagen am Stück gegeben, kann sich die Fritzmeier-Bilanz sehen lassen: Vier Siege, bei nur zwei Niederlagen.

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"Fünf Gegentore daheim, das darf uns eigentlich nicht passieren"

Sportdirektor Franz-David Fritzmeier im Interview mit dem hr
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Die letzte am Sonntag mit 4:5 gegen den Tabellen-Sechsten Wolfsburg. Was Coach Fritzmeier nicht ganz so schmeckte: "Wir haben nie aufgegeben, aber fünf Gegentore daheim, das darf uns eigentlich nicht passieren." Trotzdem läuft es bei den Löwen ordentlich und doch haben sie ein Problem. Denn die sportlich schon totgeglaubten Iserlohn Roosters sind aufgewacht.

Der Tabellen-Letzte holte imposante sieben Siege aus den vergangenen zehn DEL-Begegnungen. Damit ist das Team aus dem Sauerland der Konkurrenz ziemlich auf die Pelle gerückt. Der Abstiegskampf in der DEL ist so eng wie noch nie in der Liga-Geschichte. Düsseldorf, Nürnberg, Augsburg, Iserlohn und Frankfurt: Alle kann es noch erwischen.

Komplizierter Abstiegskampf

Sollten die Löwen am Ende der Hauptrunde Anfang März schlimmstenfalls doch auf dem letzten Tabellenplatz landen, dann begännen Wochen der Unsicherheit. Zunächst einmal müssten die Lizenzanträge für die DEL2 in Angriff genommen werden. Doch erst im April stünde fest, ob die Löwen oder ein anderes Team tatsächlich absteigen müssten. Denn das wäre nur der Fall, wenn der Zweitliga-Meister die wirtschaftlichen Voraussetzungen für den Aufstieg erfüllen würde

Von den DEL2-Teams, die sportlich realistisch in die DEL aufsteigen könnten, haben nur die Kassel Huskies und Krefeld für die DEL gemeldet. Wird ein anderes Team Zweitliga-Meister, würde der Tabellenletzte der DEL erstklassig bleiben, hätte aber trotzdem einen Nachteil. Denn er könnte die Kaderplanung für die nächste Saison erst sehr spät starten.

Aber so weit ist es bei den Löwen Frankfurt ja noch lange nicht, auch wenn die Gefahr mittlerweile allen bewusst ist. Noch haben die Frankfurter sechs Punkte Vorsprung auf den Abstiegsplatz. Am Freitag wollen sie ihn ausbauen, im Heimspiel gegen den Abstiegs-Konkurrenten Nürnberg (19.30 Uhr). Ein Sieg und die Löwen könnten wieder etwas durchatmen.