Martin Schindler will auch im Ally Pally jubeln

Wenn am Freitag in London die Darts-WM beginnt, sind gleich zwei Hessen mit dabei: Martin Schindler aus Rodgau und Dragutin Horvat aus Kassel. Vor allem Schindler als 26. der Weltrangliste rechnet sich im Alexandra Palace einiges aus.

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Martin Schindler mit Vorfreude auf Darts-WM

Martin Schindler im Vordergrund, Gabriel Clemens im Hintergrund
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Es ist wieder so weit. Die Traum-Tage der Dartsspieler beginnen am Freitag. Millionen Sport-Fans werden bis Anfang Januar Richtung London schauen, wenn im Alexandra Palace ("Ally Pally") die Darts-Weltmeisterschaft ausgetragen wird. Fünf Deutsche sind bei dem Darts-Spektakel mit am Start, darunter zwei Hessen, Dragutin Horvat aus Kassel und Martin Schindler aus Rodgau.

Besonders Schindler rechnet sich als 26. der Weltrangliste einiges aus: "Ich hoffe, dass ich diesmal weit im Turnier komme." Und etwas verschmitzt fügt der 27-Jährige dazu: "Und vielleicht werde ich ja auch Weltmeister." Nichts kommt im Darts-Sport an die WM in London heran. "Das ist das größte Turnier für uns, es gibt die meiste Aufmerksamkeit und das höchste Preisgeld. Es kann so viel in deiner Karriere verändern", erklärt auch Schindler.

Wie vor einem Jahr, als der Rodgauer nur haarscharf an einer Sensation vorbeischrammte, als er in der dritten Runde gegen den späteren Weltmeister Michael Smith mit 3:1 führte. Doch der entscheidende vierte Satzgewinn wollte einfach nicht gelingen, Schindler verlor mit 3:4 und war raus aus dem Turnier. In diesem Jahr soll es noch besser laufen.

Schindler freut sich auf Darts-Party im "Ally Pally"

Die Darts-WM, das sind nicht nur sportliche Höchstleistungen, sondern das ist auch eine großes Fest im "Ally Pally", mit schrillen Fan-Verkleidungen, tosender Party und lauten Gesängen. "Die Darts-Fans da sind absolut verrückt. Die sitzen da den ganzen Tag und den ganzen Abend bei 40 Grad in der Halle, haben ein Bananen-Kostüm an und ziehen das gnadenlos durch. Die Stimmung ist einfach mega-geil", freut sich der Familienvater.

Wenn Schindler bei der WM im "Ally Pally" durch die brodelnde Menge auf die Darts-Bühne läuft, wird es übrigens laut in der Halle. Denn der 27-Jährige mag es musikalisch etwas krawalliger. Seine Walk-On-Musik ist - angelehnt an seinen Darts-Spitznamen "The Wall" - der Song "Another Brick In The Wall“. Allerdings nicht das Original von Pink Floyd, sondern die Cover-Version der Metal-Band Korn.

Schindler: Der Glücksbringer sitzt zuhause in Rodgau

Schindler hat die Darts-WM im vergangenen Jahr noch aus einem anderen Grund in besonderer Erinnerung. Denn kurz zuvor wurde seine Tochter Hailey geboren, am Mittwoch wird sie ein Jahre alt und ist damit der große Glücksbringer für den Papa. Zusammen mit Ehefrau Denise lebt der gebürtige Brandenburger seit 2021 in Rodgau-Jügesheim. Doch an über 200 Tagen im Jahr ist Schindler auch unterwegs in Sachen Darts, bei Turnieren in Deutschland, Europa und der Welt.

Fallon Sherrock

Bei der Darts-WM muss sich Schindler allerdings noch etwas gedulden. Als gesetzter Spieler greift der 26. der Darts-Weltrangliste erst am 22. Dezember in der Abend-Session ins Geschehen ein, in der zweiten Runde gegen den Sieger des Duells zwischen dem Niederländer Jermaine Wattimena (Weltranglisten-51.) und der englischen Dartspielerin Fallon Sherrock (137.).

Gute Chancen auf Auftakt-Sieg

Egal, wer am Ende Schindlers Gegner in seinem Auftakt-Match sein wird, Schindlers Chancen stehen gut, in die dritte Runde der WM einzuziehen. Sollte seine Gegnerin die Engländerin Sherrock sein, hätte Schindler in London definitiv keinen Heimvorteil. Auch wenn zahlreiche deutsche Dartsfans im "Ally Pally" stimmungstechnisch gegenhalten werden.

Auch wenn der Hesse Schindler auf sein Spiel noch ein paar Tagen warten muss, beginnt die Darts-WM schon an diesem Freitag mit der Abend-Session, bei der traditionell auch der WM-Titelverteidiger Michael Smith erstmals seine Pfeile werfen wird. WM-Favorit ist der Engländer Luke Humphries, der drei der vergangenen vier Major-Turniere gewinnen konnte. Aber vielleicht schafft Martin Schindler aus Rodgau in diesem Jahr ja die große WM-Überraschung.