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Kösling und Maack über die Verletzungssorgen in der ELF

Galaxy-Quarterback Jakeb Sullivan ist gegen Hamburg unter Druck

Frankfurt Galaxy hat gegen die Hamburg Sea Devils den nächsten Sieg gegen einen direkten Playoff-Konkurrenten eingefahren. Die Partie zeigte aber vor allem eins: Die European League of Football stößt langsam an körperliche Grenzen.

Im Prinzip hatten die Footballer der Frankfurt Galaxy in der European League of Football (ELF) am Sonntag wenig zu meckern: Quarterback Jakeb Sullivan feierte vor 6.500 Zuschauern gegen die Hamburg Sea Devils nach Verletzungspause sein Comeback, der Gegner aus Hamburg wurde durch ein Last-Second-Field-Goal von Kicker Ryan Rimmler besiegt und Fullback Leon Helm machte seiner Victoria schon beim Coin Toss vor dem Spiel einen Heiratsantrag, den die Football-Nationalspielerin auch annahm (Glückwunsch!). Wer aber glaubt, dass nach dem fünften Sieg in Folge alles in Butter ist bei den Men in Purple, irrt gewaltig.

Sullivan noch nicht 100 Prozent fit

Die Offensive Line der Hessen ist verletzungsbedingt schon länger löchrig wie ein Schweizer Käse. Daran konnte auch Neuzugang Oliver Landström nichts ändern. Den schwedischen Center hatte die Galaxy erst unter der Woche verpflichtet. Trotz der Verstärkung brach die starke Defensivreihe der Gäste aber ein ums andere Mal durch und brachte Sullivan fünf Mal zu Fall.

Das Problem dabei: Nach seiner Verletzung ist der US-Amerikaner noch gar nicht bei 100 Prozent, wie Headcoach Thomas Kösling zugab. Und einen erneuten Ausfall ihres Anführers wollen die Hessen eigentlich tunlichst vermeiden. Die Sorgen sind auch so schon groß genug.

"Das Level ist jetzt zu hart"

Die Galaxy spielt körperlich am Limit. Die Verletzungsmisere ist so groß, dass die Footballer sogar ihre Trainingsintensität runtergefahren haben. "Wir ziehen im Moment gar keine Pads mehr an. Das ist alles ohne Kontakt, weil wir keine Kontaktverletzungen mehr gebrauchen können", so der Chef-Trainer, der eine Grenze erreicht sieht, was in der ELF möglich ist. Moritz Maack, Quarterback der Sea Devils, berichtete, dass es in Hamburg dieselben Probleme gibt.

In einer immer besser werdenden Liga fehle schlichtweg die Zeit zur Regeneration, weil die meisten Spieler unter der Woche einem Brotjob nachgehen. "Wir sind am Rande von dem, was man mit Amateuren und semiprofessionellen Spielern auf der Ebene machen kann. Das Level ist jetzt zu hart", warnt Kösling. Die Liga, die in den kommenden Jahren weiter wachsen möchte, muss schleunigst eine Lösung für die Verletzungsmisere finden.